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16mm-Vergleich an der Sony NEX
Die 24mm Brennweite am Kleinbildformat haben sich im Laufe der letzten Jahre als meine Lieblingsbrennweite im Weitwinkelbereich herauskristallisiert. Entsprechend habe ich an der NEX mit ihrem Cropfaktor 1,5 ein gesteigertes Interesse an einer guten Option für 16mm. Da ich momentan drei verschiedene Sony-Originalobjektive sowie ein manuelles Objektiv zur Verfügung habe, die (ca.) 16mm Brennweite abdecken, möchte ich hier einen kurzen Vergleich dieser Optionen vorstellen.
Die Kandidaten sind:
Sony SEL 16F28 2.8/16mm
Sony SEL 1650 3.5-5.6/16-50mm OSS
Sony SEL 1018 4/10-18mm OSS
Voigtländer Superwide-Heliar 4.5/15mm (M39)
Ich fange erst einmal mit ein paar Vergleichsbildern an. Fotos von den Objektiven, Abmessungen und sonstige Details reiche ich später nach. Alle Bilder sind an einer Sony NEX 5N im Zeitautomatikmodus im RAW-Format fotografiert und mit identischen Einstellungen in LR4 umgewandelt. Dabei wurde die kamerainterne Automatik zur Korrektur der Verzeichnung ausgeschaltet, um die Objektiveigenschaften sichtbar zu machen. Was sich aber anscheinend nicht ausschalten lässt, ist die Korrektur der Farbverschiebung von Bildmitte zu den Rändern. Diese Verschiebung ist daher nur beim manuellen Voigtländer zu sehen, aber auch dort nicht sehr ausgeprägt.
Bei mittlerer Entfernung und f/5.6 sehen die Bilder so aus:
SEL 2.8/16 bei f/5.6
Anhang 31190
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/16mm_g-17qidr.jpg
SEL 16-50 bei 5.6/16mm
Anhang 31191
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/16mm_g-2o7czi.jpg
SEL 10-18 bei 5.6/16mm
Anhang 31192
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/16mm_g-35diso.jpg
Voigtländer 4.5/15 bei f/5.6
Anhang 31193
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/16mm_g-47kcmh.jpg
Dazu die entsprechenden 100%-Ausschnitte aus der rechten oberen Ecke:
SEL 2.8/16 bei f/5.6
Anhang 31194
SEL 16-50 bei 5.6/16mm
Anhang 31195
SEL 10-18 bei 5.6/16mm
Anhang 31196
Voigtländer 4.5/15 bei f/5.6
Anhang 31197
Bei den Ausschnitten vom Rand fällt auf, dass das 10-18 in der Schärfe deutlich abfällt und das Voigtländer die intensivsten Farbsäume (Quer-CAs) zeigt. Das einfache 16-50 Kit-Zoom ist hinsichtlich Schärfe erstaunlich gut, aber es ist etwas kontrastärmer und bildet mit einer völlig anderen Verzeichnung ab als die anderen Objektive (mehr dazu im nächsten Teil). Außerdem zeigt es in den extremen Ecken eine scharf begrenzte Vignettierung, die bei Offenblende noch deutlich ausgeprägter ist. Das 2.8/16 macht alles in allem auf mich den besten Eindruck in diesem Teil des Vergleichs.
Bemerkenswert finde ich übrigens, dass das Voigtländer 4.5/15mm genau den gleichen Bildwinkel bietet wie die 16mm-Objektive. Den größten Bildwinkel hat das 16-50. Ich vermute das liegt daran, dass dort Reserve einkalkuliert werden musste, weil bei der kamerainternen Verzeichnungskorrektur einiges wegfällt.
--- Fortsetzung folgt ---
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Die Verzeichnung ist auch tatsächlich recht extrem bei dem SEL 16-50. Das ist schon fast eher ein Fisheye, bei dem die Korrektur nicht im optischen System realisiert wurde sondern auf die Elektronik verschoben:
SEL 2.8/16
Anhang 31201
SEL 16-50
Anhang 31202
SEL 10-18
Anhang 31203
Voigtänder 4.5/15
Anhang 31204
Das SEL 16-50 fällt in dieser Hinsicht wie gesagt völlig aus dem Rahmen. Die anderen drei sind hinsichtlich der Verzeichnung völlig im Rahmen, wobei das SEL 2.8/16 und das SEL 10-18 jeweils schwach kissenförmig verzeichnen und das Voigtänder minimal tonnenförmig und aus meiner Sicht am geringsten von allen.
--- Fortsetzung folgt ---
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Ich war selbst auch etwas überrascht von dem relativ schlechten Abschneiden des SEL 1018 bezüglich Randschärfe. Der subjektive Eindruck von dem Objektiv aus der Praxis war eigentlich besser. Insofern darf man durchaus die Frage stellen, ob der Versuchsaufbau wirklich praxisrelevant ist, denn bei einem - noch dazu mit internem Stabi versehenen - Superweitwinkel-Zoom gibt es in der gezeigten fotografischen Situation eigentlich keinen Grund, bei f/5.6 zu fotografieren und nicht auf f/11 abzublenden.
Man sollte generell die Testbilder, die ich hier zeige, nicht überbewerten und gleich eine Aussage über "besser" oder "schlechter" daraus ableiten. Dazu müsste man deutlich mehr Aufwand betreiben und auch viele weitere Situationen und Anforderungen berücksichtigen.
Hier kommen erst mal noch ein paar Bilder aus dem Nahbereich, bei denen es mir vor allem darum ging, wie sich die Objektive schlagen, wenn man versucht, im Nahbereich bei Offenblende etwas Räumlichkeit in die Bilder zu bekommen und ein Motiv freizustellen. Daher habe ich hier auch nicht bei gleicher Blende fotografiert, sondern jeweils die Offenblende genutzt.
SEL 2.8/16 bei f/2.8
Anhang 31205
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/16mm_g-9rncop.jpg
SEL 16-50 bei f/3.5 und 16mm
Anhang 31206
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/16mm_g-10h4d6g.jpg
SEL 4/10-18 bei f/4 und 16mm
Anhang 31207
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/16mm_g-11ymit4.jpg
Voigtländer 4.5/15 bei f/4.5
Anhang 31208
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/16mm_g-12jmcdu.jpg
Und dazu noch die 100%-Ausschnitte von der Stelle, auf die fokussiert wurde:
SEL 2.8/16 bei f/2.8
Anhang 31209
SEL 16-50 bei f/3.5 und 16mm
Anhang 31210
SEL 4/10-18 bei f/4 und 16mm
Anhang 31211
Voigtländer 4.5/15 bei f/4.5
Anhang 31212
Auch hier haben mich die Ergebnisse einigermaßen überrascht. Das SEL 2.8/16 hat nominell die mit Abstand größte Offenblende, überzeugt mich aber gar nicht bezüglich des Freistelleffekts, da der Hintergrund extrem unruhig mit in die Ecken fliehenden Highlights abgebildet wird. Das SEL 1018 hat bei f/4 einen wesentlich weicheren und harmonischeren Hintergrund. Das SEL 1650 liegt irgendwo dazwischen und das Voigtländer erzeugt relativ kleine (f/4.5) und harsche Kringel. Dafür liegt es in der Schärfe bei Offenblende eindeutig vorne - noch deutlicher würde das sichtbar wenn man die leichte Überbelichtung korrigiert, die das Voigtländer im Zusammenspiel mit der NEX in allen Beispielbildern verursachte, gerade im Vergleich zu den Sony-Objektiven. Das SEL 1018 sehe ich bezüglich Schärfe an zweiter Stelle vor dem SEL 1650. Das 2.8/16 zahlt hier den Preis für die relativ große Offenblende und liegt deutlich hinten.
Auffällig ist außerdem noch, dass das SEL 10-18 im Nahbereich bei Einstellung auf 16mm einen deutlich kleineren Bildwinkel abdeckt als die anderen Objektive, was auf größere Entferungen nicht der Fall war. Das ist aber eher von akademischem Interesse, da man ja im Gegensatz zu allen anderen Kandidaten mehr als genug Spielraum hat, das Bildfeld per Zoom weiter auszudehnen.
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SEL1018 Zentrums- und Randschärfe (Kamera: Sony A7, APS-C Modus - etwa 10 MPix)
Habe ein SEL1018 und betreibe dies im Brennweitenbereich 13-16mm an der Sony A7.
Habe mal in Ergänzung zu Helges Vergleich damit ein Bild bei Offenblende 4
zur Beurteilung der Randschärfe aufgenommen. Die Aufnahme ist unbearbeitet (jpeg as out of cam).
Drei Auschnitte - Motiv Prora, Rügen ("Kraft durch Freude"):
1. Volldarstellung (Sony A7 im APS-C Modus, SEL1018 bei 16mm/f4)
Anhang 35407
2. 800 pix Ausschnitt 3:2 Zentrum
Anhang 35408
3. 800 pix Ausschnitt 3:2 Ecke (rechts oben).
Anhang 35409
Zur Schärfebewertung wäre das Gebäude heranzuziehen (Blätter liegen nicht mehr im Bereich voller Schärfe).
In der Praxi blende ich das Objektiv meist auf Blende 8 oder 11 ab. Bin mit der Schärfe ebenso wie mit Vignettierung
und CAs grundsätzlich sehr zufrieden.
lg