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Thema: Schneider Kreuznach Xenon 0.95/50mm umrüsten für den Betrieb an den NEX Kameras

Baum-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard Schneider Kreuznach Xenon 0.95/50mm umrüsten für den Betrieb an den NEX Kameras

    Eines der vielgepriesenen Schneider-Kreuznach Objektive, das Xenon 0.95/50mm erreichte mich, verbunden mit der Bitte einen neuen Festanschluss anstelle des Bildkreis einengenden C-Mount Anschlusses an ihm zu befestigen. Gleichzeitig sollte die Unendlichkeitseinstellung mitsamt seinen verschobenen Indexmarkierungen angeglichen und zusätzlich für das schwere Objektiv noch ein Stativanschluss an das Objektiv gebracht werden.

    Das Schneider Kreuznach Xenon 0,95/50mm CM120 mit dem Code 11388 ist ein großes und schweres Objektiv aus der Gattung der C-Mount Objektive.

    Hier wurde die Problematik kurz angerissen.. und die Ideen, die der Besitzer sich dazu gemacht hat...

    http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=17337

    Erster Punkt war die Beseitigung der Vignettierungen, die hier eindeutig vom C-Mount selbst stammen mussten.

    Zunächst galt es also, den C-Mount Anschluss abzubauen und sich anzusehen, was sich darunter verbirgt.

    Ich staunte nicht schlecht, als sich - nach Abnahme der Bodenplatte unter dem nur 22,5mm im Durchmesser betragenden C-Mount Schraubanschluss eine Rücklinse mit einem Durchmesser von nahezu 39mm zeigte..

    Nach kurzer Rücksprache mit dem Besitzer, ob eine neue Platte gefertigt werden sollte um die alte Originalplatte für einen Rückbau zu erhalten, wurde dies verneint und darauf bestanden, die vorhandene Platte für den nachfolgenden Umbau weiter zu verwenden...

    So wurde die Bodenplatte zunächst in die Drehbank eingespannt und erstmal von 22,5mm auf ca. 37mm aufgedreht mit der Folge, dass die Vignettierungen verschwanden, wie sich im Anschluss bei den ersten schnellen Bilder mit vor die Kamera gehaltenem Objektiv zeigte.

    Die Hürde war also genommen.

    Kommen wir zum zweiten Punkt.. dem verschobenen Index.

    Das Objektiv war bereits einmal in einer Werkstatt, wo es wohl gereinigt und auf Unendlich gebracht werden sollte... irgendwas hat da aber beim Wiederzusammenbau wohl nicht funktioniert, denn im normalen C-Mount Adapter hingen die Indexmarkierungen an der Unterseite des Objektivs..

    Es hat aber für die Justage eine eigentlich sehr simple Mechanik. In diese Bodenplatte ist eine kleine Begrenzerschraube eingedreht, die eigentlich nur durch Verdrehen des Objektivs um den Unendlichkeitspunkt herum und mit 3 sehr kleinen Madenschrauben im Fokussierung anschließend die Index-Skala verdreht und ausgerichtet wird.

    Die Bodenplatte ist mit insgesamt 6 Schrauben am Objektivrumpf befestigt. Diese Schrauben sind zueinander in 60° Abständen angeordnet und man kann so die Platte auch in eben diesen Winkeln versetzt anschrauben.. was natürlich den Anschlagspunkt verändert.

    Nun galt es, einen festen Anschluss für die NEX herzustellen..

    Hierzu wurde ein NEX Zebra Adapter, wie ich ihn auch für das VNEX benutze, so bearbeitet, dass er das erforderliche Auflagemaß für Unendlich herstellte..

    Dies musste ich leider zweimal machen, da mir rein meßtechnisch nicht aufgefallen war, das die 6 Schrauben mit denen die ehemalige C-Mount Bodenplatte am Objektivrumpf befestigt waren, um ca. 0,1mm über die Platte hinaus standen.

    Damit handelte ich mir beim ersten gefertigten Adapter dann einen verschobenen U-Punkt ein, da die überstehenden Schraubenköpfe zwar mit berücksichtigt waren in der Messung, aber später eben nicht mehr verwendet wurden - mit der Folge, dass der Adapter zu weit abgedreht wurde und das Objektiv sich um einiges hinter Unendlich fokussieren ließ.

    Die weitere Erhöhung der Naheinstellgrenze ist bezogen auf die ohnehin nicht "dollen" 80 cm im Normalzustand nicht wirklich förderlich.. also noch einen Adapter geopfert und dann erstmal mit anderen Schrauben ohne Überstand den ganzen Kram erneut vermessen und passend abgedreht auf der Drehbank.

    Er muss auf eine Stärke von 6mm heruntergedreht werden, so ist das ermittelte Endmaß für dieses Objektiv. Ob dies allgemein gilt oder nur bei diesem Exemplar kann ich nicht sagen, denn an dem Objektiv waren vorher schon Veränderungen in Bezug auf den Auszug gemacht worden.

    Nächster Schritt ist den Adapter selbst mit den notwendigen Bohrungen zu versehen. Hierbei wurde eine Anpassungsschablone aus dem VNEX Bastelkasten gebaut und mithilfe eines aus dem Fundus stammenden, in den neuen Durchmesser des geweiteten Rücklinsendurchlass von 37mm, eine Zentrierschablone hergestellt, die den Adapter in die notwendige Zentrierung zum Loch brachte.

    Sowohl die Bodenplatte des Objektivs als auch der Adapter wurden entsprechend auf "12 Uhr" ausgerichtet. Dann wurden die 6 Schraubendurchlässe in den Adapter gebohrt und andere und längere Schrauben eingebracht, die durch den Adapter und die ehemalige C-Mount Bodenplatte hindurch direkt mit dem Objektivrumpf verschraubt.

    Der letzte Wunsch des Besitzers bestand darin, das schwere Objektiv mit einem Stativfuß mit Stativgewinde auszustatten... was wiederum nur starr über diesen 6mm starken Adapter ging. Für eine drehbare Lösung war einfach kein Platz mehr zwischen Objektiv und Kameraanschluss.

    Dies geschah mittels eines einzeln erhältlichen Stativfuß.. dieser musste noch bearbeitet werden, in dem die runde Kontur des Adapters in die gerade Fläche am oberen an den Adapter gewandten Teil des Stativfuß gefräßt wurde.

    Es standen für den seitlichen Anschluss am Adapter zudem auch nur diese 6mm Adapterdicke zur Verfügung, so dass der insgesamt 9mm dicke Fußanschluss an den Adapter auch noch von einer "Halbrundung" befreit werden musste, damit er zwischen Kamera und Objektiv angeschlossen werden konnte.

    So wurde dann an dem Stativfuß noch flächige gefräst, um das überstehende Material von ehemals 25mm nach 16mm abzutragen.

    Hier das Ergebnis in Bildern...

    Name:  frei.jpg
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    Im nächsten Bild sieht man die neue, 37mm weite Öffnung, wo vorher der winzige C-Mount Anschluss hing..

    Name:  rueckseite.jpg
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    Auch sind hier schön die 6 Durchgangslöcher zu sehen, von denen aber eines unbenutzt bleiben musste... den Grund dafür kann man im Bild erkennen !!!

    Gefunden?

    Wenn nein, so löse ich das Rätsel am Ende des Berichtes auf...

    An der NEX 7 sieht die Geschichte nun "rund" aus...

    Name:  stativbefestigt.jpg
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    Und hier ein paar erste Bilder mit dem LICHTMONSTER... allesamt Offenblende...

    Name:  apfelvertrocknet.jpg
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    Name:  Tomatenschale.jpg
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    Name:  Blumenfeld.jpg
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    Anzumerken ist, dass das Objektiv zwar über eine gewaltige Rücklinse verfügt, jedoch daraus kein wirkliches "Kapital" schlägt, da die Schärfeleistung zu den Rändern am APS - C Sensor doch erheblich nachläßt. Das hätte ich in der Größenordnung nicht erwartet.

    Zwar verleiht es dem Objektiv bzw. der Darstellung auch einen ganz eigenen Reiz... aber unter Schärfegesichtspunkten über das gesamte Bildfeld ist es nicht wirklich überzeugender, als das, was man am C-Mount Bildkreis erkennen würde.. einzig die Vignettierungen sind weggefallen..

    Hier ein Beispiel... gegen Unendlich...

    Name:  schaerfeabfall-ecken.jpg
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    Gut, nun löse ich mal auf.. es konnten nur 5 der 6 Schraubenlöcher benutzt werden, weil sich durch die 60° Anordnung der Schraubenlöcher leider genau an der Stelle die Kerbe für das Einrasten des PIN in der Kamera befindet. Hätte man das Loch geweitet, so hätte sich dies zwangsläufig beim Fokussieren bemerkbar gemacht, weil das Loch deutlich größer als diese Kerbe gewesen wäre.

    Bleibt nachzutragen, dass die Ersatzschrauben eine Länge von 6-7mm haben sollten, und die Durchgangslöcher im Adapter so tief eingelassen werden, dass man damit hinkommt.

    Bohrer für das Durchgangsloch war 1.8mm und für den Nachschnitt wurde ein 2mm Bohrer benutzt und bis ca. 1,5mm vor Durchbruch begrenzt.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (10.07.2013 um 06:10 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  2. 4 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


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