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Mir fehlen in der Liste zwei wichtige Punkte: die alten Objektive sind kompakter und leichter bei gleicher Brennweite/Anfangsöffnung. Zudem sie haben Fokussierringe, mit denen man ordentlich arbeiten kann, was für die meisten neuen AF-Objektive leider nicht mehr gilt. Ich hatte all das Altglas nie verkauft, da ich es - mehr oder weniger theoretisch - über Adapter an der Canon DSLR verwenden konnte. Leider ist das Fokussieren dort sehr schwierig, aber seit ich die Sony A7 II besitze, macht das Fotografieren wieder richtig Spass. Was bin ich froh, dass ich nie auf meine bessere Hälfte gehört habe, die das ganze alte Geraffel längst rausschmeissen wollte...
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Das Bild.
Ich muss es hier mal als Erster erwähnen - es ist das magische Bild, was mich interessiert :-)
Klar, altes Gerät verbreitet Charme; es ist oft zuverlässig; es kann preiswert sein.
Aber ich erwarte von meinem alten Glas schlicht einen eigenständigen Charakter, der mich in seinen Bann zieht.
Ich möchte zarten Schmelz, cremige Übergänge, weiche Zeichnung, Gloriolen.
"Mein" Bild sollte eine Seele haben, sollte Tiefe haben, mich in sich hineinziehen.
Abgeblendet möchte ich es gerne scharf sehen, ohne das die Schärfe "wie ein Köter auf der Stelle hockt ( Hans Windisch, aus "Mein Freund, der Plasmat" ).
Schaffe ich es, diese Vorgaben einem Objektiv zu entlocken, werden wir ein gutes Team.
Viel mehr brauchts für mich dann auch nicht...
VG,
Ritchie
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Es hat sich für mich herausgestellt, dass ich lieber manuell fokussiere als mich auf einen AF zu verlassen, zum einen weil ich glaube, dass man selbst in den meisten für mich relevanten Situationen schneller ist und man zum anderen eher das Gefühl hat etwas "selbst zu machen".
Außerdem sind gebrauchte Objektive einfach preiswerter (als neue und manuelle), ich kann mir als Student nicht einfach ein Zeiss 135 Apo zulegen. Das Attribut billig finde ich in dem Zusammenhang etwas falsch gewählt, weil es impliziert es handele sich um minderwertige Ware, worum es sich bei Altglas ja nicht zwingend handelt ;)
Und zu guter letzt muss ich XxxxxX zustimmen. Manuelle Objektive werden so sie denn von Brennweite, Anfangsöffnung und Güte vergleichbar sind immer kompakter sein als ihre AF Pendandts. In eine wirklich sehr kleine Tasche passen so bei mir 3 Festbrennweiten, was in der Form mit AF völlig utopisch wäre, selbst im sonst recht kompakten Sony E System.
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...weil ihr mir sonst fehlen würdet :devil:
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weil es billig ist ... weil ich einfach weiter verwende, was ich aus analogen Zeiten habe :)
weil ich dem Charme alter Linsen erlegen bin ... ein paar Neuanschaffungen gab es dann auch
Bei mir war nicht das Vorhandensein eines altglastauglichen Bodys der Auslöser Altglas anzuschaffen, sondern vorhandenes Altglas der Auslöser nach passenden Bodys zu suchen, was 2005 die Wahl ziemlich leicht machte.
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Hm, darüber denke ich immer mal wieder nach.
Ich bin kein Fotograf, habe nicht den Anspruch an Professionalität, wie andere,
die hier schreiben.
Als erstes, ich mag altes Zeug.
Ich mag die Mechanik, habe zu meiner 1000D 3 Canon Linsen bekommen und
war erschüttert, wie ausgelutscht sie sich anfühlen.
Als zweites, ich hab schon als kleiner Bengel immer mal mit Vaddas Revue Kamera
Fotos machen dürfen. So eine Art Flashback also.
Als drittes: Die Art und Möglichkeit ein Bild zu gestalten (hier scharf, dort nicht.)
Klar geht das mit einer aktuellen Linse auch, aber durch die Haptik und die Genauigkeit
komme ich mir eher wie der Gestalter vor.
Als viertes, obwohl ich seit ewig Photoshop benutze und eine Farbanpassung oder Bearbeitung
kein Probem ist (schon von Berufswegen), die Bilder die einfach aus der Kamera kommen. Die
sind für meinen Geschmack herrlich (un-)perfekt.
Fünftes: Sie sind für die gebotene Leistung unglaublich preiswert.
Mein Regal mit M42 sagt das gleiche. :(
Grüße,
Sven
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Warum soll ich mein Altglas entsorgen (verkaufen, verschenken,...) und mir neue "teure" Gläser anschaffen. Mit der entsprechenden Adaption (z.B. Novoflex) kann ich sie weiterverwenden. Meine Minolta MD Objektive sind auch nach über 30 Jahren Gebrauch noch von hoher Qualität. Sicherlich fehlt hier der AF und einige Automatikfunktionen. jock-I hatte dafür den passenden Begriff erwähnt: Entschleunigung!
Vadder
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MANUELL
Manuell
M ... Mensch
A ... Auge
N ... Natur
U ... Ultimativ
E ... Entschleunigung
L ... Leidenschaft
L ... Licht
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Hallo,
seit ich mir vor ca. 4 Jahren eine NEX 5N gekauft habe, wurde ich kurze Zeit darauf durch ein Pancolar 50 f/1.8 mit dem Altglasvirus infiziert. Ursprünglich war es einfach die Neugierde, wie sich die alten Linsen an digitalen Equipment "machen". Lichtstärke und Bezahlbarkeit kamen dann als Grund hinzu. Seit nunmehr 2 Jahren repariere ich die alten "Schätze" - hört sich vielleicht seltsam an, aber die Wiederbelebung alter Linsen ist eine Art Respekt vor den Ingenieuren/Naturwissenschaftlern der Vergangenheit, die tw. ohne Computer optische Meisterleistungen aber auch intelligente und vor allem ROBUSTE Konstruktionen hingelegt haben. Meist separieren die alten Fette (gerade die DDR Fette waren...naja...teilweise das Letzte) und das Öl gelangt in die Blende, aber das ist in der Regel einfach zu beheben und kein wirklicher konstruktiver Mangel. Manche Linsen sind zwar auch absolute Gurken (mein Sun 24mm f/2.5 zum Beispiel - selbst bei f/8 sind die Ecken am APS-C unscharf), aber auch hinter der miesen Rechnung steckt irgendeine "Geschichte".
Objektive aus einer Zeit, in der vielfach Qualität noch der Maßstab war, sind einfach etwas "besonderes" - für mich mittlerweile auch eine Wertanlage.
Bei ebay werden mittlerweile Unmengen an AF-Optiken mit defektem AF und verklebten Blenden verkauft - auch von renomierten Herstellern, das zeigt mir, daß heutige Linsen größtenteils nur noch ihre 2 Jahre halten müssen - danach ist's dem Hersteller vollkommen egal, was mit dem Teil geschieht. Traurig...
viele Grüße
Andreas
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Hallo,
was moderne Linsen betrifft, kann ich das gern bestätigen.
Mein SEL18200, ein ansonsten famoses Objektiv, hat nach 2 Jahren Benutzung in freier Wildbahn mächtig Staub eingesogen, der sich nun zwischen den Linsen breitmacht. Angeblich lässt sich das nicht reparieren bzw. säubern. Sozusagen wirtschaftlicher Totalschaden...Offenbar gibt es womöglich auch keinen, der es wirklich "kann", d.h. das nötige Fachwissen und die Vorrichtungen besitzt, das Objektiv wieder zusammenzubauen und korrekt zu justieren. Eine bösartige Unterstellung wäre es zu behaupten, dass das Objektiv von vornherein so konstruiert ist, dass es sich nicht zerlegen lässt....
Nun, ja, 850 € sind ja auch kaum der Rede wert....:shocking:
Da lob' ich mir die alten Prakticare, auch nach 30 Jahren noch top und reparabel.
Gruß
dmcp