Sony A7 und die VNEX Tauglichkeit an diesen Kameras

Hallo,

wie vielleicht schon der eine oder andere VNEX Benutzer gelesen hat, wurden von Sony die zwei neuen spiegellosen System-Kameras A7 und A7r mit integriertem KB Sensor vorgestellt.

Da diese Kameras den von den NEX Kameras "geerbten" E-Mount Anschluss verwenden, tritt natürlich die Frage auf, ob unser VNEX - System für die Nutzung von Vergrößerungsobjektiven und anderen Linsen auch an diesen Kameras genauso gut funktionieren wird, wie bisher mit den NEX Kameras oder ob Einschränkungen zu erwarten sind.

Das VNEX ist entstanden, um Vergrößerungsobjektive und andere Linsen ohne eigene Fokussiermöglichkeit an die Sony NEX Kameras zu bringen. Dabei wurde es mechanisch so ausgelegt, das es einwandfrei den APS-C Sensor der NEX Kameras im Durchlassbereich ausleuchten kann, ohne das es zu Beeinträchtigungen durch Randabschattungen wegen des tief in die Kamera eindringenden Fokussiertubus kommt.

Für die mitlesenden Gäste hier ein Link zur Erklärung/Explanation des VNEX..

http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=16102

Musste man sich bei der Verwendung des VNEX Systems am APS-C Format bislang keinerlei Sorgen machen, tritt nun beim vergrößerten Sensor der A7 und A7r die berechtigte Frage auf, wie es sich mit der Nutzbarkeit in Bezug auf Randabschattungen an diesen Vollformatsensoren verhält.

Anhang 28248

Speziell die immense Sensordiagonale des KB Sensors von 43mm bei einem nur 41.5mm breiten Durchlass durch das Sony E - Bajonett und dem nur 18mm betragenden Auflagemaß besteht die Gefahr, dass der tief in die Kamera eindringende Fokussierwendel des Systems den vom Sensor nutzbaren Bildkreis eines Objektivs physikalisch schon durch die Auslegung / den inneren Durchmesser des Fokussiertubus vor dem Sensor begrenzen und zu entsprechenden Randbeschnitten führt.

Letztlich die gleiche Problematik, wie sie auch schon von der Nutzung von C-Mount gerechneten und nur den kleinen µFT Sensor ausleuchtenden Objektiven an dem wesentlich größeren APS-C Sensor der NEX Kamera bekannt sind.

Das VNEX System hat - wie viele Entwicklungen - verschiedene Versionstände im Laufe seiner Produktionszeit erfahren.

Mithilfe der ersten beiden im Besitz von Forenmitgliedern befindlichen Sony A7 und A7r Kameras, getestet mit unterschiedlichen VNEX - Versionständen, ergaben zwei unterschiedliche Ergebnisse in den Bildern.

Mit einem VNEX System der ersten Prototypen-Serie ergab sich keine Randabschattung... mit den nachfolgenden und letzten Versionen ergab sich hingegen eine erhebliche Randabschattung...
Die ist bedingt durch die zwischen den Produktionserien vorgenommenen Änderungen im Innendurchmesser von 35mm auf 33mm und damit verkleinerten Durchlassbereich des Fokussiertubus.

Anhang 28245

Wie man sehen kann, sind die sichtbaren Beeinträchtigungen der letzten Serie schon erheblich in den 4 äußeren Ecken des Bildes.

Die erste Version des VNEX hingegen besaß einen erheblich größeren Innendurchmesser des Fokussiertubus von insgesamt 35mm !

An ihr tritt dieses Problem nicht auf !

(Alle nachfolgenden Vignettierungs-Bilder in Unendlicheinstellung des VNEX also maximale Intrusion)

Hier ein Bild mit der ersten Version des VNEX Fokussiertubus...

Anhang 28246

Die Rest-Vignettierung in diesem Bild sind Objektivvignettierungen und keine durch den Tubus bedingte Begrenzung.

Das mag auch folgendes Bildchen verdeutlichen, das mit einem Lineogon 35mm Weitwinkel gemacht wurde. In diesem Bild ist in der unteren rechten Ecke das Detail
eines Hauses zu sehen, das man nicht sehen könnte, wenn der Fokussiertubus vor den Sensor ragen und ihn beschneiden/begrenzen würde..

Anhang 28247

Nach einigen Versuchen, für die ich den Forenmitgliedern Urmelchen und Ropmann nochmals danken möchte, ergab sich inzwischen die vollständige Lösung für dieses Problem und es kann definitiv gesagt werden, dass die ab heute ausgelieferten VNEX Systeme und aus diesen gewonnenen Erkenntnissen heraus modifizierte künftige Version auch an der Sony A7 und A7r einwandfrei funktioniert.

Da wir das VNEX in 3 immer leicht weiterentwickelten und damit veränderte Kleinstserien im Umlauf sind, tritt natürlich inzwischen die Frage auf, woran der User erkennt, welche Version ein Nutzer nun bei Auslieferung geschickt bekommen hat.

Deshalb hier einige Bilder, die die Unterschiede aufzeigen, und anhand derer man "seine" Version erkennt.

Die erste Version des VNEX wurde mit mit einem rechteckigen 90° Wendelschnitt gefertigt.. und hatte einen Tuben-Innendurchmesser von ~ 35mm.
Diese 1. Version sollte an der A7 ohne Einschränkung funktionieren..

Anhang 28250

Schön erkennt man den Rechteck-Schnitt des Wendels der ersten Version des VNEX..

-----------------------------

In der zweiten Version wurde - im obigen Bild rechts zu sehen - der Wendel in einen 60° V-förmigen Wendelschnitt überführt, um die sogenannte "Lose" (umgangssprachlich auch "Spiel" genannt) weiter zu minimieren und gleichzeitig eine höhere Stabilität gegen zu heftiges Einschrauben der Lagerstifte durch einen User zu erreichen.

Parallel dazu wurde der Innendurchmesser auf 33mm verkleinert, weil damit eine noch höhere Verwindungssteifigkeit erreicht wurde, die gegenüber der ersten Version mit dem rechteckigen Wendelschnitt -und auch unserer "Unerfahrenheit" bei der Montage des Systems - zunächst vorteilhafter erschien.
(Dies war aber eine "doppelt gemoppelte" Vorsichtsmaßnahme, da schon der neue 60° Wendel allein für die Stabilität gegen Verwindung ausreichte)

Im Bild erkennt man links die zweite Version, die zudem noch in Richtung M39 Gewinde schauend, wieder auf 35mm ausgedreht ist, weil in den Tubus auch "Robot" Objektive eintauchen sollten..
In der 3. Version wurde dieser "Absatz" wieder aufgegeben und der Tubus nun durchgängig beim 33mm Innendurchmesser belassen.

Das sind die wesentlichen Merkmale an denen man die zweite Version und 3. Version erkennen kann.

Rechts ist nun die schlussendlich die heutige 4. Version mit einem Durchmesser von 35,6mm über die gesamte Tubentiefe zu erkennen, bei der das VNEX System einwandfrei ohne Randabschattungen mit den Sony A7 Kameras funktioniert und künftig so ausgeliefert wird.

Anhang 28249

Somit sind die ab heute ausgelieferten Versionen nochmals um 0,6mm im Tubendurchmesser gegenüber der ersten Version erweitert worden... und haben nun mitsamt dem Samtbelag an der Wandung den benötigten Innen-Durchmesser von 35mm.

Mit dieser Erweiterung, bei der die Stabilität und Verwindungssteifigkeit nicht nachgelassen hat (dank des 60° Wendels) blieb sogar der Platz, die Innenwandung mit Samt zu bekleben, statt sie nur einfach zu schwärzen.

Dies sorgt in erheblichem Maße für eine Reduktion der restlichen vagabundierenden Lichtstrahlen innerhalb des Fokussiertubus... und bringt den Innendurchmesser des Tubus nun auch auf den unkritischen 35mm Innendurchmesser.

Anhang 28251

Um nun die Besitzer der VNEX Systeme der zweiten Generation mit den 33mm Fokussiertuben bei einem Kauf oder Umstieg auf eine A7 oder A7r glücklich zu machen,
können gegen einen Obulus von 30 Euro + Versandkosten die VNEX Systeme der letzten Baureihen für die A7 modifiziert werden. Schickt mir diese VNEX Module zu und ihr erhaltet das "Upgrade" für die A7...

Dabei werde ich das System demontieren und es auf den heutigen Stand bringen.

Dies bedeutet:
1. Weitung des Tubus auf das benötigte Maß von 35,6mm
2. Gleitlagererneuerung mit Samt und neuen Stiften
3. Einkleben von Samt an den Tubuswandungen

Bei den VNEX Systemen der ersten Serie mit den 90° Rechteckeinschnitten des Wendels ist das nicht machbar... leider, weil die Stabilität darunter leiden würde.
Sie funktionieren dafür aber auch ohne die Modifikation an der A7..

Wer als Besitzer einer höheren Versionsnummer als der ersten Serie dies möchte, kann sich wenn es bei ihm aktuell werden sollte, bei mir melden.

LG
Henry