Lohnt sich ein 1,4-facher Extender noch?

[Waveguide]

Hallo liebe Mitstreiter,

Canon bietet z.B. einen 1,4-fach Extender III an, der sich kostenmäßig auch um die 450 Euro bewegt. Angesichts der Möglichkeit, digital zu croppen, d.h. den Ausschnitt auszuwählen, der dem Vergrößerungsfaktor des Konverters entspricht: Lohnt sich so ein Konverter im Digitalzeitalter noch, z.B. wenn man mit einer Vollformat-Kamera wie der 6D fotografiert? Welchen Vorteil hat man gegenüber dem digitalen Croppen?

LG
Waveguide

[klein_Adlerauge]

Moin,

glaube schon, dass ein Telekonverter immer noch Vorteile gegenüber croppen hat. Wenngleich es auch ein bisschen auf die Kosten ankommt, der Canon Konverter (III) ist schon "endteuer". Ich hatte mal einen von Kenko, der war nicht schlecht. jetzt habe ich ein "handverlesendes" Exemplar des EF 1,4x II Konverters, mit dem ich nun sehr zufrieden bin. War aber auch eine Odyssee; der erste Gebrauchte und der erste Neue taugten nichts im Zusammenhang mit meiner Ausrüstung, die gingen wieder weg. Nummer 3 ist jetzt richtig gut und ich merke an der 5DII in der 100% Ansicht fast nicht, ob ich mit der nativen Linse oder mit dem vorgeschalteten Konverter fotografiert habe.

Nachteil ist natürlich, dass man sich beim Konverter schon vor der Aufnahme überlegen muss, welche effektive Brennweite benötigt wird. Taucht das "Motiv" dann plötzlich, z.B. bei Wildlife, zu nah auf, dann ist´s nicht so einfach zu korrigieren. Croppen ist da also flexibler. Wobei: Zu nah dran kann man ja eigentlich nicht sein, oder?

LG,
Heino

[Dan Noland]

Es kommt schon drauf an was man machen will finde ich. Ich persönlich hatte gerade für solche Aufnahmen wie im nachfolgenden Link nicht wenig lust mal nach mehr Brennweite Ausschau zu halten:
http://www.stevehuffphoto.com/2014/1...y-joe-marquez/

Da zählt das näher dran Argument eben überhaupt nicht, denn da kommt es auf den Bildwinkel an. Wer eben keine ultrateure L Optik kaufen kann/will, für den ist ein Konverter denke ich noch immer eine passable Lösung. Hier spricht allerdings mein Bauchgefühl. Ich habe keine Tests zum Untermauern, die mich allerdings auch sehr interessieren würden

Die Qualität des "optischen Crops" hängt aber ohne Frage von der Qualität des verwendeten optischen Systems ab, inwieweit das dem Digitalcrop überlegen ist hängt demnach auch vom jeweiligen Sensor ab. Es ist vermutlich wie immer einer Frage der Optimierung. Für den Spezialfall der extremen Bildwinkel im Telebereich halte ich Konverter allerdings für einen eher unumgänglichen Weg; auf >1600mm kommt man nur sehr schwer ohne, wenn man gleichzeitig noch das positive Rauschverhalten moderner Sensoren auskosten will.

Aber da es um 1.4fach ging: Keinen Dunst wie es bei etwas moderaterer Konvertierung aussieht! Vermutlich würde ich da eher croppen

[Waveguide]

Vielen Dank für die Anregungen!