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AW: Bewerbungsfoto
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rejoma
Vielen Dank! Ich bin inzwischen gedanklich auch beim Stativ mit Fernauslöser gelandet. Objektivmäßig steht mir das Canon 24-105mm F4, Canon 50mm F1,8 oder das Tamron 90mm F2,8 Makro zur Verfügung, wobei die 90mm vielleicht etwas lang fürs Wohnzimmer sind. Außerdem eine weiße Wand (Rauhfaser) und 2 Blitze + 1 Makroblitz.
Hallo,
das mit dem Makro vergiß schnell.. ist eher was für Dermatologen oder Dentallabors.. grins
Nimm das 50er oder vielleicht besser das 24-105er und schieß Dich auf die Umstände ein. Soll heißen, wähle die Brennweite, die zu den Räumlichkeiten und der Situation passt.
Die Sache mit den Blitzen ist nicht so ganz leicht. Fernauslöser und genaue, d. h. manuelle Verteilung Vordergrund zu Hintergrundblitz -geht meist in die Hose. Abstand von den Flächen im Hintergrund !
Ich würde da beim weißen Hintergrund bleiben und mittels EBV (Photoshop) die Tocher freistellen und mir einen Hintergrund zusammenbasteln.
Gerade in Wohnzimmern ist es nicht leicht, einen Blitz zu einer Flächenleuchte zu machen, die notwendig wäre, um einen farbigen Hintergrund zu bekommen. Meist sind die Wohnzimmer zu klein und man sieht dann elendig den zu stark bündelnden Blitz an der Wand.
Da ist es manchmal ratsamer, bei Brustportraits in Richtung "Glamour" zu gehen und mit frontalem Gegenlicht von hinten (hinter dem Kopf der Tochter) den alten "Heiligenschein" zu erzeugen. Also einen Blitz hinter dem Motiv, abgedeckt durch den Kopf Deiner Tochter. Dies erzeugt wunderbare
Überstrahlungen und es ist nur notwendig, eine exakt korrekte Dosierung zwischen Vorder- und Hintergrund - Blitz zu ermitteln.
Ist oft die einfachste Möglichkeit bei beengten Platzverhältnissen in einem Wohnzimmer.
Aber das sind technische Dinge. Viel wichtiger ist es, das Du Deine Tochter authentisch "rüberbringst", sie von ihrer liebenswerten Seite zeigen kannst.
Und das liebenswerteste am Menschen ist sein Lächeln, deshalb spielt Beide miteinander "Fotograf und Modell".. das ist der wichtigste Tipp neben dem technischen Aspekt. Ein Lächeln im richtigen Moment getroffen, gibt dem Betrachter (dem neuen Chef) viel mehr, als jede Kunstform, die wir uns hier als Fotografen zurechtreden. Trinkt ein Glas Wein zusammen, schafft Euch eine entspannte Atmosphäre, lacht über euer Spiel, sporne sie dazu an, zur nächsten Model - Wahl zu fahren.. lacht darüber... Du wirst sehen, so kann es gelingen. Sie muss mitspielen..
Mein Sohn mochte sich von mir auch nie fotografieren lassen. Hat ständig faxen gemacht.. wollte einfach nicht.. egal was ich machte..
Aber als er begriff, wie schön und gut und nützlich Fotos als Erinnerung sein konnten, entstand dann dieses...
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...kthadd_web.jpg
Kein Bewerbungsfoto, aber zeigt, das es viel Führung und Feinfühligkeit bedarf, um Menschen natürlich vor der Kamera agieren zu lassen.
Zeigt aber eine fotografische Standard - Komposition.. die wird "Low Key" genannt. Hier ist alles in Dunkel (Low) gehalten, nur die
bildwichtigen Infos, das Kind, mein Sohn und der alles verbindende Ring, sind in hellem Licht.
Durch die weiße Kleidung des Babys (mein Enkel und mein Sohn werden hier gezeigt), reflektiert das durch das Fenster einfallende Licht und sorgt für die Erkennbarkeit meines Sohnes. Dies ist ein oft benutzter Trick, um z.B. Schattenpartien aufzuhellen. Bei Portraits mit natürlichem Licht, sind Zeitungen auch immer gern genommen, weil sie das einfallende Licht reflektieren und als Aufheller wirken.
Es gibt eben auch die Umkehrung, die sogenannte High - Key Technik, da ist es genau umgekehrt und häufiger zu finden.
Da sind die bildwichtigen Elemente meist dunkler als die Umgebung. So dürfte es vermutlich bei Dir sinnvoller sein mit den Aufnahmen Deiner Tochter vor der weißen Rauhfaser Tapete.
Der Makro-Ring-Blitz (wie ich vermute..) ist aber schon eine gute Sache um im Vordergrund zu einer möglichtst schattenfreien Ausleuchtung zu kommen.
Oft ist es hilfreich, weil Menschen vor Kameras sehr scheu sind, ihnen Dinge zur Ablenkung zu geben.. Yin / Yang Kugeln, auf die sie sich konzentrieren müssen als Beispiel, oder irgendeinen Gegenstand, mit dem sie sich beschäftigen. Für ein Model ist es auch nicht einfach, wenn sich ein Fotograf "noch nicht" von der Kamera lösen kann... dreh es um, stelle Dir vor selbst Model zu sein. Das erklärt vielleicht einiges.. und ist ein guter Start, um heraus zu finden, wie es sein sollte.
LG
Henry