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Farben, Bokeh bei größerem Abstand und Schärfeverlauf
Ein bisschen was habe ich vom heutigen Ausflug in den Nymphenburger Schlosspark doch mitgebracht, allerdings habe ich meinen Vorsatz, eine Ziegelmauer für Bilder zur Verzeichnung zu nutzen, unterwegs vergessen.
Zunächst ein Bild vom Mittelbau des Schlosses aus dem Park mit dem Minolta MC Rokkor-PG 1.4/50mm bei f8, das Gegenstück mit dem Zeiss Planar ist nicht vergleichbar, weil sich genau da eine Wolkenbank vor die Sonne geschoben hat. Trotzdem möchte ich mal zeigen, wozu so ein Minolta bei gutem Licht in Sachen Farben fähig ist (JPG aus der Kamera, unbearbeitet).
Das Zeiss ist von den Farben nicht so unterschiedlich, der Sony-Sensor bzw. die JPG-Bearbeitung in der Kamera spielen da natürlich auch eine große Rolle. Anders als z.B. bei den 28igern kann ich hier das Minolta und das Zeiss nicht einfach an den Farben unterscheiden.
Anhang 127474
Dann wollte ich nochmal das Bokeh bei größerem Abstand sowohl vom Objekt als auch vom Hintergrund anschauen.
Da gibt es m.E. keine nennenswerten Unterschiede, wenn man in das Bild reinzoomt, sieht man bei Offenblende wieder das Überstrahlen und viele Farbsäume. Dies ist bei f2 zumindest in der Bildmitte schon weitgehend weg. Das Zeiss macht m.E. bei Schritt von f1.4 auf f2 einen etwas größeren Sprung als das Minolta. Außerdem sieht man hier, wie ähnlich die Farben der beiden sind.
Ein bisschen was zum Unschärfeverlauf habe ich auch noch gemacht.
Auf diesen Bildern ist zumindest das Bokeh hinter der Fokusebene bei beiden durchaus gefällig, es kommt eben massiv auf den Hintergrund an.
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Naheinstellgrenze und Verzeichnung
Ein bisschen was hab ich noch:
Basteleien meiner großen Tochter an der Naheinstellgrenze, ohne Zwischenring. Das Minolta hat eine Naheinstellgrenze von 50mm, das Zeiss von 45mm, nichts Tolles, den Unterschied sieht man aber.
Nun mit einem 10mm Zwischenring, auch hier kommt man mit dem Zeiss näher ran, Offenblende ist bei beiden hier nicht zu gebrauchen, aber abgeblendet sieht das ganz ordentlich aus.
Mit der Verzeichnung tue ich mich immer wieder schwer, sie überhaupt zu sehen. Liegt vielleicht darin, dass ich sehr wenig Architektur fotografiere.
Ich würde sagen, sie verzerren beide tonnenförmig und nicht allzu stark, das Zeiss etwas mehr als das Minolta.
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Und als vorerst letzten Beitrag noch ein Nachschlag zu Bokeh und Schärfeverlauf - ich sag es jetzt schon, die sind sich wiedermal extrem ähnlich.
Das wirklich wilde Bokeh bei meinen ersten Beispielbildern wollte ich etwas relativieren. Es muss abhängig von Distanz und Hintergrund längst nicht immer so übel aussehen.
Schärfeverlauf bei f1.4 (der schwarze Schatten links unten bin ich)
Ich wage mich mal an ein kleines Fazit:
Ich hab schon vorher gedacht, dass keine riesigen Unterschiede zu erwarten sind, aber dass sie so ähnlich sind, hätte ich nicht erwartet. Das mehr als doppelt, vielleicht sogar dreimal so teuere Zeiss hat lediglich klare Vorteile im Gegen- und Streulicht (das ist natürlich schon ein sehr wichtiger Aspekt) und die etwas weniger schlechte Naheinstellgrenze. Das Minolta hat gegenüber den AE (nicht den MM) Planaren den Vorteil, dass es zwischen f2 und f2.8 keine Sägezahn- oder Ninjastern-Blendenform hat und damit bei diesen Blenden je nach Situation das gefälligere Bokeh hat. Es wirkt zudem noch hochwertiger gebaut und lässt sich traumhaft fokussieren. Sonst liegen sie wirklich eng beisammen.
Hat man keine Minolta bzw. Contax/Yashica-Analogkameras wie ich, ist wahrscheinlich das Canon nFD 1.4/50mm die technisch bessere Alternative, ich finde allerdings die Farben der Minolta und Zeiss-Objektive viel schöner.
Mit den modernen, doppelt so großen 1.4/50mm-Objektiven wie dem Sigma Art oder dem Sony ZA 1.4/50mm haben sie beide nicht viel gemeinsam, da sieht man schon die Entwicklung über all die Jahre.
Gruß Matthias