Sigma 28mm 1.4 DG HSM Art für E-Mount

Hallo zusammen,

ich bin schon länger am überlegen, wie für mich wohl die optimale Ausrüstung aussieht und dazu gehörte auch immer die Frage: "Welche drei Festbrennweiten würde ich immer mitnehmen, wenn es nur eine Fototasche und eine Kamera sein soll?"
50mm war immer klar und dann ein Makro Objektiv um die 100mm. Als drittes landete ich immer wieder bei 28mm. In unseren letzten beiden Kurzurlauben habe ich einen Großteil der Fotos mit dem Pentax SMC K 28mm 3.5 gemacht. Das Objektiv ist super aber da ich auch mal kurzfristig fokussieren muss, hier und da einen Sternenhimmel ablichten und auch mal richtig freistellen möchte, begann die Suche nach einem Autofokus Objektiv, welches die Kriterien erfüllt.
Letztendlich landete ich beim Sigma 28mm 1.4 und in jedem Bericht den ich finden konnte, wurde es hoch gelobt. Ein gebrauchtes zu einem guten Preis finden gestaltete sich eher schwierig aber nach gut drei Monaten passiver Suche (muss ich zugeben, meine Prioritäten waren erst einmal anders), fand ich ein für mich perfektes Angebot und schlug zu.

Zum Objektiv an sich, es besitzt 9 Blendenlamellen, hat eine Nahgrenze von 28cm und 17 Elemente in 12 Gruppen. Am Objektiv selbst befindet sich ein AF / MF Umschalter. Das Objektiv ist nicht stabilisiert, spielt bei mir an der A7R2 aber keine Rolle.
Der Durchmesser für Filter beträgt 77mm.
Anhang 106478

Anhang 106479

Die Verarbeitung ist klasse aber bisher habe ich auch noch nichts anderes bei den Art Objektiven erlebt, die ich selbst in der Hand und benutzt habe (35mm, 105mm und 135mm).
Eins haben die Objektive aber alle gleich, sie sind groß und schwer, kann man leider nicht anders sagen und man muss sich dessen bewusst sein.
Anhang 106480
Von links nach rechts das Sigma 28mm 1.4, Sony Zeiss FE 16-35mm F4 und das Pentax SMC K 28mm 3.5 mit E- Mount Adapter.
Klinische Studien bezüglich der Abbildungsleistung werde ich jetzt nicht liefern, sondern einfach mal ein Bilder von Situationen, in denen ich diese Brennweite einsetze.

1# F1.4
Anhang 106481

2# F1.4
Anhang 106482

3# F1.4
Anhang 106483

4# F1.6
Anhang 106484

Das Bokeh ist schön weich, die Freistellung bei F1.4 spitze und das Objektiv gestochen scharf (Ab ca. F2.8 über das gesamte Bild würde ich sagen).

5# F2.8
Anhang 106485

6# F7.1 (man beachte die Wünderschönen Blendensterne)
Anhang 106486

Wie bereits geschrieben ist das Gewicht happig aber ansonsten bin ich mehr als zufrieden mit meiner Auswahl. Der Autofokus arbeitet schnell und leise und die Bildqualität spitze. Falls unser Sommerurlaub nicht ins Wasser fällt, wird dieses Objektiv mit Sicherheit einen festen Platz an der Kamera bekommen.
Abschließend noch ein paar Bilder, die ich heute gemacht habe.

7# F1.4
Anhang 106488

8# F1.6
Anhang 106487

9# F1.4
Anhang 106489

Jupp, Top. Bin ja auch 28er Fan. Aber nein nein...nach 2 Sigma Art Objektiven (1.4/85 und 14-24 2.8) hab ich mir gesagt nie wieder. Optisch Tadellos, aber wie du schon sagst Schwer.
Viel zu Schwer und Groß.Finde das passt nicht an eine leichte Spiegellose A7 als "immerdrauf". Leider gibt es im 28er AF Bereich kein 1.4 Objektiv was einigermaßen leicht ist. Hab eine Weile gegrübelt ob ich es mir auch hole.
Viel Spass mit dem Klopper.

LG
Alex

Vom Sigma 28/1,4 hört man nicht viel. Dabei ist es ein interessantes Objektiv, universelle Weitwinkelbrennweite, aber nicht zu extrem und mit noch ordentlicher Freistellung für Weitwinkelporträts. Und viel Alternativen gibt es nicht, bei Nikon noch das 28/1,4 AF-D (nur gebraucht) und neu das AF-S, bei Canon gibt es gar nichts, und das Leica 28/1,4 ist sehr teuer.

Bei der Suche nach einem lichtstarken Weitwinkelobjektiv bin ich auch bei 28/1,4 gelandet. Nach langer Entscheidungszeit und Suche hatte ich mir dann Mitte 2018 das Nikon 28/1,4 AF-D gekauft.
Eine Woche später wurde die Nikon Z angekündigt, mit der das 28/1,4 AF-D keinen AF mehr haben würde.
Vier Wochen später hat dann Sigma sein 28/1,4 Art angekündigt, dessen Neupreis im Bereich des für das AF-D gezahlten Gebrauchtpreises zu erwarten war (ganz so "billig" wurde das Sigma Art dann doch nicht, s.u.).

Damit kam das Sigma Art für mich zu spät.

Aber hätte ich mich für das Sigma Art entschieden, wenn es früher angekündigt worden wäre?
Definitiv beantworten kann ich es nicht, und ich hatte das Sigma auch nie in der Hand.
Was für das Art spricht:
- Vermutlich schärfer (das 28/1,4 AF-D ist da nicht schlecht, aber auch kein Überflieger)
- Der Preis, ein neues Sigma gibt es heutzutage bei den günstigsten Händlern für etwa 250 Euro über dem, was ich gebraucht für das Nikon AF-D bezahlt habe, und prozentual ist das nicht so viel, wofür man dann Garantie und gesicherte Ersatzteilversorgung erwirbt (und das neue Nikon 28/1,4 AF-S ist deutlich teurer als das Sigma).

Für das Nikon 28/1,4 AF-D spricht:
- Deutlich leichter (520g statt 860g) und kleiner als das Sigma Art
- MMn. schöneres Rendering (also gemeint ist Bokeh, Schärfenübergänge etc.) als beim Art.

An mit dem Sigma Art aufgenommenen Bildern bin ich weiterhin interessiert (reine Neugier, kaufen werde ich es mir nicht mehr).

Ich habe gemerkt, dass es deutlich schwerer ist, gute Weitwinkelporträts zu machen als Porträts mit leichten Telebrennweiten. Mit dem Teleobjektiv lässt man den Hintergrund unscharf verschwimmen, oder aber es kommt nur ein kleiner Ausschnitt auf das Bild, aber beim Weitwinkel kommt viel Hintergrund mit drauf, der auch offenblendig gut erkennbar bleibt, und damit muss der Hintergrund zum Bild beitragen und etwas über die porträtierte Person erzählen.

Ich hab es vorhin geschafft ein paar Portraits zu machen. Selbst der Augen AF hat ohne Probleme funktioniert.
Alle Bilder mit Offenblende.

#1
Anhang 106848

#2
Anhang 106849

#3
Anhang 106850

Wegen der nicht wegzudiskutierenden Verzerrung würde ich bei Portraitaufnahmen nicht unter 35mm gehen wollen. Für experimentelles Arbeiten natürlich schon.