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Olympus S Zuiko 4/28-48mm Weitwinkel-Zoom
Bedingt durch meine Entscheidung im Weitwinkelbereich meiner DSLR Kameras von 20-40mm nur Objektive mit elektrischer Blendensteuerung zu nutzen und meinen manuellen Zoom "Park" darauf auszurichten, bekam ich bei der Anschaffung der Sony A7 ein "Problem"...
Weder mein Canon 2.8/20-35mm L, noch mein Voigtländer Ultron 2/40mm Aspherical II, mit denen ich an der Canon den Bereich ab 20mm bis zur Normalbrennweite abdeckte, funktioniert nun am KB Sensor der A7... schlicht weil die Blendensteuerung durch die Kamera erfolgen muss (mein Elmarit 2.8/35mm hatte ich zugunsten des Ultron abgegeben).
Für die wechselseitige Nutzung des Objektivs an beiden Systemen also eine denkbar schlechte Situation und klaffende Lücke.
Zwar besitze ich mit dem Angenieux 2.6-2.8/35-70mm ein hervorragendes manuelles Zoom und mit dem Leica Elmarit 2.8/28mm (sowie einigen anderen 28ern)
exzellente Festbrennweiten-Alternativen, jedoch ist an der A7 meine bisherige "Brennweiten-Kette", die durch Zooms abgedeckt wird, unterbrochen.
An den Canon Kameras habei ich folgende Brennweiten-"Übergänge" mit Zooms abgedeckt:
Canon EF 2.8/20-35mm L für den Weitwinkelbereich
Angenieux 2.5-3.3/35-70mm
Canon EF (FD) 4/80-200mm L oder Canon EF 4/70-200mm L... als AF Objektiv
Durch die Nichtbenutzbarkeit des Canon EF 2.8/20-35mm L an der Sony A7 wegen der fehlenden Blendensteuerungsmöglichkeit klafft daher an der Sony A7 eine Lücke in der Brennweitenabdeckung mit Zooms.
Um diese Lücke zu schließen, bin ich natürlich immer auf der Suche gewesen, irgendwas im Bereich 20-35mm zu finden...
Da die Sony A7 - trotz ihrer Vorzüge - bei mir aber genau wie die NEX 7 nur "Zweitkamera" ist, wollte ich in den Weitwinkelbereich, der
bei mir ohnehin nicht so stark zum Tragen kommt, nicht noch viel Geld investieren.
Und ich glaub, ich bin um den Preis von 2 Kisten Bier - für das S Zuiko und ein Vivitar 2.8/100mm im Bestzustand - nun auf einer Hamburger Fotobörse fündig geworden.
Mit dem mir bis dahin unbekannten und wohl auch recht seltenen Olympus S Zuiko 4/28-48mm - das für mich an der A7 eine echte "Überraschung" darstellt, könnte voraussichtlich diese Lücke bis in den Bereich der Normalbrennweite hinein, abgedeckt sein.
Hier erstmal ein Bild der beiden Neuerwerbungen und die Daten des Zuikos, um das es in diesem Thread gehen wird:
Anhang 29783
Die Daten des S Zuiko
Bildwinkel : |
75 - 49 ° |
Optische Bauart (Linsen - Gruppen) : |
8 - 8 |
Anzahl Blendenlamellen : |
6 |
Kleinste Blende : |
22 |
Naheinstellgrenze : |
0.65 m |
Filterdurchmesser : |
49 mm |
Max. Durchmesser x Länge : |
65 x 54 mm |
Gewicht : |
300 g |
Es ist von der Bauart sehr kompakt, wie alle Zuikos... das passt aus meiner Sicht schonmal sehr gut zur kleinen A7.
Zwar nicht besonders lichtstark mit f4 gegenüber dem Canon EF 2.8/20-35mm L, egalisiert sich dieser Nachteil aber durch den elektronischen Sucher der A7 relativ gut.
Da dieser Brennweitenbereich bei DSLR Kameras ohnehin durch den optischen Sucher recht schwer einzustellen ist, spielen hier die Dinge gut zusammen.
Zoomobjektive stellen die Ingenieure bei ihrer Entwicklung immer vor große Kompromisse.
Da Weitwinkelbrennweiten andere Anforderungen bezüglich der Korrektion stellen, als Telebrennweiten, sind Zoomobjektive hoher Güte und großem Brennweitenbereich sehr aufwändige Konstruktionen um diese unterschiedlichen Anforderungen bei der Entwicklung befriedigend unter einen "Hut" zu bringen.
An diesem Lehrsatz aus alten Zeiten, hat sich auch heute nichts geändert. Vorangekommen ist man im Objektivbau aber durch den Einsatz von neuen Glassorten, immer besseren Computerprogrammen und feinmechanischen Maschinen, welche mit immer geringeren Toleranzen schleifen, polieren und damit die gesamte Fertigung verbessern.
Aus meinem Verständnis heraus, hab ich bei Zoomobjektiven lieber die eng gefassten Brennweitenbereiche bevorzugt, schlicht weil sich dahinter die Annahme verbirgt, das die Entwicklungsingenieure sich bei einem sehr kurzen Brennweitenbereich besser auf die für die Korrektur der Abbildungsfehler konzentrieren und damit ein Höchstmaß an Leistung in diesen BEreich erbringen können, statt die Kompromisse aus den unterschiedlichen Anforderungen an die Korrektur bei Weitwinkeln und Telebrennweiten machen zu müssen.
Aus dieser Logik heraus war ich nun sehr gespannt, wie sich dieses kleine kompakte S Zuiko 4/28-48mm an der Sony A7 und meinen Canon KB Kameras verhalten wird.
Leider ist mal wieder- wie immer nach einer Neuerwerbung und dem Plan etwas testen zu wollen - übelstes Wetter, so dass aussagekräftiges Bildmaterial folgen wird.
Was ich bisher bei einigen Schüssen heut morgen bei noch gutem Wetter in unserer Küche aufgestellt, sehen konnte, stimmt mich äußerst optimistisch..
Das oft bei Zuikos feststellbare bläuliche Überstrahlen an metallischen Gegenständen im gleissenden Sonnelicht fehlt völlig, wie der nachfolgende extrem Crop aus einer Szene zeigt..
Anhang 29784
Dabei erreicht es eine exzellente Schärfe...
Diese Schärfe setzt sich bis in die Bildränder fort... Hier ein ebenso schnell mal aus dem Fenster heraus gemachtes Bild bei 28mm gegen Unendlich...
Die Totale.. bei f5.6, also eine Blende abgeblendet...
Anhang 29785
Hieraus nun die extremen Ecken links und rechts am KB Sensor...
Linker Randbereich... man erkennt noch klare Strukturen der Mauersteine... bei anderen Objektive ist das oft schon "Matsch" an diesen extremen Rändern.
Anhang 29786
Im nächste Crop vom rechten extremen Aussenbereich am KB Sensor der A7 erkennt man - so man sich mal auf die Fensterkreuze im Bild konzentriert, das sehr geringe Maß an chromatischer Abberation... auch in dem Geäst ist davon nur wenig zu sehen.. und würde sich spielend herausrechnen lassen im "Foto-Laden"..
Anhang 29787
Dieses doch recht seltene Objektiv hinterlässt bislang einen sehr positiven Eindruck bei mir, der aber nach Recherchen im Internet dazu, sonderbarerweise nicht geteilt wird.
Hab jetzt im Detail nicht recherchiert, mit welchen Kameras die Leute fotografierten, die eine Meinung dazu abgaben in den wenigen Kommentaren dazu, an der Sony A7 aber ist das Objektiv erstmal eine kleine Überraschung für mich.
Für morgen ist hier besseres Wetter angekündigt als der Sturm und Regen, den wir hier gerade haben, dann wird weiteres Material folgen.. bislang bin ich aber positiv angetan über das Wenige, was ich in diesen beiden Situationen zum "Abklopfen" der Eigenschaften CA Neigung und Schärfe an den Bildrändern des KB Formats, Überstrahlungen und Farbsäumen bei grellem Sonnenlicht an metallischen Oberflächen entdecken konnte.
--- Fortsetzung folgt ---
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Selbst bei gleissendem Gegenlicht in Glas sind nur extrem geringe Säume in der 100% gecroppten Ansicht aus dieser Szene feststellbar..
Anhang 29805
Normal ist das immer ein "Freudenfest" für Farbsäume... aber das Zuiko meistert diese Situation nahezu perfekt..
Anhang 29806
Und noch ein Beispiel mit einem extremen Crop hinterher..
Anhang 29807
Anhang 29808
Bei hohem Kontrast zeichnet es in diesen "hardcore" - Situationen noch richtig gut, ohne das sich sonst oftmals bei anderen vergleichbar scharf und kontrastreich abbildenden Objektiven farbige Überstrahlungssäume zeigen.
Nun kann man zwar einwenden, mit f4 ist das Objektiv natürlich auch gut in der Lage, dererlei Dinge zu beherrschen, jedoch kenne ich mehr als genug Objektive - auch erstklassige - die in solchen Aufnahmesituationen auch noch bei f4 erheblich schwächeln.
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Zitat:
Zitat von
Helge
Das sieht in der Tat nicht schlecht aus. Vor allem sind die Zuiko-Objektive - auch die Zooms - in der Regel ziemlich klein und relativ leicht, so dass sie sich nicht nur an dicken Spiegelreflexkameras gut einsetzen lassen. Was mich noch interessieren würde, ist die Verzeichnung, vor allem am "kurzen Ende".
Das läßt sich zumindest für das "kurze Ende" und im Nahbereich in etwa schonmal zeigen... auch die Verzeichnung ist einigermaßen "moderat"...
Zuiko 28-48mm im Nahbereich @28mm, ca 80-90cm vom Boden... (bitte meine Füße auf dem Bild zu entschuldigen :lol:)
Ausgerichtet wurde jeweils mit in den LCD Bildschirm eingeblendetem 6x4 Raster... nicht 100% gelungen, zeigt es aber die Tendenz. Dagegen dann noch ein zweites und drittes Bild, das mit einem Angenieux 28-70mm und dem 28mm Leica Elmarit zum Vergleich auf die gleiche Weise gemacht wurde.
Zunächst das Zuiko
Anhang 29820
Ausser Konkurrenz, weil nur eine "Dauerleihgabe", das Angenieux 2.6/28-70mm @28mm
Anhang 29822
Zum Vergleich nun das Leica Elmarit 2.8/28mm als Festbrennweite
Anhang 29821
Das Leica wurde ersichtlich nicht perfekt ausgerichtet... und ist - wenn man es gedanklich mal gerade "rückt" - natürlich dem Zuiko Zoom überlegen.. was auch nicht anders zu erwarten war...
Aber für ein Zoom ist das schonmal eine recht ordentliche Leistung in Sachen Verzeichnung im Nahbereich bei 28mm und auf dem vollen KB Sensor, was das Zuiko da hinlegt !
Das sieht besser aus, als die tonnenförmige Verzeichnung in dem Bild des "Nobel" - Angenieux 2.6/28-70mm, das ja auch später in einer Tokina Version gefertigt wurde, oder gerüchteweise sogar komplett bei Tokina gefertigt und nur mit dem Angenieux Gehäuse und Schriftzug versehen wurde... weiß ich aber nicht genau !!!
Das Zuiko macht auch hier eine recht gute Figur! Werde das am Tage bei gutem Wetter nochmal überprüfen, aber ich denke das ist schon recht aussagekräftig in Punkto Verzeichnung bei 28mm !
FORTSETZUNG FOLGT....
LG
Henry