Sind verschiedene Kamera-Sensoren unterschiedlich empfindlich ?
Mein Kumpel hat sich gestern eine D7000 gekauft. Schönes Teil, natürlich war auch ich neugierig und zogen wir mit meiner D300 und seiner D7000 mal "um die Häuser".
Was mir sofort auffiel, gleiches Motiv, gleiches Licht, gleicher Standort - also völlig identische Umgebungsvariablen, ISO400 fest eingestellt - beide Kameras kommen auf völlig unterschiedliche Werte!?
Mal ganz naiv - wenn ich den gleichen "Film" in zwei Kameras habe und die gleiche Blende eingestellt habe, dann kann doch nicht die eine Kamera den Verschluß "langsam" und die andere "schnell" ablaufen lassen ? Da können doch keine unterschiedlichen Verschlußzeiten rauskommen. Tut es aber ....
Meine D300 erbrachte mit Blende 8 eine Verschlußgeschwindigkeit von 1/640sek
seine D7000 erbrachte dagegen 1/1000sek
Andersherum als wir die Verschlußgeschwindigkeit auf 1/800sek "zurrten" öffnete meine Kamera die Blende auf den Wert 6.3 und seine D7000 auf 8 bzw. sogar nur 9.
Gelegentlich werden wir dieses Phänomen nochmal in Innenräumen mit 1.8er Objektiven testen, mal sehen, wie lange die D7000 dann ohne Blitz auskäme. Das ist schon wirklich interessant.
Wie kommt das ? Sind die neuen Sensoren "empfindlicher" als die alten Sensoren, aber dann hätte doch die allgemein internationale Verwendung von ISO-Werten keinen Sinn - dann müßte man ja ständig dazu schreiben - "gemessen bei dem oder dem Sensortyp".
Oder liegt es daran, dass meine Kamera schon an die 30T Auslösungen hinter sich hat also ein "Schwachwerden" des Sensors vorliegt ?
Ist aber auch unlogisch, weil überall geschrieben wird, dass ein einsetzender Alterungsprozess des Sensors sich in permanenter Überbelichtung äußern soll. Jedoch so rum, wie es jetzt hier zu laufen scheint, wären ja meine Bilder unterbelichtet und nicht überbelichtet, wenn ich mittels M seine Werte auf meine Kamera zwangsweise übertragen würde.
So wie es scheint kann der neue Sensor in der D7000 so um die EV 2.0 mit schlechten Lichtverhältnissen besser umgehen, als der alte Sensor in der D300(s).
Allerdings frage ich mich dann, was die Angabe von z.B. ISO 400 für eine Vergleichsbasis bietet - das ist ja dann ohne Angabe des Sensors nicht mehr vergleichbar.
Hat jemand eine gute Idee für diese Unterschiedlichkeit ? Ist das irgendwo schon beschrieben ?
Abgesehen davon ist die D7000 wirklich sehr gut, wenn die noch einen Klappmonitor dran gebaut hätten, wäre sie perfekt!!
AW: Sind verschiedene Kamera-Sensoren unterschiedlich empfindlich ?
Zitat:
Zitat von
petsch
Meine D300 erbrachte mit Blende 8 eine Verschlußgeschwindigkeit von 1/640sek
seine D7000 erbrachte dagegen 1/1000sek
...
Ist aber auch unlogisch, weil überall geschrieben wird, dass ein einsetzender Alterungsprozess des Sensors sich in permanenter Überbelichtung äußern soll. Jedoch so rum, wie es jetzt hier zu laufen scheint, wären ja meine Bilder unterbelichtet und nicht überbelichtet
1/640 sek ist länger als 1/1000 sek. Somit wird der Sensor bei deiner D300 länger belichtet. Folge: Überbelichtung
Woher das kommt keine Ahnung.
Hattet ihr das gleiche Objektiv?
Hast du einen zusätzlichen Filter benutzt?
Hat dein Objektiv Verschmutzungen auf der Linse?
Waren die Ergebnisse trotz unterschiedlicher Belichtung bei sonst gleichen Einstellungen gleich?
So wie ich das bisher verstehe drückt die ISO eben die Emfindlichkeit des Sensors aus. Somit ist es egal welche Kamera ISO 100 ist ISO 100 und bleibt dann auch so. Wer kann, darf mich gerne belehren.
AW: Sind verschiedene Kamera-Sensoren unterschiedlich empfindlich ?
gleiche Objektive nicht, aber natürlich ohne jegliche Filter
er hat dieses 18-105 im Set mitgekauft (ein Objektiv, dass ich persönlich für Vollschrott halte), ich habe ein 16-85 auf der D300
Das dürfte aber meinem Verständnis nach auch keine Unterschiede ergeben.
Auch die Einstellungen waren immer identisch, das haben wir bewußt kontrolliert (keine ISO-automatik, keine versteckten EV-Korrekturwerte u.ä.) Da müßte die D7000 schon eine ganz versteckte und ungewöhnliche Einstellung irgendwo haben, wenn das die Ursache wäre. Er hatte vorher eine D90, im Prinzip ist er auch kein Neuling bei den Nikons.
Es müßte es egal sein , was da drauf steckt. Eine Blende 8 an einem Edel-Nikkor 1.4/85 für fast zwei Tausender muß das Gleiche sein, wie eine Blende 8 an einem Jedermann-Objektiv Nikkor AF 1.8/50 für 100 Euro.
Wenn die Objektive aber diesen Unterschied ausmachen sollten, ist es auch leicht möglich, dass ggf. nochmal mit zwei AF-S 18-70 zu testen, die ich beide aus dem damaligen Set-Kauf der beiden D300 noch in den beiden originalen Kameraverpackungen unbenutzt herum zu liegen habe und die nur mal bei einem Wiederverkauf der Bodys eine Rolle spielen werden. Sie sind zwar optisch ebenso gut, wie das 16-85, aber ohne VR und sie sind mechanisch eine echte Fehlkonstruktion
Aber auf den Vergleich auf gleicher Objektiv-Basis habe ich noch gar nicht gedacht. Danke für den Hinweis.
AW: Sind verschiedene Kamera-Sensoren unterschiedlich empfindlich ?
Was war denn für eine Belichtungsmessung eingeschaltet ?
Matrix, Mittenbetont, Spot etc. ?
Wenn die nicht identisch war, kommen auch unterschiedliche Ergebnisse raus.
AW: Sind verschiedene Kamera-Sensoren unterschiedlich empfindlich ?
Zitat:
Zitat von
petsch
Es müßte es egal sein , was da drauf steckt. Eine Blende 8 an einem Edel-Nikkor 1.4/85 für fast zwei Tausender muß das Gleiche sein, wie eine Blende 8 an einem Jedermann-Objektiv Nikkor AF 1.8/50 für 100 Euro.
Richtig, normal müsste es egal sein. Aber was ist schon normal.
Das Problem ist, wenn ihr gemeinsam auf Fototour ward und dein Kamerad einen etwas helleren Gegenstand fokusiert hat und dort die Belichtungsmessung lag kann das schon zu verschiedenen Verschlusszeiten führen.
Apropos Belichtungsmessung: Hattet ihr die gleich eingestellt?
Ich würde den Test wissenschaftlicher angehen. Test in geschlossenen Räumen bei gleichbleibenden Lichtverhältnissen. Absolut identische Einstellungen, am Besten komplett manuell und später dasselbe noch im AV-Modus. An beiden Kameras würde ich ein und dasselbe Objektiv nutzen. Alles rauf aufs Stativ und von derselben Stelle denselben Punkt anvisieren. Da sollte sich zeigen ob es wirklich Unterschied gibt oder nicht.
AW: Sind verschiedene Kamera-Sensoren unterschiedlich empfindlich ?
Zitat:
Was war denn für eine Belichtungsmessung eingeschaltet ?
Matrix, Mittenbetont, Spot etc. ? Wenn die nicht identisch war, kommen auch unterschiedliche Ergebnisse raus.
mmmhhm...:autsch:
Nee, da drauf haben wir nicht geachtet, nicht mal dran gedacht. Ok, dann in den nächsten Tagen nochmal. Dann aber gleich mit den beiden identischen Objektiven.
AW: Sind verschiedene Kamera-Sensoren unterschiedlich empfindlich ?
Zitat:
Zitat von
petsch
Es müßte es egal sein , was da drauf steckt. Eine Blende 8 an einem Edel-Nikkor 1.4/85 für fast zwei Tausender muß das Gleiche sein, wie eine Blende 8 an einem Jedermann-Objektiv Nikkor AF 1.8/50 für 100 Euro.
Nicht zwingender Weise...
Auch bei gleicher Blendenzahl können die Objektive eine unterschiedliche Transmission haben!
Zitat:
Bei hochwertigen Objektiven für Filmkameras wird die Blende mittels sogenannter T-Stop angegeben (engl. Transmission stop), deren Werte tatsächlich gemessene Durchgangswerte sind, anstatt der relativ ungenauen, nur rechnerisch zu betrachtenden Bruchteile der Brennweite...
AW: Sind verschiedene Kamera-Sensoren unterschiedlich empfindlich ?
Erstmal müssen da etliche Dinge "gleich gemacht" werden, denn es geht hier letztlich um die Prüfung der kamerainternen Belichtungsmesser und nicht mehr.
Mit den Sensoren hat das Null-Komma-gar-nix zu tun.
Zunächst muss klar sein, dass die gleiche Messmethode der Belichtungsmesser eingestellt ist und zudem auch Gewißheit darüber herrscht, dass das jeweilig eingeschaltete Messfeld (z.B. der Spotfleck im Zentrum) mit seinem Winkel auch die gleiche Mess-Fläche erfasst. Ist das klar und die Mess-Flächen identisch, geht es um ein korrektes, einheitliches und vom gleichen Standpunkt aus aufgenommenes Motiv, welches auch in seiner vollen Ausdehnung exakt identisch ist und nicht durch die vielleicht unterschiedliche Suchergröße oder leicht differierende Brennweiteneinstellungen doch anders "gepeilt" wurde. Auch spielt ein eventuell in der Kamera eingestelltes "Profil" oder eine eventuell nicht berücksichtigte EV Korrektur hier möglicherweise eine Rolle.
Dies kann bei Euch schon mal gar nicht alles korrekt gleich gewesen sein.
Bei einem Tageslichtausflug kommt dann netterweise noch das immer leicht wechselnde Tageslicht hinzu..
Darüber hinaus bliebe dann noch die Frage zu klären, ob nicht bestimmte Kameramodelle generell bei Einführung eine beabsichtigte Belichtungsmess-Korrektur für gesättigtere Farben ab Werk mitbekommen haben. So etwas habe ich bei meiner 400D von Canon bei Anschaffung erlebt. Sie belichtete gegenüber der 350D immer "über" und so wurde dauerhaft eine Kompensation von -1EV voreingestellt.
Um nun über Eure "Unterschiede" Gewißheit zu bekommen, rate ich, eine durchgehende graue Fläche (Graukarton) unter hellem Licht formatfüllend aufzunehmen und dann die Ergebnisse (nachdem alle anderen Parameter in der Kamera angeglichen wurden) auszuwerten. Diese Art der Messung/des Vergleichs schließt nämlich diese Fehlerquellen ziemlich gut aus.
An den Sensoren liegt es jedenfalls nicht.
LG
Henry
AW: Sind verschiedene Kamera-Sensoren unterschiedlich empfindlich ?
Die Transmission spielt hier im Automatik-Mode keine Rolle, denn der Belichtungsmesser nimmt das, was kommt !!!
Den interessiert die Transmission NULL.. er soll, egal was davor sitzt, eine korrekte Belichtung auf den Sensor bringen.. thats all.
LG
Henry
AW: Sind verschiedene Kamera-Sensoren unterschiedlich empfindlich ?
Noch so als Tipp.. einigen ist ja vielleicht die Ersatzmessung mit einem Graukarton geläufig...
So eine Ersatzmessung auf die menschlichen Hauttöne z.B. in der Sonne oder hier zum Checken des Belichtungsmessers haben wir früher mit einer Messung in die eigene Hand vorgenommen. Hierbei ist es wichtig, in etwa die gleiche Lichtsituation wie die menschliche Haut in einem Motiv zu haben. So haben wir es früher gemacht, wenn der Künstler noch nicht am Ort des Geschehens war, aber man schon wusste (bei Politikern an einem Rednerpult z.B.) wo dieser stehen wird.
So musste man da nicht lange "rumfrickeln" mit den Analogen Kameras (Leica M3) und man hatte die korrekte Belichtung für den Ort.
Abgewandelt bedeutet dies:
Also am ausgestreckten Arm die Hand anmessen.. dann sollte es auch ausreichen, die Belichtungsmesser der Kamera Deines Freundes und Deine eigene Kamera zeitgleich auf Korrektheit zu checken, wenn die sonstigen kamerainternen und externen Parameter-Sätze identisch sind.