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Petzval-Objektiv, 19tes Jahrhundert
Heute stelle ich mein ältestes Objektiv vor, mein Messingdöschen, ein Petzval-Objektiv aus dem 19. Jahrhundert.
Ich habe keine Ahnung, wann und von wem das Objektiv gebaut wurde und wäre für Hinweise dankbar.
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Das Objektiv besitzt leider keinerlei Beschriftung.
Was ich darüber weiß ist Folgendes:
Bie Brennweite beträgt etwa 90mm.
Die Öffnung ist etwa 1:2,8. Eine Blende gibt es nicht, auch keinen Schlitz für Einschubblenden.
Die Linsen sind ohne jede Vergütung.
Beim Gewinde passt M42 von der Größe, nicht aber von der Steigung her. Beim T2-Adapter passen Größe und Steigung perfekt, als sei es dafür gemacht (ich war ziemlich erstaunt), aber es ist trotzdem kein T2, denn das Auflagemaß ist größer, vermutlich so um die 70mm, das kann ich nicht so genau abschätzen.
Das Objektiv wurde gemacht für ein größeres Bildformat, welches weiß ich nicht. Der typische Petzval-Swirl wird erst in den Ecken deutlich sichtbar, im Gegensatz zum für Kleinbild gerechneten Lomo-Nachbau. Ich bin mir nicht mal sicher, ob das Teil überhaupt auf einer Fotokamera gesessen hat.
Ich weiß weder, wer das Objektiv gebaut hat noch wann es gebaut wurde. Der Vorbesitzer meinte, solche Objektive wurden bis zum Ende des 19ten Jahrhunderts gebaut.
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Irgendwie ein Stilbruch. Aber es macht Spaß, damit zu fotografieren.
Jetzt mal ein damit aufgenommenes Bild:
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Eine hohe Schärfe weißt das Objektiv nicht auf. Aber man sollte ihm zugute halten, dass es nicht nur über 120 Jahre alt ist, sondern auch für ein merklich größeres Format konstruiert wurde und ich es mit einer Kamera nutze, die weit höher auflöst als jedes Negativ (oder Daguerreotypie?) der damaligen Zeit.
Außerdem ist es nicht für Schärfe gekauft, wie ich im nächsten Beitrag zeige, denn für Schärfe gäbe es jüngere und preiswertere Alternativen.
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Sinn des Objektivs ist es, den Bildstil des 19ten Jahrhunderts möglichst gut und original nachzubilden. Petzval-Objektive wurden ab 1840 gebaut und ab 1862 langsam vom Aplanat abgelöst, blieben aber noch einige Zeit in Gebrauch. Daher ist der Bildstil des 19ten Jahrhunderts of der Stil der Petzval-Objektive.
Um diesen Stil zu erreichen, habe ich neben der Verwendung des Petzval-Objektivs versucht, damaliges Fotopapier durch die Nachbearbeitung nachzubilden: Umwandlung in Sepia, deutlich Filmkorn hinzugefügt, teilweise ausgebrannte Lichter erzeugt.
Das hier ist eines der ersten Ergebnisse:
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Hier sieht man gut den Petzval-Swirl, ansonsten ist das Bild belanglos:
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Deutlich besser haben mir die Bilder der folgenden Serie gefallen:
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Über Tipps zur "originalgetreuen", d. h. den Stil des 19.ten Jahrhunderts nachbildenden Bildbearbeitung wäre ich auch dankbar.
Silver Projects Professional
diese ältere Version für 20.-Eur läuft auf win7/win8 32/64 Bit laut Franzis
Dieter