Liebe Photofreunde,
kurze Vorstellung, da das mein erster grösserer Beitrag im Forum ist.
Aufgewachsen mit analoger Photographie, wiederstrebend irgendwann doch auf digitale umgestiegen, habe ich lange damit gehadert, meine analogen Spiegelreflexobjektive damit nicht verwenden zu können. Das Erscheinen der Sony Alpha7 hat es dann doch möglich gemacht. Seitdem verwende ich nicht nur meine vorhandenen Objektive sondern auch diverse günstig erstandene weitere.
Von so einem ist hier die Rede.
Es handelt sich um ein Travenar 1:2,8/85, A. Schacht München mit Praktina Anschluss. Der Zustand des blanken Aluobjektives ist sehr gut, kein Staub, Pilz o.ä., Blende funktioniert, nur der Fokussiergang ist sehr, sehr steif.
Ein Adapter Praktina-Objektiv auf M39 Gehäuse wurde gefunden und via Adapter M39 auf NEX an die A7 gebracht. Erste Aufnahmen waren vielversprechend, wie von Schacht zu erwarten. Allerdings stellte sich Unendlich-Fokus bei der 2-3m Markierung ein.
Nachmessen und Rechnen der nötigen Auflagemasse ergab folgendes:
A7 18mm
M39 28,8 - A7 18 = 10,8 mm. Gemessen: 10,8mm!
Praktina 50mm - M39 28,8 = 21,2mm, gemessen 21,6 am äusseren Bund, 20,6 an der Anlagefläche.
Die am Objektiv gemessene Längendifferenz zwischen Unendlich und 2-3m beträgt 4mm.
Irgendetwas stimmt nicht. Der eine Adapter ist ein Fotoga M39-NEX, der andere ein alter Novoflex LEIPRA. Über den Novoflex habe ich bisher keine weiteren Informationen gefunden.
Da das Fett im Objektivgang sowieso erneuert werden musste, habe ich das Objektiv demontiert, gereinigt und gefettet.
Der Aufbau ist aufwendig gemacht. Es handelt sich um einen Differentialgang bestehend aus einem eingängigen Linksgewinde mit 0,5mm Steigung und einem mehrgängigen Rechtsgewinde mit 12mm Steigung. Zwei Laschen parallel zur optischen Achse laufen in Nutender Fassung und übertragen die Drehbewegung(en) in linearen Vorschub. Die Laschen sitzen auf einem Ring, der am Ende der Fassung durch Klemmen fixiert wird. Dadurch ist der Zusammenbau einfach. Man montiert das eingängige Gewinde, schraubt den Endanschlag an und muss dann durch Ausprobieren den richtigen Anfangsgang des mehrgängigen Gewindes finden. Pass alles, unendlich kontrollieren und die Laschen einstecken und festklemmen.
Im Prinzip ist das auch gelungen, allerdings fällt beim Fokussieren vor Erreichen der Nahgrenze das Objektiv auseinander.
Ich bin ratlos. Die ganze Baugruppe ist zu kurz.
Hat jemand eine Idee, Erfahrung mit dem LEIPRA (ist das tatsächlich ein Leica(M39)-Praktina Adapter oder irgendwas anderes?). Könnte das Travenar für ein anderes Auflagemass sein - das müsste dann bei 46mm liegen - ?
Ich bin für jede Idee dankbar.
Im att noch ein paar Bilder von der ganzen Aktion.
grüsse, Martin