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Olympus OM Zuiko Auto-T MC 200mm f4 (an Sony A7M3)
Liebe Altglasfreunde,
meine Sammlung an Olympus-Objektiven hat weiteren Zuwachs in Form des
Olympus OM Zuiko Auto-T MC 200mm f4
erhalten.
Hier https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=9922 gibt es bereits einen Thread zum Objektiv.
In diesem sind aber nur noch 2 Bilder enthalten und kaum weitere Informationen zu diesem Objektiv -
ich bin der Meinung, dass es eine ausführliche Vorstellung verdient hat und habe deshalb diesen neuen Faden angelegt,
in dem ich das Glas ausführlich vorstellen werde.
Ein paar technische Daten:
Brennweite: 200mm
Blende: von f4 bis f32
Optisches Design: 5 Linsen in 4 Gruppen
Naheinstellgrenze: 2,5m
Länge: 12,7cm
Filtergewinde: 55mm
Gewicht: 515g
Eine ausziehbare Gegenlichtblende ist verbaut.
Mein Objektiv ist frisch aus dem OM-Labor von Gordon Friedrich in seiner gewohnten "Custom"-Ausführung,
d.h. im Chrom-Look (die vorher lackierten/eloxierten Teile sind nun im Chrom-Look).
Alle Linsen sind perfekt, Blende und Fokussierung wie neu.
Ein paar Bilder an der Sony A7III:
Anhang 101684
Anhang 101685
Anhang 101686
Anhang 101687
Mein Exemplar hat eine 225xxxer-Seriennummer,
ist also mehrschichtvergütet.
Weitere Informationen (Bilder des normalen, schwarzen Objektives, einen Linsenschnitt und Infos zu den verschiedenen Bauversionen) findet ihr in der Olypedia unter folgendem Link:
https://olypedia.de/index.php?title=...o-T_1:4/200_mm
-Wird fortgesetzt-
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Nach Bildern vom Objektiv wollt ihr ja bestimmt auch Bilder MIT dem Glas sehen :lol:
Alle Bilder sind mit meinem Standard-Preset in LR entwickelt (Lichter runter, Tiefen und weiss rauf/ Schärfe auf 60 / Klarheit +8).
Sie sind nicht entrauscht, trotz teilweise höherer ISO, die beim momentanen Licht bei 1/200 notwendig ist.
Alle Aufnahmen bei Offenblende, ausser ich schreibe den Blendenwert extra dazu.
#1 Starten möchte ich mit einer Bokeh-Reihe - f4, f5.6 und f8, Fokus auf den Verschraubungen rechts am Sichtschutz
A f4
Anhang 1016887
B f5.6
Anhang 101689
C f8
Anhang 101690
#2 Verzeichnung: Kissenförmig, schon deutlich wahrnehmbar
Anhang 101691
#3 Chrom mit extremem Kontrast gegen den Himmel
Anhang 101692
Hier kann man in der 100%-Ansicht gut das berühmte Out-of-Focus Purple Fringing sehen, aber auch die sehr gute Schärfe bei Offenblende:
Anhang 101693
#4 Verlauf der Unschärfe im Hintergrund:
Anhang 101694
#5 Wie bei #4
Anhang 101695
#6 und noch ein Beispiel für den Hintergrundunschärfeverlauf
Anhang 101696
#7 Vorder-und Hintergrundbokeh auf wenige Meter:
Anhang 101697
#8 "Kopf- und Schulterportrait"
Anhang 101698
#9 Auch bei "nur f4" kann man Elemente wie hier die Lampe aus dem Bild "poppen" lassen:
Anhang 101699
#10 Schönes Bokeh, wenn der Abstand zum Hintergrund passt
Anhang 101700
Im Crop sieht man wieder die sehr gute Schärfe gepaart mit lila Farbkanten vor der Fokusebene (unteres Vorderrad) und grünen Farbkanten hinter der Fokusebene (unteres Hinterrad)
Anhang 101701
#11 Auch nervöse Hintergründe werden schön aufgelöst:
Anhang 101702
#12 Sehr dezente Hintergrund-Bubbles:
Anhang 101703
#13 noch ein Beispiel dafür und die sehr ordentlichen Mikrokontraste:
Anhang 101704
#14 Nervöse Hintergründe werden meist wirklich schön aufgelöst
Anhang 101705
#15 Wenn der Abstand des Hintergrundes klein ist, ist das Freistellpotential natürlich nicht so groß:
Anhang 101706
-Hier geht es morgen mit einer Schärfereihe und weiteren Bildbeispielen weiter...-
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So, dann wollen wir mal...
Hier die versprochene Schärfereihe (f4, f5.6, f8 und f11) -
Testobjekt war wieder die Spielplatz-Wackelbrücke.
Zuerst einmal die Übersichtsaufnahmen:
f4 - 1/200 - ISO 200
Anhang 101710
f5.6 - 1/200 - ISO 400
Anhang 101711
f8 - 1/200 - ISO 800
Anhang 101712
f11 - 1/200 - ISO 1600
Anhang 101713
Daraus die Crops aus der Mitte:
f4
Anhang 101714
f5.6
Anhang 101715
f8
Anhang 101716
f11
Anhang 101717
Die Crops vom linken Bildrand:
f4
Anhang 101718
f5.6
Anhang 101719
f8
Anhang 101720
f11
Anhang 101721
Und die Crops aus der linken, unteren Ecke:
f4
Anhang 101722
f5.6
Anhang 101723
f8
Anhang 101724
f11
Anhang 101725
Meine Einschätzung:
Ich habe selten ein Objektiv in der Hand gehabt, dessen Offenblendleistung über das gesamte Bildfeld im Vergleich zu abgeblendeten Ergebnissen bereits so gut ist.
In der Mitte ist es bereits bei f4 sehr gut, bei f5.6 evtl. noch ein kleines bissschen schärfer.
Am linken Bildrand gilt das gleiche wie für die Bildmitte. Erstaunlich, wie gut bereits bei Offenblende.
In der äußersten Bildecke profitiert es vom Abblenden auf f5.6 oder f8 - aber auch hier bereits sehr gut bei Offenblende (noch ein wenig dunstig).
Uneingeschränkt offenblendtauglich, was die Schärfe angeht!
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Eine weitere "Testdisziplin" ist die Abbildungsqualität im Nahbereich.
Hierzu habe ich einen OM-Nex Helicoid-Adapter benutzt,
der die (zu lange) Naheinstellgrenze von 2,5m um einiges verkürzen kann.
#16 relativ wenig zusätzlicher Auszug des Helicoids, ISO 1000
Anhang 101726
100%-Crop
Anhang 101727
#17 auch hier nur wenig weiterer Auszug, ISO 2000
Anhang 101728
100%-Crop:
Anhang 101729
#18 hier bereits mittlerer Auszug des Helicoids:
Anhang 101730
.
100%-Crop
Anhang 101731
#19 Hier mittlerer bis weiter Auszug, ISO 640:
Anhang 101734
100%-Crop:
Anhang 101735
#20 hier weit ausgedreht, ISO 1000:
Anhang 101732
100%-Crop
Anhang 101733
#21 Extremer Auszug:
Anhang 101736
#22 mittlerer Auszug:
Anhang 101737
#23 wenig Auszug:
Anhang 101738
#24 wenig Auszug:
Anhang 101739
#25 weiter Auszug:
Anhang 101740
#26 wenig Auszug
Anhang 101741
#27 ohne zusätzlichem Auszg das Helicoids an der nativen Naheinstellgrenze:
Anhang 101742
#28 auch hier ohne zusätzlichem Auszug:
Anhang 101743
#29 ohne zusätzlichem Auszug:
Anhang 101744
#30 ohne zusätzlichem Auszug
Anhang 101745
Meine Einschätzung:
Im nativen Nahbereich und mit wenig zusätzlichem Ausdrehen des Helicoids ist die Abbildungsleitung sehr gut, ohne Einschränkungen.
Bei mittlerem Auszug (was schon ca. 2 Zwischenringen entspricht) ist die Bildschärfe schon etwas weicher, aber immer noch gut.
Extreme Auszüge sollte man vermeiden, da wird die Bildqualität sichtbar schlechter.
In Distanz ausgedrückt: Bis ca. 1,3m ist alles im grünen Bereich.
Diese Eigenschaft macht das Objektiv deutlich vielseitiger, denn die native Naheinstellgrenze von 2,5m ist wirklich nicht zeitgemäß.
Ich empfehle also definitiv die Adaptierung per Helicoid-Adapter.
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#31 Auch auf weite Distanz ist die Schärfe sehr gut, Vignettierung ist kaum vorhanden
Anhang 101746
#32 Bokeh auf größere Distanz - Hier sind die Farbfehler bei großem Kontrast deutlich zu sehen:
Anhang 101747
#33 Zu Beginn der Dämmerung
Anhang 101748
100%-Crop:
Anhang 101749
#34 Spannend an Teleobjektiven ist immer die Fähigkeit zur Tiefenstaffelung - hier kommt das schöne Bokeh hinzu:
Anhang 101750
#35 Auch hier sehr schönes Bokeh gepaart mit toller Schärfe:
Anhang 101751
100%-Crop:
Anhang 101757
#36 Überbleibsel vom vergangenen Jahr...
Anhang 101752
#37 Ohne Moos nix los...
Anhang 101753
#38 Beifahrer :lol:
Anhang 101754
#39 Tiefenwirkung und Bokeh
Anhang 101755
#40 Über den Dächern von...... wacht der Zunftbaum :lol:
Anhang 101756
Soweit meine ersten Eindrücke des Objektives.
Ich fasse mal zusammen:
Die Bildschärfe ist ab Offenblende bis zum Bildrand sehr gut, für absolute Schärfe in den Ecken sollte man auf f5.6 abblenden.
Bei Erweiterung der Naheinstellgrenze sollte man nur bis zu mittleren Auszügen des Helicoids (~2 Zwischenringe) gehen, sonst leidet die Schärfe.
Vignettierung ist nur in sehr geringem Maß vorhanden, nicht auffällig.
Ein Wehrmutstropfen neben der zu langen Naheinstellgrenze sind die Farbfehler, die in kontrastreichen Situationen definitiv einer Korrektur bedürfen.
Auch die kissenförmige Verzeichnung ist sichtbar auf dem Testbild.
Das Hintergrundbokeh gefällt mir ausgesprochen gut. Es neigt wenig zu Bubbles und ist auch z.B. bei Geäst im Hintergrund sehr weich und betont die Strukturen nicht.
Im Vordergrund ist das Bokeh nicht so schön, da wird es gerne nervös.
Die Mikrokontraste empfinde ich als gut bis sehr gut, da war ich positiv überrascht.
Aufgrund seiner für ein 200er geringen Größe und Gewichts ist es ein ideales Immer-dabei-Tele.
Für die günstigen Preise, zu denen es heute noch zu haben ist (auch aufgrund der hohen Produktionszahl), ein echter Tip, wenn einem die Lichtstärke reicht.