Bei uns hier in Europa führen die Kameras und Objektive von Tokyo Kogaku (Topcon) eher ein Schattendasein und blieben weitgehend unbekannt.
Dies ist insoweit erstaunlich, da die Innovationskraft und Fertigungsqualität allerhöchsten Ansprüchen genügte (unter anderem wählte die US-Navy die Topcon-Kameras und Objektive nach einem ausgiebigen Vergleich mit den zeitgenössischen Nikon-Produkten zur Verwendung aus - aufgrund der besseren optischen Qualitäten und der robusteren Verarbeitung).
Vor allem die 1962 auf der Photokina erschienene Topcon RE Super war ein Meilenstein des Kamerabaus, denn sie war die erste Kamera mit TTL (Trough the lens)-Belichtungsmessung.
Auch die komplette RE Auto Topcor-Objektivlinie war zu ihrer Zeit "top notch". Vom Weitwinkel bis zum Super-Teleobjektiv waren alle Brennweiten vorhanden, und dies in hervorragender Verarbeitung und optisch zu ihrer Zeit absolute Spitzenklasse.
Aber bereits vor der Vorstellung der eigenen Spiegelreflex-Reihe baute Topcon Objektive mit dem klassischen Schraubleica- / M39-Anschluss für die vielen japanischen Meßsucherkameras,
die als "Hommage"an die Original-Leicas in Japan nach dem 2. Weltkrieg produziert wurden.
Aus dieser Objektivlinie möchte ich hier das für die Leotax Model G produzierte, seltene
Tokyo Kogaku Topcor-S 50mm f1.8 (LTM/M39)
vorstellen.
Einige technische Daten:
- Optisches System: 6 Linsen in 4 Gruppen
- Blende: von f1.8 bis f16 mit Clicks, 10 Blendenlamellen
- Naheinstellgrenze: 100cm
- Filterdurchmesser: 40,5mm
- Erscheinungsjahr: 1959
Den kompletten Test inklusive Schärfereihen, Verzeichnungs- und Farbfehlertests etc. findet ihr hier auf meiner Seite:
https://www.nikolaus-burgard.de/obje...50mm-f1-8-ltm/
Hier möchte ich einige Aufnahmen für den Gesamteindruck zeigen.
So sieht das schnuckelig kleine Rangefinder-Objektiv aus:
Zur Adaption nutze ich einen dünnen M39-Leica M-Ring und dann einen Leica M auf Sony E-Mount-Helicoid-Adapter:
Fertig adaptiert an die Testkamera ergibt sich folgendes:
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