Wie ich bereits im "Was habt Ihr zuletzt gekauft"-Thread vor ca. einem Monat geschrieben habe, habe ich einen ca. 20 Jahre alten Nikon Coolscan IV ED (LS-40) gekauft und möchte hier meine Erfahrungen teilen. Über Hinweise und Anregungen wäre ich sehr froh, auch wenn ich mit meinen Ergebnisse bereits in vielen Fällen recht zufrieden bin.
Hier ist nochmal ein Bild vom Scanner mit dem FH-3 Filmhalter. Der SA-21 Filmstreifenadapter ist mittlerweile im Zulauf.
Ich hab mir den Scanner gekauft, weil ich doch wieder mindestens 10 Filme im Jahr belichte und wir hunderte von alten Negativen und mehr als 1000 ungescannte Dias daheim haben. Da lohnt sich ein Scanner - hoffentlich hält der alte Nikon noch ein paar Jahre durch.
Ich betreibe den Scanner unter Linux (Debian Stable) mit Vuescan, alternativ unter Windows 10 mit Nikon Scan 4.0.3, aber Vuescan hat die um ein Vielfaches übersichtlichere und intuitivere Benutzeroberfläche. Außerdem macht mir Arbeiten am Computer unter Linux einfach mehr Spaß (wenn alles läuft...).
Zunächst meine Ergebnisse mit Farbnegativfilm und zwar knapp 20 Jahre alten Negativen, die einfach in der Papierhülle gelagert wurden.
Das Bild vom Regensburger Dom Anfang September 2002 mit der Minolta 505 SI und dem Minolta AF 3.5-5.6/28-80mm auf Kodak Funtime 200 zunächst einfach mit den Default-Einstellungen für Farbnegativfilm gescannt. Das in Vuescan vorhandene Preset für Funtime 200 brachte weniger gute Farben und Kontraste.
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Sieht bei einem gut belichteten Bild schon ganz ordentlich aus.
Dasselbe Bild in Vuescan als Rohscan im DNG-Format gescannt und dann in Darktable mit dem Negadoctor-Modul entwickelt. Da ist noch ein bisschen mehr rauszuholen.
Diesmal in voller Auflösung, man sieht hier schon, dass die mageren 2900 DPi des Nikon Coolscan IV ED diesen Film (zusammen mit dem grottigen Objektiv) an die Grenzen treiben.
Man könnte hier natürlich noch mit den übrigen RAW-Werkzeugen schärfen, lokalen Kontrast oder Klarheit erhöhen, gerade der lokale Kontrast betont aber sehr das Korn und ich bin kein Fan von körnigen Aufnahmen.
Ich benutze im Moment trotz des Mehraufwands überwiegend die RAW-Scan Methode, weil ich mit dem Negadoctor-Modul in Darktable gut klarkomme und die Ergebnisse meist doch ein bisschen besser gegenüber dem Negativ-Scan sind.
Noch zwei Bilder aus der Bretagne vom August 2002 mit der Minolta 505 SI und dem Minolta AF 3.5-5.6/28-80mm auf AGFA XRG 200 Film (für das Forum verkleinert)
Bretagne-004.jpg
Bretagne-006.jpg
Bei Farbnegativ- und Diafilm funktioniert die Staub- und Fingerabdruckentfernung des Nikon sehr gut, es ist erstaunlich, was die alles wegfiltert.
Gruß Matthias