Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
Umbau Minolta MC Rokkor PF 1.4/58mm auf Canon EOS 5D MkII
Jetzt ist es soweit, die Altglassucht geht bei mir von Stufe 4 auf 5 über. Mir ist ein Minolta MC Rokkor PF 1.4/58mm für ein paar Euro zugelaufen. Nun hat es mich natürlich in den Fingern gejuckt und heute ist das Wetter ja dementsprechend, sich in die Werkstatt zurückzuziehen und die Bastelarbeit zu beginnen. Zur Verfügung steht mir ein alter M42/EOS Adapter, welcher relativ dünn gearbeitet ist. Das PF 1.4/58mm ist sehr ähnlich dem PF 1.2/58mm, also ist der Umbau eigentlich nicht weiter schwierig. MD-Mount entfernt, die Blendenvorwahl oder was das ist ebenfalls ersatzlos gestrichen, so dass ich den silbernen Zwischenring als Auflage für den Adapter habe. Der Überstand ist schon sauber weggefräst, ebenfalls der Blendenhebel gekürzt. An der Hinterlinsenfassung war ich auch schon tätig, da geht aber noch locker 1mm mehr. Die Bohrungen für die 4 durchgehenden Halteschrauben sind bereits übertragen und gesenkt, ein erster Zusammenbau sieht gut und stabil aus.
Anhang 32945
Anhang 32946
Anhang 32947
Jetzt geht es daran, soweit wie möglich die unendlich-Stellung zu realisieren. Nur durch Entfernen des Grates auf dem Alu-Zwischenring reichte es leider nicht, so sind nur ca. 10m drin. Also muss ich wohl, wie schon anderweitig beschrieben, den Aluring weiter herunterfeilen. Ganz wohl ist mir bei der Sache aber nicht, da ich keine Flächenschleifmaschine habe. Bestenfalls einen Schwingschleifer oder halt eine gute Feile. Auch an Objektivleichen zum Ausschlachten mangelt es (noch?). Ich fürchte, dass ich die Planheit nicht korrekt hergestellt bekomme. Hat dazu jemand einen Tipp?
Alternativ / Ergänzend würde ich gerne den Unendlichanschlag verstellen, bzw. schauen, was darüber geht. Leider habe ich bisher nicht finden können, wo der sitzt und wie man herankommt. Auch da würde ich mich über einen Hinweis freuen.
Danke schonmal und Grüße aus dem verregneten Siegen,
Heino
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Von außen sind in der Tat keine weiteren Schrauben zu sehen. Womit ich vor dem nächsten Problem stehe: Frontgravurring runter. Da scheint Spezialwerkzeug vonnöten, was ich vielleicht mal anschaffen sollte? Die Verschraubungen mit 2 Kerben sind ja bei Objektiven allgemein häufig und in jeder Größenordnung zu finden. Was benutzt man allgemein dafür? Oder ist das ohne maschinelle Unterstützung gar nicht machbar?
Anhang 32948
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 6)
Danke Helge, ich erinnere mich, die Idee nach stundenlangem Überlegen und Sichten des vorhandenen Materials vor ein paar Jahren in einer ähnlichen Situation auch schon mal gehabt zu haben. Damals wie heute - ohne Erfolg. Ich habe vorhin nach einigem "rumgekratze" :donk an der Gravur auch mal den richtigen Ansatz gefunden und kommte richtig Druck geben - tat sich gornischt. Werde mir aber mal den von Dir, Henry, empfohlenen "Spanner Wrench" besorgen, habe da nämlich noch einen Patienten wo ich das gebrauchen kann. Und wie sich das mit dem Altglas weiter entwickelt, ist jetzt noch nicht mal im Ansatz abzusehen :)
Habe dann an anderer Stelle weitergeforscht. Für den Unendlichanschlag verwendet Minolta bei diesem Objektiv Variante 4. oder 5. Deiner Liste, Henry. Man muss den Mitnehmer entfernen, wie hier im Bild:
Anhang 32963
Danach ist das Helicoid frei vom Fokusring und man kann es komplett auseinanderdrehen.
Anhang 32969
Das äußere Helicoid ist mit drei kleinen Messingschrauben am Fokusring befestigt.
Anhang 32965
entfernt man diese, kann man den Fokusring abnehmen. Die Postion des Fokusrings kann mit den Schrauben frei bestimmt werden, hier wird einfach nur "geklemmt".
Anhang 32966
Leider gibt es keine Möglichkeiten, direkt am Helicoid den Unendlichanschlag zu beeinflussen. Dieses dreht einfach rein, bis Ende erreicht. Dieses Ende wird durch einen weiteren Ring markiert, der allerdings ebenfalls in einem Gewinde sitzt. Ich konnte hier aber leider nur noch den Bruchteil eines Millimeters gewinnen, indem ich den Ring noch ein kleines Stück weiter Richtung Blendenring hineindrehen konnte.
Anhang 32967
Anhang 32968
Keine Ahnung, ob das jetzt was gebracht hat. Glaube eher, ich habe das Ganze noch nicht richtig verstanden. Für heute ist jedenfalls erst mal Schluss.
Grüße,
Heino
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 7)
So, Gesellenstück fertig! Das Minolta tut nun an der 5DMkII seinen Dienst, und das überaus unauffällig! Will heißen, Fokus auf unendlich geht, Spiegel schlägt nicht an und das Ganze, ohne den Aluring runterzuschleifen. Gleichzeitig ist es gereinigt und neu gefettet, läuft dementsprechend gut, nur Richtung Nahbereich gehen die letzten mm schwer.
Hat aber eine Menge Schweiß gekostet, wie Henry schon prophezeit hat. Den Helicoid auszubauen war keine gute Idee. Dabei habe ich mir zusätzlich (sonst wär´s ja zu einfach) eine Macke in den weichen Messing gehauen, die ich dann mühevoll wieder glätten musste. Sicher hätte man auch von vorne öffnen können, um an die drei Schrauben für den Fokusring zu gelangen. Mangels Werkzeug hat das aber nicht hingehauen.
Kernstück der Angelegenheit ist eine Art Getriebering, der innen das Helicoid-Außengewinde trägt und außen ein sehr feines Gewinde mit geringer Steigung.
Anhang 33009
Dieser Ring sitzt mit dem feinen Gewinde eingeschraubt im Ring mit der Blendenskala.
Anhang 33011
Darüber wird der Fokusring gestülpt und mit den drei kleinen Schrauben an der Kante des Rings befestigt. Löst man die drei Schrauben, kann man den Ring tiefer hineindrehen und gewinnt so einige 10tel Millimeter (Natürlich erst, nachdem man den Grind der letzten 20 Jahre da raus hat).
Einen kleinen Strich durch die Rechnung macht der Fokusring, der dann ggf. fest sitzt, weil er hinten anschlägt. Diesen kann man aber einfach, mitsamt seiner Nase, einen Millimeter runterschleifen, sieht man nichts von.
Anhang 33010
Größtes Problem ist dann aber der Zusammenbau. Das Helicoid kommt ja nun anders zum sitzen, es sind nicht mehr die ursprünglichen Gewindegegenstücke, sondern man baut ein paar Gewindegänge versetzt zum Original ein, d.h. setzt etwas anders an. Das ist ein ziemliches Geduldsspiel, bis man den richtigen Einstieg bekommt. Zudem habe ich bestimmt ein Duzend mal den Fokusring wieder abschrauben müssen, weil alles zu stramm wurde und den Getriebering wieder etwas herausdrehen müssen. Da spielt einiges zusammen, ich hatte auch den Eindruck, das bei zu weit eingedrehtem Fokusring der Helicoid schwergängig wurde. Ist viel "try and error". Zwischenzeitlich ist das Objektiv auch schon mal Nahe am Müll vorbeigegangen. :kotz:
Irgendwann hat´s dann geklappt, alles saß und siehe da, sogar die Unendlich-Markierung stimmt ganz genau. Musste dann noch etwas weiter an der Halterung der Hinterlinse feilen, schwärzen und einen Blendenstift kürzen, im Vergleich Kleinigkeiten, die dann schnell von der Hand gingen. Nächstes mal nehme ich auch ordentlichen Lack und keinen Edding... :)
Fazit: Beim nächsten mal lieber Aluring schleifen, es sei denn, man braucht Beschäftigung. Dümmer geworden bin ich bei der Aktion allerdings auch nicht.
Anhang 33008
Anhang 33007
Zur optischen Leistung kann ich noch nicht viel sagen, es ist recht scharf, aber bei Offenblende auch reichlich flau und kontrastarm. Mal sehen, ob ich damit auf Dauer warm werde. Hier noch zwei Bilder:
Nahbereich bei Offenblende
Anhang 33005
Unendlich, leicht abgeblendet (2.8)
Anhang 33006
Danke für eure Unterstützung und viele Grüße,
Heino