Ein gutes Bild ist ein gutes Bild, genau dann, wenn es in der Vielzahl der heutzutage "erschlagenden" Bilderflut in Medien, Foren und Galerien, Zeitungen und Zeitschriften in der Lage ist, ohne große "Kopfkontrolle" (ich will mir jetzt Bilder angucken und kommentieren) den Betrachter durch seinen sich erschließenden Inhalt länger als 10 Sekunden in "seinen Bann" zu ziehen.
Dies kann durch ungewöhnliche Stilmittel, einen aufregenden und emotional berührenden Aspekt geschehen und soll Emotionen im Betrachter freisetzen.. dies kann grausam sein (wie z.B. oft in Kriegsberichtserstattungen siehe das kleine schreiende Mädchen, das nach einem Napalm-Bomben Angriff auf ihr Dorf überlebte und flüchtete zusammen mit einem Soldaten.. jeder kennt es.. ein preisgekröntes Foto!).. und damit zur inhaltlichen Auseinandersetzungen mit den menschlichen Grausamkeiten und Perversionen menschlichen Denkens anregt.. aufrüttelt, Entsetzen produziert.
Es portiert eine Aussage.. in dem es diese Grausamkeiten, die Menschen an Menschen verüben zeigt.
Auch besondere Ansichten und Einsichten vermittelnde Fotos, di durch Übertreibung von Stilmitteln oder einfach nur emotional als schön empfundene Bilder, die aus dem täglichen Einerlei der Motive herausstechen, vermögen zu fesseln.
Allen diesen Bildern aber ist gemein, dass der Betrachter in ihnen verweilt und sich unter dem gezeigten seinen eigenen Assoziationen zum Motiv ein fesselndes, eben über diese 10 Sekunden hinausreichendes Interesse einstellt.
Die Mittel, die dies technisch bewirken, sollten motivisch passend sein und nicht reiner Selbstzweck sondern den Inhalt "unterstreichen".. insbesondere Selbstzweck-Mittel wie HDR Aufnahmen, die zumeist unpassend sind, oder Effekthascherei wie beim Einsatz von Superweitwinkeln vieltausendfach gesehen, sind Musterbeispiele für Bilder, die zwar erstmal ein wenig Beachtung finden, aber letztlich zum reinen Selbstzweck mutieren, wenn sie in keinem vernüftigen Zusammenhang zur beabsichtigten Bildaussage stehen.
LG
Henry


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