In diesem Bericht werde ich meine Erfahrungen mit der Kamera X-E2 auf meiner Osttürkeireise beschreiben.
Diese Kamera habe ich mir zugelegt, um mit meiner "großen" Nikon nicht noch einmal „unangenehme Begehrlichkeiten“ zu wecken.
Diese Überlegungen stellte sich zu meiner Freude als falsch heraus. In dem von uns bereisten Gebiet, östliche Türkei,Van-See bis Gaziantep war eine Gefährdung durch Raubüberfall niemals gegeben.
Die Kleingruppe, mit der wir gereist sind, war zwar an Pflanzen, Kulturgütern und Landschaften interessiert, eine Kamera -Tour war es jedoch nicht. D.h. ich hatte kaum Möglichkeiten mich auf spezielle Objekte zu konzentrieren.
Der zweite Grund war das Gewicht dieser Kamera. Sie ist tatsächlich sehr viel leichter und mit etwas Übung auch schnell genug zu bedienen.
Der dritte Grund war das Auflagemaß dieser Kamera. Es sollte mir möglich sein, fast alle Altgläser zu adaptieren.
Der vierte Grund war rein nostalgischer Natur. Ich wollte wieder eine Kamera haben wie ich sie vor 50-60 Jahren hatte, also klein, leicht, optisch ansprechend , jederzeit dabei und die Bilder sollten eine Vergößerung wie bei meiner Retina zulassen.
Nach den ersten Versuchen hier zuhause hatte ich festgestellt, dass die Akkulaufzeit miserabel war. (Sie erinnerte mich an die Dimage 7 vor dem Umbau). Vorsichtshalber hatte ich also zwei weitere Akkus mitgenommen.
Als Objektive waren die Kit- Objektive 1/ 2.8. 18 bis 55 und das 1/3.5. 55 bis 200 sowie die Festbrennweiten Planar 1,8/32 und das Nico 1/1,8 D sowie ein Spazierstock/Monostativ und 4 Speicherkarten SanDisk SDHC dabei.
Die Festbrennweiten habe ich überhaupt nicht, das Teleobjektiv nur sehr selten verwendet.
Bei dieser Kamera kamen viele gute Ideen zur Umsetzung, von der „Bildvergrößerung zum Scharfstellen durch Knopfdruck“ bis hin zur fast vollständigen Bedienung über Knöpfchen und eine -in meinen Augen – sehr gute Auflösung.
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Insgesamt habe ich die Kamera in diesen 14 Tagen 1848 mal ausgelöst. Dafür musste ich 26 Akkuladungen verwenden. Dies bedeutet , dass alle 71 Aufnahmen eine neue Akkuladung fällig war. Das Display zeigt immer, auch bei einer frisch aufgeladenen Batterie eine Teil entladene Batterie an. Meine Kamera hat die Seriennummer 34 M58032. Ob dies nun eine alte oder neue Kamera ist, kann ich nicht beurteilen.
Ich hab sie als neu am 20.03.2014 in Saarbrücken gekauft.
Die parallel mitgeführte Nikon P7100 wurde 1098 mal ausgelöst. Sie musste einmal (allerdings nur vorsichtshalber) aufgeladen werden. Leider hatte sie bei einem Sturz den Geist aufgegeben.
Zu den Bildern der Reise: Unser Startpunkt war Van. 1700m hoch, ca.400 000 Einwohner und, wie in der übrigen von uns besuchten Türkei, von einem Bauboom geprägt.(Die Einwohnerzahl hat sich hier seit 1970 fast verzehnfacht)
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Blick auf den Van-See
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Die Zitadelle ist nicht mehr, wie auf Wikipedia zu lesen ist, von bis an den Felsen geschmiegten Häusern umgeben. Es wird versucht, alte, historische Gebäude zu rekonstruieren.
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Weiter ging es mit dem Boot zur Insel Akdamar.Das Wasser des Van-Sees ist eine Lauge, man kann sich oder die Wäsche darin waschen, braucht aber zur „Spülung“ klares Wasser.
Es gibt auch nur eine Fischsorte in dem See.
Auf der Insel Akdamar gab es ein armenisches Kloster und eine Klosterkirche aus dem 10. Jahrhundert. Der Abriss der Kirche konnte im letzten Moment verhindert werden, seit 2007 wird sie restauriert, sie hat im letzten Jahr sogar wieder ein Kreuz auf dem Dach. Manchmal dürfen auch (christliche) Andachten gehalten werden.
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In dieser Kirche habe ich auch meine erste „Panoramaaufnahme“ gemacht. Das macht die Kamera automatisch, man muss sie nur schwenken. Toll!
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Riesige Gräberfelder lagen auf dem Weg zum Nemrut.
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Der Berg Nemrut ist ein Vulkan, ca 3000m hoch, letzte Eruption 1881, einer der größten Kraterseen der Welt, die Caldera hat eine Durchmesser von 7km. Aus Tatvan führt eine Straße über die Talstation eines Sesselliftes über den Kraterrand in die Caldera. Auf halber Höhe in dem Kessel geschossene Panoramaaufnahme.
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Untem im Kessel gab es Tee.
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Es soll keiner sagen, nur wir fotografieren.
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Auf der Rüchfahrt bot sich uns auf dem Kraterrand in Schnee und Hagelschauern dieses Bild:
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Abends war der Spuk vorbei und so lag Tatvan zu unseren Füßen.
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Die Verkehrsregeln sind etwas chaotisch.
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Auch diese historische Stadt Hasankeyf wird in den Fluten des aufgestauten Tigris versinken.
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Aramäische Kirche in Mityad
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Nach 570 Bildern erschien im Display die Mitteilung, "Karte nicht lesbar, formatieren?" Dies fand ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht lustig. Ich habe die Speicherkarte durch eine neue ersetzt.
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Mor Gabriel, der Patriach wünscht sich für die Zukunft das Respektieren der Menschenwürde (durch den türkischen Staat) und die Erlaubnis, christliche Priester ausbilden zu lassen.
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Auf dem Weg trafen wir diese Zwei, die die Wolle der Schafe fertigmachten.
Das zweite Bild ist ein Ausschnitt aus dem ersten und zeigt die gute Auflösung !
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Yesiden- Dorf monotheistisch:
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Yesiden sind eine monotheistische Glaubensgemeinschaft, die es bereits länger als das Judentum gibt. Sie haben allerdings keine schriftliche Überlieferung.
Steinbruch in Dara
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Nekropole in Dara (als Anastasiopolis gegründet)
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Zisterne in Dara
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Mardin bei Nacht. Mardin ist eine Stadt mit nur 2 befahrbaren Straßen. Alles andere sind zum Teil sehr steile Wege.
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Kloster Zafaran bei Mardin
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und Mardin:-Nächster Bericht und Erklärngen nach Dinkelsbühl
aber:
Wenn die Kamera eingeschaltet längere Zeit nicht benutzt wird, schaltet sie sich aus.
Beim Betätigen des Auslöser geschieht erstmal nichts, dann löst die Kamera aus ohne vorher im Sucher oder Display das Objekt angezeigt zu haben.
Man muss also jeweils die Kamera aus und wieder einschalten, nach einer kurzen Zeit kann man sie wieder benutzen. Schnappschüsse sind so kaum möglich. Um Probleme mit dieser Kamera firmenintern zu lösen, muss man auf Englisch einen Bericht nach Irland schicken.
Eine deutschsprachige Korrespondenz ist nicht vorgesehen.(Zumindest habe ich keine gefunden)
Auch gibt es ersichtlich keinen deutschsprachigen Ansprechpartner mit dem man diese oder ähnliche Probleme klären könnte.