Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 16

Thema: Laser grün 532nm als Fokussierhilfe

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
    Registriert seit
    06.07.2014
    Ort
    Berlin
    Alter
    53
    Beiträge
    2.858
    Bilder
    28
    Danke abgeben
    12.634
    Erhielt 6.406 Danke für 1.693 Beiträge

    Standard Laser grün 532nm als Fokussierhilfe

    Hallo!

    Hat Jemand von Euch Erfahrungen darin, Objektive mittels grünem Laserlichtes (532nm) zu fokussieren?
    Ob das auch bei normalen *nicht* apochromatisch korrigierten Objektiven halbwegs gut geht?

    Schaffte mir vor wenigen Tagen zum Fokussieren von Nachtaufnahmen, und Freunden Sterne zeigen, einen
    grünen 1mW-Laserpointer an. (Ist schon verrückt, dass es solche Teile heutzutage für den Gegenwert eines
    guten Mittagessens gibt).


    532nm_Laser_Test_1.JPG



    Freue mich auf Eure Gedanken und Erfahrungen!




    _
    Geändert von Waldschrat (09.07.2015 um 02:19 Uhr)

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", Waldschrat :


  3. #2
    Ist oft mit dabei
    Registriert seit
    22.04.2012
    Ort
    Leipzig
    Beiträge
    383
    Danke abgeben
    240
    Erhielt 653 Danke für 190 Beiträge

    Standard

    Das selbe Schema wie ein Augenrefraktometer. Dort werden aber Testbilder eingesetzt. Ein Laser projeziert nur einen Punkt der sich nat. schlechter erkennen lässt. besser wäre es vielleicht wenn man durch div. Vorsätze diesen aufweiten oder zu einem Prjektionsgitter aufteilen würde.

    Zum Thema chromatisch schlecht korrigierte Linsen:
    Nun, "Grün" ist mit ~530nm Wellenlänge etwa sehr mittig im optisch sichtbaren Spektrum (VIS).
    Wenn du nun etwas fotografierst, das Objekt also in allen Farben reflektiert, besitzt das Motiv eine sehr große spektrale Bandbreite die sich innerhalb des VIS bewegt. Die Wahrscheinlichkeit das diese Bandbreite die mittlere Lage des VIS schneidet (du den Fokus des Motives triffst) ist also sehr viel größer als mit einem blauen oder einem roten Laser.

    (Außerdem besitzen viele alte Objektive zwar noch keinen APOchromat aber schon einen Achromat, der ebenfalls Farblängsfehler sehr gut korrigiert,das Tessar seit 1907)
    Geändert von Bastl (09.07.2015 um 09:40 Uhr)

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bastl :


  5. #3
    Fleissiger Poster Avatar von Dan Noland
    Registriert seit
    14.03.2013
    Ort
    Aachen
    Alter
    34
    Beiträge
    168
    Danke abgeben
    168
    Erhielt 432 Danke für 86 Beiträge

    Standard

    In der freien Natur ist der grüne Wellenlängenbereich der mit abstand dominanteste, weshalb Menschen hier auch ihre höchste Wahrnehmungsempfindlichkeit/genauigkeit haben. Das birgt aber gerade bei Lasern dieser Wellenlänge ein erhöhtes Risiko. 1mW bei 532nm ist Laserklasse 2 und damit bei Einwirkzeiten >0.25s schädlich! Außerdem am besten nicht Richtung Himmel damit halten, sonst hat man schnell mal die Polizei an Hals (und die sind da recht akribisch hinterher, da Flugzeugpiloten davon deutlich beeinträchtigt werden können). Aber ich denke das brauche ich in einem doch eher Vernunftsbetonten Forum ja nicht zu sagen

    Ich mein nur: Pass auf! Was du da hast ist für die Augen gefährlich. Viele Laserpointer überschreiten die Nennleistung deutlich.

    Ansonsten: Sieht nach einer sinnvollen Anwendung aus, gerade weil grün die häufigste Wellenlänge - außer Haus - ist.

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Dan Noland :


  7. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
    Registriert seit
    06.07.2014
    Ort
    Berlin
    Alter
    53
    Beiträge
    2.858
    Bilder
    28
    Danke abgeben
    12.634
    Erhielt 6.406 Danke für 1.693 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Dan Noland Beitrag anzeigen
    Ich mein nur: Pass auf! Was du da hast ist für die Augen gefährlich. Viele Laserpointer überschreiten die Nennleistung deutlich.
    ...
    Hallo Dan!

    Es überrascht mich nicht, dass Warnungen und Bitten um Vorsicht kommen.
    Bestimmt sind diese Laser aus der Nähe für Augen nicht gesund, gar keine Frage!

    Auf der Haut ist jedoch keine Wärme zu spüren. Habe den Test, nachdem Nervenenden in
    der Hand nix ans Gehirn meldeten, noch an einer wesentlich empfindlicheren Hautstelle
    (Innenseite Oberarm) wiederholt. Keinerlei Wärmeempfindung auch nach längerem Draufhalten.
    Die tollen Werbebilder im Netz, wo Streichhölzer mit grünen Laserpointern entzündet werden,
    sind also Humbug, bzw. brauchen Laser mit *wesentlich* mehr Leistung als 1mW.

    Auf einem Wohnblock in geschätzt 1km Entfernung deckt der grüne Lichtfleck etwa die
    Zone zwischen zwei Fenstern ab. Also ca. 1-2 Meter Durchmesser.
    Geschätzte Strahldivergenz somit 1-2 Promille. Allerspätestens nach 1km ist das
    Teil nur noch sozusagen eine ganz normale Taschenlampe.


    Will sagen:
    Vorsicht: Unbedingt!
    In die Augen halten: Niemals!
    Angst: Wohl auch nicht nötig.



    Ich werde Euch von Fokus-Erlebnissen in der nächtlichen Landschaft berichten!
    Schönen Tag wünscht der Waldschrat




    _

  8. #5
    Fleissiger Poster Avatar von duckrider
    Registriert seit
    25.08.2014
    Beiträge
    126
    Danke abgeben
    52
    Erhielt 128 Danke für 54 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    ...

    Auf der Haut ist jedoch keine Wärme zu spüren. Habe den Test, nachdem Nervenenden in
    der Hand nix ans Gehirn meldeten, noch an einer wesentlich empfindlicheren Hautstelle
    (Innenseite Oberarm) wiederholt. Keinerlei Wärmeempfindung auch nach längerem Draufhalten.
    _

    Makulaschäden kannst Du auch "kalt" erstellen, da braucht es absolut keine Wärme:
    http://cms.augeninfo.de/hauptmenu/pr...uge-gehen.html

    Thomas

  9. Folgender Benutzer sagt "Danke", duckrider :


  10. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
    Registriert seit
    06.07.2014
    Ort
    Berlin
    Alter
    53
    Beiträge
    2.858
    Bilder
    28
    Danke abgeben
    12.634
    Erhielt 6.406 Danke für 1.693 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Bastl Beitrag anzeigen
    ...
    Nun, "Grün" ist mit ~530nm Wellenlänge etwa sehr mittig im optisch sichtbaren Spektrum (VIS).
    ...
    Die Wahrscheinlichkeit das diese Bandbreite die mittlere Lage des VIS schneidet (du den Fokus des Motives triffst) ist also sehr viel größer als mit einem blauen oder einem roten Laser.
    ...
    Eben genau hier sitzen gerade meine theoretischen Zweifel an der Idee. Erst dachte ich auch, Grün ist halbwegs mittig im Spektrum, also passt es.
    Aber später dann fiel mir ein, dass Grün eher in der Mitte zwischen den beiden korrigierten Wellenlängen achromatischer Objektive liegt, und
    daher stammt meine Befürchtung, dass der Grün-Fokus nun gerade nicht den Punkt trifft, sondern weiter daneben liegen könnte als Rot und Blau.
    Diese Sorge bezieht sich auch eher auf "Altglas". Kein Zweifel besteht, dass moderne Objektive, die keinen erkennbaren Farblängsfehler haben,
    sich auch mit einem monochromatisch grünen Licht irgendwo im Busch im wahrsten Sinne des Wortes "auf den Punkt" fokussieren lassen.

    Meine Spielerein auf dem Balkon letzte Nacht waren erstmal viel versprechend.

    Ein Praxistest in der Landschaft steht noch aus. Vielleicht mache ich die ersten Versuche dann an einem Ort, wo auch eine breitbandige Lichtquelle
    (Glühlampe, Leuchtstofflampe) in gleicher Entfernung als Referenz zur Verfügung steht.


    Herzliche Grüße vom Waldschrat!




    _

  11. #7
    Ist oft mit dabei
    Registriert seit
    22.04.2012
    Ort
    Leipzig
    Beiträge
    383
    Danke abgeben
    240
    Erhielt 653 Danke für 190 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    Aber später dann fiel mir ein, dass Grün eher in der Mitte zwischen den beiden korrigierten Wellenlängen achromatischer Objektive liegt, und
    daher stammt meine Befürchtung, dass der Grün-Fokus nun gerade nicht den Punkt trifft, sondern weiter daneben liegen könnte als Rot und Blau.
    ähm... so recht verstehe ich nicht was du meinst.
    Grün liegt IMMER mittig, egal ob ein Objektiv einen Achromaten, einen Apochromaten oder gar kein Farbkorrekturglied besitzt.
    Genau das ist ja die Aufgabe eines Apo- und A-Cromaten, das im Focuspunkt alle drei (vereinfacht ausgedrückt) Wellenlängen im Bildpunkt übereinstimmen. Somit liegt grün dann nicht in der Mitte, sonder alle Blau,Rot und Grün sind auf der Selben Längenebene.
    (zumindest so die Theorie). Solange du aber den Laserpunkt immer relativ Mittig in das Motiv Projezierst, sollte es keine Probleme geben. Zum Rand hin werden die Farblängsfehler alter Objektive deutlich größer.
    Das ist der größte Unterschied zu heutigen (teuren) Linsen. Denn Heute werden Farbfehler möglichst durch asphärische Elemente korrigiert und nicht mehr durch Achromaten. So kann man eine bessere Korrektur bei weniger Refelxionsdämpfung über die komplette Bildebene erreichen.

    Im Zentrum sind alte Objektive aber nicht unbedingt sehr viel schlechter als modernere, bzw. ist dort die Verbesserung geringer.

    Und ob du eine weiße Wand, einen grünen Busch oder ein rotes Auto damit Fokusierst ist ebenfalls vollkommen egal, da das Laserlicht ja auf der Oberflächenstruktur eines roten Autos grün reflektiert und dabei auch nicht die Wellenlänge ändert. Mit der "Farbe" des Motives hat es also überhaupt nichts zu tun.

  12. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bastl :


  13. #8
    Ist oft mit dabei
    Registriert seit
    22.04.2012
    Ort
    Leipzig
    Beiträge
    383
    Danke abgeben
    240
    Erhielt 653 Danke für 190 Beiträge

    Standard

    Eine schöne pdf die ich gerade gefunden habe. Schau dir mal seite 34 darauf an. Dort ist visuell sehr schön dargestellt, was ich meine.
    Insgesamt ist die Ausarbeitung sehr schön grafisch dargestellt neben den mathematischen Gerundlagen.

    Hier ist der Link:
    http://www.iap.uni-jena.de/iapmedia/...p-20000724.pdf

    (über google findbar & nicht PW geschützt, daher öffentlich zugänglich)

  14. 4 Benutzer sagen "Danke", Bastl :


  15. #9
    Spitzenkommentierer
    Registriert seit
    07.01.2010
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    2.716
    Danke abgeben
    412
    Erhielt 542 Danke für 282 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Bastl Beitrag anzeigen
    ..
    Das ist der größte Unterschied zu heutigen (teuren) Linsen. Denn Heute werden Farbfehler möglichst durch asphärische Elemente korrigiert und nicht mehr durch Achromaten. ...
    Farbfehler lassen sich meines Wissens nach nicht mittels einer asphärischen Fläche korrigieren.
    Asphären sind ideal um die sphärische Aberration zu korrigieren, aber für Farbfehler untauglich.

    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    ..
    Auf einem Wohnblock in geschätzt 1km Entfernung deckt der grüne Lichtfleck etwa die
    Zone zwischen zwei Fenstern ab. Also ca. 1-2 Meter Durchmesser.
    Geschätzte Strahldivergenz somit 1-2 Promille. Allerspätestens nach 1km ist das
    Teil nur noch sozusagen eine ganz normale Taschenlampe.
    ...
    Bei Deinem Wärmetest solltest Du nicht vergessen das im Auge eine Linse die Strahlen noch weiter konzentriert!
    Und das Du vermutlich Helligkeit auf der Haut nicht als Wärme fühlen kannst - sozusagen mit dem Großbildobjektiv Bilder fühlen kannst.
    Sonnenwärme kann die Haut fühlen, aber da ist auch ne Menge Infrarot mit dabei.

    Bei 1 Meter Strahldurchmesser bei 1km Entfernung hast Du eine Divergenz von ~1mrad.
    Das wäre handelsüblich. Bei eigenen Messungen von paar Laserpointern habe ich festgestellt das jeder die angegebene Strahlleistung überschreitet, teils bis zum Faktor 50 wenn ich mich recht erinnere.
    Ich gehe nicht davon aus das Laser die von einer deutschen Firma gekauft werden, unbedingt besser sind. Ich denke meistens werden die nur weiterverkauft, eventuell mit nem hübschen Aufdruck drauf - aber ohne Leistungsmessung und Neuklassifizierung.

    Mal ein paar Rechenergebnisse - ohne Gewähr für Richtigkeit, meine Laserschutzschulung liegt auch etwas zurück.
    Wenn wir so mal von einem 50mW Laser ausgehen, anstatt der klassifizierten 1mW, besteht eine 50% Wahscheinlichkeit eines Augenschadens noch in ~17 Metern Abstand. In ca. 50 Meter Abstand wäre der Laser einigermaßen sicher was die Augenschäden anbelangt - sofern Du nicht gerade einen Jäger / Naturbeobachter mit Fernglas erwischst - dem würdest Du eventuell auch in mehreren hundert Metern die Augen schädigen.
    In 270 Metern könnte Dein Laser noch zu kurzzeitigem Totalausfall der Sicht führen.
    In ca. 1.2km Entfernung könnten Piloten, Autofahrer, Radfahrer etc. noch geblendet werden.
    Kannst Du wirklich zu exakt 100% sicherstellen das Dein Laser in den Entfernungen niemanden trifft?
    Ich meine nicht 99,99% Sicherheit.

    Nicht umsonst fallen Laserpointer in Australien unter das Waffengesetz, in USA gibt es immer wieder harte Strafen für flasche Laserpointer Nutzung.
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
    http://www.4photos.de

  16. 3 Benutzer sagen "Danke", Keinath :


  17. #10
    Ist oft mit dabei
    Registriert seit
    22.04.2012
    Ort
    Leipzig
    Beiträge
    383
    Danke abgeben
    240
    Erhielt 653 Danke für 190 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    Farbfehler lassen sich meines Wissens nach nicht mittels einer asphärischen Fläche korrigieren.
    Asphären sind ideal um die sphärische Aberration zu korrigieren, aber für Farbfehler untauglich.
    Du hast natürlich Recht. Ich hab etwas in meinem Skript verwechselt.

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. Langsam schwindet das Grün - Herbst zieht ein
    Von Lugias Crusader im Forum "Café Manuell" - Hier wird geplaudert..
    Antworten: 85
    Letzter Beitrag: 12.11.2013, 21:53
  2. Fokussierhilfe für die NEX...
    Von LucisPictor im Forum Mattscheiben und sonstige Einstellhilfen
    Antworten: 7
    Letzter Beitrag: 02.04.2011, 16:30

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •