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Zeiss Tessovar
Hallo zusammen,
ich stelle Euch heute das sagenumwobene und nur äußerst selten zu findende Zeiss Tessovar vor. Es fällt schwer
das Tessovar richtig einzugruppieren. Es ist aufgebaut wie ein Mikroskop, aber rein für den fotografischen Zweck
konzipiert. Es ist kein Objektiv im klassischen Sinn, sondern ein Gerät um Nahaufnahmen in verschiedenen
Vergrösserungsmaßstäben anzufertigen.
Der graue Tubus erinnert ein wenig an eine Handgranate, auch vom Gewicht her. Hier ist überwiegend Messing
mit allergeringsten Toleranzen verbaut. Hier herrscht sozusagen "Leica-Niveau".
In diesem Tubus sind 6 Linsen in 3 Gruppen verbaut, die zueinander beweglich sind. Über zwei Drehknöpfe läßt sich
stufenlos die gewünschte Vergrößerung einstellen.
Unten ist ein Revolver vorgeschaltet mit dem die Vergrößerung beeinflußt werden kann. Dieser beeinhaltet einen
freien Durchgang, zwei verkleinernde Linsensysteme (jeweils 2 Linsen in einer Gruppe) und ein vergrößerndes
System, bestehend aus 3 verkitteten Linsen in einer Gruppe.
Insgesamt kommt man auf einen variablen Vergrößerungsbereich von 0,4 facher Lebensgröße, bis zur 12,8 fachen
Lebensgröße. Das finde ich mal einen ordentlichen nutzbaren Bereich.
Der Abstand zum Objekt beträgt mindestens 5 cm und mehr, man hat also viel Platz um für eine gute Beleuchtung
zu sorgen.
Das Tessovar verfügt über eine Blende, die ich aber nicht nutzen werde, da beim Abblenden sofort die Diffraktion
zuschlägt. Der Blendenring ist übrigens der silberne geriffelte Ring, auf dem das Wort "Tessovar" steht.
Fokussiert wird über das Stativ, indem der ganze Komplex aus Tessovar und Kamera nach oben, oder nach unten
bewegt wird.
Hier ist es:
Anhang 109197
Hier zeige ich Euch mal drei verschiedene Abbildungsmaßstäbe:
Anhang 109198
Anhang 109199
Anhang 109200
Dies sind ungecropte und unbearbeitete Vollformataufnahmen, entstanden mit der Nikon Df.
Es zeigt sich schonmal eine sehr ausgewogene Ausleuchtung, eine sehr gute Bildfeldebnung und ein nur geringer
Farbquerfehler.
Ich denke, ich werde das Tessovar in Zukunft öfters nutzen...
LG, Christian
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Hallo zusammen,
hier 3 Stacks, entstanden mit dem Tessovar:
Detail eines Ahorn - "Zwickers":
Anhang 109380
Detail eines frischen Zweiges eines Haselnußstrauchs:
Anhang 109381
Läuse am Nashibaum (die haben sich während des stackens bewegt...):
Anhang 109382
Das Tessovar ist weit weg von dem Auflösungsvermögen eines apochromatisch korrigierten Mikroskopobjektives,
aber die optische Leistung über das gesamte Kleinbildformat (und wohl auch darüber hinaus) ist dafür gleichmäßiger.
Für Objekte, die man nicht croppen will/muß ist es daher eine gute Wahl und es ist schneller aufgebaut als ein
grosses Mikroskop, bzw. ich muß nicht mit Tubuslinsen und/oder Verlängerungen des optischen Weges hantieren.
LG, Christian
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Hallo Christian,
ich nochmal.... Leider reicht der T2-Adapter nicht. Irgendwas fehlt uns da. Mein Vater hatte wohl dmals nicht alles mitgenommen und da das Jahrzehnte her ist, erinnert er sich auch nicht mehr daran.
Ich hab mal ein Photo angehängt mit dem was ich oben als Endstück habe. Da passt der T2-Adapter leider nicht drauf.
Anhang 139805
Weisst Du zufällig was uns da jetzt noch fehlt?
LG, Alex
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Hallo Alex,
Dir fehlt eindeutig der Fototubus. Du hast auf dem Tessovor einen sog. Mitbeobachtertubus. Du kannst somit
durch das seitliche Okular reinschauen, oder ggf eine externe Lichtquelle anbringen (Durchlicht), aber zur
Adaption eines Foptoapparates brauchst Du einen Fototubus mit einer sog. Zeiss Ringschwalbe, welche Du
in den Mitbeobachtertubus steckst, oder nachdem Du diesen Tubus entfernt hast, direkt in das Tessovar.
Dieser Tubus schaut so aus:
Anhang 139815
Wenn Du in EBAY keinen findest, dann lasse Dir evtl. von einem Maschinenbauer einen drehen. Das dürfte
nicht teuer werden und dieser Tubus ist nicht anderes als eine Röhre (ohne optisches System) mit einer
Zeiss Ringschwalbe unten und einer Möglichkeit oben einen T2 Anschluß zu befestigen.
Achtung: Du brauchst die Zeiss West Ringschwalbe, die von Carl Zeiss Jena paßt nicht!
LG, Christian.