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Meopta Openar 2.8/80mm
Das Meopta Openar 1.8/40mm hat Tungee HIER vorgestellt. Das Pendant mit der doppelten Brennweite möchte ich jetzt hier zeigen, das Meopta Openar 2.8/80mm. Es ist einer der Versuche, die ich in letzter Zeit gestartet habe, ein wirklich kleines und leichtes Objektiv für die NEX zu finden, das den Bereich Portrait/Kurztele abdeckt, also zwischen 70mm und 80mm. Das Openar erfüllt dieses Kriterium hervorragend:
Anhang 30775
Anhang 30776
Anhang 30894
Die technischen Daten:
Kameraseitiger Anschluss: C-Mount
Gewicht: 160g
Baulänge min. ab Auflagefläche: 52 mm
Filtergewinde: 38 mm
http://www.digicamclub.de/images/misc/vbglossarlink.gif Blende 2.8 -22 in ganzen Stufen
6 Blendenlamelllen
Naheinstellgrenze 1.3 m
Fokusweg ca. 340°
Optischer Aufbau unbekannt
Das Objektiv gehört ursprünglich vermutlich zu einer tschechischen 16mm-Filmkamera aus den 60er Jahren (Meopta Admira o.ä.), genaueres über Einsatzbereich und optischen Aufbau konnte ich nicht herausfinden.
An der NEX belichtet das Openar schon bei Offenblende und Einstellung auf unendlich den kompletten APS-C-Sensor, allerdings mit erheblicher Vignettierung und ziemlich schwacher Randschärfe. Insofern ist es möglicherweise sogar besser geeignet für das µFT-Format.
f/2.8
Anhang 30777
100%-Ausschnitt Mitte f/2.8
Anhang 30778
100%-Ausschnitt Mitte f/5.6
Anhang 30779
100%-Ausschnitt Mitte f/11
Anhang 30780
100%-Ausschnitt Rand f/2.8
Anhang 30781
100%-Ausschnitt Rand f/5.6
Anhang 30782
100%-Ausschnitt Rand f/11
Anhang 30783
Interessant finde ich, dass die Mittenschärfe kaum zunimmt beim Abblenden bzw. bei f/11 sogar wieder abnimmt. Die Randschärfe wird erst ab f/8 einigermaßen akzeptabel - als Kurztele für Landschaft o.ä. ist das Openar an der NEX insofern nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen.
Diese Randunschärfe liegt übrigens nicht an einer Bildfeldkrümmung, wie man an dem folgenden Foto sehen kann, auf dem ich jeweils die Stellen mit der höchsten Schärfe in den Fugen markiert habe:
Anhang 30786
Die zweite Schwäche ergibt sich daraus, dass im Inneren des Objektivs einzelne relativ stark glänzende Bauteile zu erkennen sind, die dazu führen, dass bei bestimmten Gegenlichtsituationen eine extreme Kontrastminderung bei den Bildern auftritt. Das ist nach meinem bisherigen Eindruck interessanterweise weniger bei einzelnen intensiven Lichtquellen (Sonne etc.) der Fall sondern eher wenn man in Richtung eines großflächig diffusen, "weißen" Himmels fotografiert. Im Extremfall sieht das Ergebnis dann trotz unbeschädigter und sauberer Linsen so aus:
Anhang 30784
Und um dann gleich noch das dritte Problemthema des Openar abzuhandeln: Die Verzeichnung ist zwar nicht extrem ausgeprägt aber doch deutlich erkennbar kissenförmig - die meisten Objektive dieser Brennweite sind diesbezüglich wesentlich besser:
Anhang 30785
Im technischen Sinne ist das Openar 2.8/80 also leider keine vollwertige Option an der NEX - schade, denn von den Abmessungen und der Haptik würde es wunderbar passen.
--- Fortsetzung folgt ---
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Nachdem ich im ersten Teil mit reinen Testbildern hauptsächlich die Schwächen des Objektivs gezeigt habe, möchte ich noch ein paar Bilder zeigen, die besser zu der Charakteristik des Openar 2.8/80 passen und dessen positive Seiten eher hervorheben. Sobald man keine flächigen Motive hat sondern etwas vor einem Hintergrund freistellen will, sieht die Sache schon deutlich besser aus. Was allerdings in jedem Fall bleibt, ist eine recht deutliche Vignettierung bei Offenblende und ein leichtes bläuliches Überstrahlen an Kontrastkanten:
f/2.8
Anhang 30792
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-1kgoe3.jpg
Solange nicht das oben beschriebene Streulichtproblem auftritt, ist die Abbildung der Farben sehr ansprechend.
f/2.8
Anhang 30793
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-48iphe.jpg
Die Hintergrundgestaltung bei Offenblende ist relativ ungewöhnlich - trotz des knapp bemessenen Bildkreises ohne jeden Swirl aber dennoch eher unruhig als cremig.
f/2.8
Anhang 30794
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-1827onq.jpg
f/2.8
Anhang 30795
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-204sq4y.jpg
Unter die Nahgrenze von 1.3m kommt man nur mit Zwischenringen. Praktischerweise gibt es ca. 4.5mm dicke Adapterringe von C-Mount auf D-Mount, die man dafür optimal verwenden kann. Ein einzelner davon genügt gerade so, um bei Unendlichstellung des Objektivs auf ca. 1.3m zu fokussieren und so den direkten Anschluss herzustellen.
f/2.8
Anhang 30796
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-19d5r7h.jpg
f/2.8
Anhang 30798
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-21expwj.jpg
f/2.8
Anhang 30797
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-8iip6t.jpg
Beim Abblenden werden dann entsprechend der oben gezeigten Blendenform extrem scharf begrenzte Sechsecke sichtbar - ein Effekt den man mögen muss, denn übersehen kann man ihn schwerlich. Um glitzernde Schnee- und Eiskristalle abzubilden wäre das sicher klasse, aber diese Art von Motiv ist bei uns in diesem "Winter" ausgefallen...
f/4
Anhang 30799
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-99boqm.jpg
f/5.6
Anhang 30800
Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-22e5qtp.jpg
Als Objektiv für den Spieltrieb ist das Openar 2.8/80 durchaus nett. Unwesentlich größer als eine Filmdose für KB-Film passt es in jede Foto- oder auch Hosentasche und kommt so immer mal wieder mit obwohl ich in dem Brennweitenbereich sicher bessere Objektive habe. Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein was alles nicht damit geht, damit man nicht enttäuscht ist wenn man dann ggf. nur mit diesem Objektiv dasteht und bestimmte Fotos einfach nicht in ansprechender Qualität machen kann.
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Ich hatte Helges Openar übernommen, heute am späten Abend habe ich es kurz mal im Garten ausgeführt. Ich war ja schon durch Helges Testreihe gewarnt, keine Höchstleistungen bezüglich des Abbildungsverhaltens zu erwarten, also habe ich es nur mit Offenblende 2.8 und der Naheinstellgrenze von 1,3m in der Abendsonne verwendet.
Ich mag den "Charakter", auch wenn man genau überlegen muss, wie welche Motive entsprechend vorteilhaft abgebildet werden.
Sony A7, APS-C-Modus, ISO 100, Nachbearbeitung in LR (Kontraste, etwas Klarheit)
Anhang 46938
Anhang 46939
Grüße
Nils
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Zitat:
Zitat von
Waldschrat
Schärfewunder sichtlich nicht, aber potenziell ein Aquarell-Lichtmalpinsel?
Ja, ich habe noch nicht den optimalen Einsatz gefunden, aber ich finde auch, es hat einen malerischen Reiz. Heute habe ich es mal mit einem 16mm-Zwischenring an die A7 gebracht, anbei ein Beispiel. Als nächstes werde ich es mal ans VNEX bringen :)
Anhang 46965
Grüße
Nils
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Heute habe ich das Meopta Openar 2,8/80 seit langer Zeit wieder mal eingesetzt und zwar an der Olympus PEN F, hier ist es meiner Meinung am besten aufgehoben.
Anhang 93013
Anhang 93014
Anhang 93015
VG Dieter