Minolta MD Rokkor 1.2 / 50mm und Wettbewerber

Wie schon berichtet ist bei mir das MD Rokkor 1.2 / 50mm eingezogen, und es hat dank Christian aka gladstone nun auch einen originalen roten Minolta-Punkt. Es gibt zwar einen thread von Henry zu diesem Objektiv, Schwerpunkt war dabei allerdings die Adaption, die heute dank spiegelloser Systeme kein Thema mehr ist. Interessant übrigens, dass das Objektiv vom Händler sogar billiger war als das Syoptic 1.1 / 50mm. Und natürlich habe ich als alter Minolta-Fan auch das MC Rokkor 1.2 / 58mm im Schrank. Damit drängt sich dann ein Vergleich förmlich auf. Ich hoffe mal, dass mein Vergleich nicht allzu sehr abfällt gegenüber dem, was unsere Vergleichs- und Testprofis so abliefern.

Nun also mein neues lichtstarkes Rokkor auf meinem Lieblings-Helicoid für Minolta MD:

Anhang 150403

Anhang 150398

Zunächst einige Bilder, die ich mit meiner Neuerwerbung gemacht habe:

Anhang 150402 Vom Motiv her nicht toll, ich finde die Farben aber richtig schön

Anhang 150404

Anhang 150405

Anhang 150406

Anhang 150407

Anhang 150408

Anhang 150409

In Kürze folgt ein erster Vergleich der o.g. Lichtriesen.

Sehr schön, auf den Vergleich freue ich mich sehr, zumal ich beide Objektive zu meinen Analogzeiten mein Eigen nannte.

Ich hoffe, Du kommst bald dazu...

LG, Christian

Ich beginne mal mit der weiten Distanz. Heute Morgen schien die Sonne, so dass sich harte Kontraste ergeben haben. Die andere Straßenseite hatte deutlich weniger Kontraste und war entsprechend uninteressant.

Zunächst mal die Gesamtsituation mit dem Minolta 1.2 / 58mm bei Blende 2; ich hatte auf das schmale dunkle Fenster in der weißen Fläche fokussiert. Das Bild wurde auf 2400x1600 verkleinert und mit 600kB abgespeichtert.

Anhang 150436

Nun die ausgeschnittene Mitte bei Offenblende:

Anhang 150437 Minolta 1.2 / 58mm offen

Anhang 150434 Minolta 1.2 / 50mm offen

Anhang 150433 Syoptic 1.1 / 50mm offen

Es gibt einen Überraschungssieger: das Minolta MC 58mm ist bezüglich Schärfe und Kontrast das beste, allerdings auch bezüglich CAs das Schlusslicht. Ich muss dazu noch etwas ergänzen: das MC-Rokkor hatte ich zuerst am Helicoid, ich habe diese Aufnahmen verworfen und einen festen Novoflex-Adapter verwendet. Damit wurde es scharf. Den Novoflex-Adapter habe ich beim Minolta 50mm nicht verwendet. Das Syoptic hat ja einen E-Mount und der Fokusring stand am Unendlich-Anschlag. Es ist bezüglich CAs geringfügig besser als das Minolta MD 50mm.

Nun ist Offenblende bei Unendlich nicht die typische Anwendung für diese Lichtriesen. Deshalb folgt gleich die Blende 2.

Hier nun das Ganze bei Blende 2:

Anhang 150438 Minolta 1.2 / 58mm Blende 2

Anhang 150439 Minolta 1.2 / 50mm Blende 2

Anhang 150440 Syoptic 1.1 / 50mm Blende 2

Diese Runde geht eindeutig an das Syoptic. Die CAs bei den Minoltas sind reduziert, aber noch zu erkennen.

Ich habe die Offenblenden-Aufnahme mit dem Minolta 1.2 / 50mm am Novoflex-Adapter wiederholt:
Anhang 150441
Die Schärfe ist nun besser, allerdings sind die Lichtverhältnisse nun auch nicht so fordernd wie heute Morgen.

Interessant, dass beim Minolta 1.2 / 58mm die Äste im Vordergrund am stärksten verschwimmen, allerdings beim Minolta 1.2 / 50mm am Novoflex-Adapter auch. Evtl. hängt das aber mit der Lichtsituation zusammen. Gerade wenn der Himmel bewölkt ist und die Wolken vorbeiziehen, ist das Licht nicht sehr stabil. Laut erstem Bild gab es aber keine solche Bewölkung.

Vielen Dank für den bisher angstellten Vergleich. Die Ergebnisse decken sich mit den Erinnerungen an meine Minolta Objektive. Bezüglich des Syoptic würde mich interessieren, ob hier eine geringfügig schwächere Lichtstärke gegenüber den Minoltas feststellbar ist. Mein Exemplar (mit Leica M Anschluss) ist definitiv lichtschwächer als das Light Lens Lab 1,2/50mm.

LG, Christian

Hallo Christian, nach den EXIFs gibt es zwischen dem Syoptic und dem 50er Minolta keinen Unterschied in der Belichtungszeit. Überraschend hat das MC Rokkor 58mm eine kürzere Belichtungszeit, vielleicht spielt da die längere Brennweite eine Rolle (größerer Anteil des hellen Bereichs).

Mit dem Minolta MD Rokkor 1.2/50mm war nie ganz zufrieden und hatte es wieder verkauft. Sehr starkes PF und fast keine Schärfe vorhanden. Vielleicht hatte ich ja auch nur eine Gurke erwischt.
Da konnte/kann ich mit dem Canon FD 1.2/55mm S.S.C. (Mär 1973) mehr anfangen. Sogar mit Abstrichen an der GFX (Vignette).

Danke für den Vergleich. Das Rokkor 1.2/50 hatte mich schon immer mal interessiert. Das hat sich jetzt erledigt.

Um die Stärke des 1.2/58 weiß ich sehr gut, ich habe dieses und einige andere hochwertige 5xer ja letztes Jahr in meinem Blog verglichen (darunter auch das Sypotic und z.B. das Canon FD 1.2/55 SSC - das "gewöhnliche"). Das 1.2/58 dabei auf "unendlich" bzw. größere Distanzen bei Offenblende zu vergleichen ist allerdings meines Erachtens relativ sinnfrei. Wenn ich Architektur oder Landschaft fotografiere, blende ich meist recht weit ab, wobei das 1.2/58 bereits bei f/2 über große Teile des Bildbereichs sehr knackig wird (jedoch nicht ganz zu den Rändern und schon gar nicht in die Ecken).

Das Sypotic ist auf jeden Fall für den Preis, für den es (noch immer) zu haben ist, ein Knaller, zumindest dann, wenn man auf deutlich weicheres Bokeh steht, mehr Charakter gibt's definitiv mit den Oldtimern.

Zitat:

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Zitat von Rob70

Danke für den Vergleich. Das Rokkor 1.2/50 hatte mich schon immer mal interessiert. Das hat sich jetzt erledigt.

Um die Stärke des 1.2/58 weiß ich sehr gut, ich habe dieses und einige andere hochwertige 5xer ja letztes Jahr in meinem Blog verglichen (darunter auch das Sypotic und z.B. das Canon FD 1.2/55 SSC - das "gewöhnliche"). Das 1.2/58 dabei auf "unendlich" bzw. größere Distanzen bei Offenblende zu vergleichen ist allerdings meines Erachtens relativ sinnfrei. Wenn ich Architektur oder Landschaft fotografiere, blende ich meist recht weit ab, wobei das 1.2/58 bereits bei f/2 über große Teile des Bildbereichs sehr knackig wird (jedoch nicht ganz zu den Rändern und schon gar nicht in die Ecken).

Das Sypotic ist auf jeden Fall für den Preis, für den es (noch immer) zu haben ist, ein Knaller, zumindest dann, wenn man auf deutlich weicheres Bokeh steht, mehr Charakter gibt's definitiv mit den Oldtimern.

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Wie oben schon geschrieben, sehe auch ich bei Unendlich keine Anwendung dieser Lichtriesen. Allerdings hat mich das Thema doch nicht losgelassen. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass man auch mit dem Helicoid bei Unendlich ein scharfes Bild bekommt, wenn man das Objektiv in die Kamera drückt. Offensichtlich spielen bei diesen schweren Objektiven kleine Spiele im Helicoid und schwache Federn in den Bajonetten eine Rolle. Das Hineindrücken in die Kamera funktioniert auch für das Syoptic und liefert dann ein scharfes Bild.