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Nikon MD-4 Motor Drive: Betriebsarten-Wahlschalter gefixed
Zum Abschluss der F3-Press/MD-4-Serie noch ein Fix nach Mitternacht ;-)
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„Nikon MD-4 Motor Drive: Drehschalter, Rückspulung, tiefere Reinigung“
https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=26292
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Bei Check des Motor Drive sah ich, dass die F3P nicht nur im C(ontinous)-, sondern auch im S(ingle)-Modus Dauerfeuer gibt.
Das wäre kein Problem, ich kann ja den Finger vom Auslöser nehmen, wenn ich Einzelbilder machen möchte.
Aber ich wollte das in Ordnung bringen.
In Verdacht hatte ich einen Schalter im Handgriff des MD-4, der auf einer kleinen Platine sitzt und zwei doppelte Kontaktzungen hat.
Dreht man den Wahlschalter, wird im C-Modus ein Kontakt unterbrochen, die Kamera arbeitet im Dauerbetrieb solange der Auslöser durchgedrückt ist.
Wenn sie das auch im S-Modus tut, musste es ein mechanisches Problem mit dem Schalter geben.
Und tatsächlich, eines der Kontaktzungenpaare schloss nicht.
Metallzungen zurückbiegen, sodass sie wieder schließen ist schwierig, es klappte auch hier nicht.
Also knüpfte ich die Zungen mit einem feinen Schaltdraht zusammen. Und zur Verstärkung kam noch die Spitze eines Zahnstochers als Keil dazwischen.
Anhang 141182
Gegenstation der kleinen Seilbahn ist einer der Leistungstransistoren im Griff des MD-4. Durch das Loch zur Befestigung eines Kühlblechs fädelte ich den Draht und fixierte das Werk mit einem Tropfen Loctite.
Anhang 141183
Und tatsächlich, es funktioniert :-)
Single ist wieder Single.
Nikon hätte da wohl einst zumindest die komplette Platine getauscht.
Fehlen Ersatzteile, braucht es den Bastler der nicht aufgibt :yes:
Oder welche Werkstatt hätte das zu welchen Kosten übernommen? :lolaway:
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Wer noch für ein weiteres F3-Thema Kraft hat:
Mit der F3 Pin Registration geht es weiter.
Aber jetzt ist einmal Pause.
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Hier der Schalterblock mit den Kontaktzungen, die ok sind.
Es geht um das rechte Paar.
Der Pfeil zeigt auf die äußere Zunge, die im MD-4 nach außen gebogen ist.
Hier habe ich bereits die flexible Platine zum Teil entfernt.
Anhang 141196
Um die Zunge auf Andruck zu bringen - wie hier zu sehen - müsste ich sie hinter ihren Gegenpart biegen.
Das klappt nicht, solange sie eingebaut ist.
Das Zungenpaar links, das einen geöffneten Schalter bildet, zeigt die Situation wie ich sie im Motor Drive aktuell habe.
Vielleicht geht es, wenn ich einen Knick ca. 5 mm vor der Stelle, wo die verbogene Zunge am Block befestigt ist, anbringen kann. Aber ich bin da skeptisch.
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Repariert mit originalem Ersatzteil
Heute ging ich die Sache direkt an, nachgedacht hatte ich zuvor ja schon genug.
Die verbogene Zunge hatte ich im Geist zurechtgebogen, geklebt, gelötet oder so gelassen, wie ich sie über die „Seilbahn“ fixiert hatte.
Aber alles war mir nicht überzeugend.
Ich wollte es so haben, wie es vor dem Schaden war.
Der Rest ist schnell erzählt:
Aus dem aufgegebenen MD-4, den ich letztes Jahr sektiert hatte, entnahm ich die unbeschädigte Kontaktzunge, entfernte die beschädigte und baute den Ersatz ein.
Das ging überraschend einfach.
Eine Schraube gelöst, Zwischenscheiben abgenommen, mit der Entlötpumpe die Lötstelle auf der flexiblen Leiterbahn aufgelöst, wieder alles in umgekehrter Reihenfolge und die Lötstelle gesetzt.
Alles ist wieder so, als wäre nie etwas kaputt gewesen :yes:
Der Pfeil zeigt auf die „neue“ Kontaktzunge:
Anhang 141211
Mit dem Multimeter prüfte ich den geschlossenen Schalter auf Durchgang.
„Piep!“ - der Schalter schließt wie er soll:
Anhang 141212
Der grüne Leistungstransistor, an dem ich die „Seilbahn“ montiert hatte, ist fast wieder in seinem optischen Originalzustand. Kabel, Zahnstocherspitze zum Straffen des Zuges und Kleber sind entfernt.
Das angekratzte Finish spielt keine Rolle, Hauptsache, der Transistor schaltet wie es von ihm erwartet wird:
Anhang 141213
Auch der Einbau der Platine mit dem Schalterblock (der Pfeil zeigt auf das vordere Kontaktzungenpaar, das reparierte liegt dahinter und ist hier nicht zu sehen) zurück in den Handgriff des Motor Drive klappte ohne Beschädigung der erneuerten Kontaktzunge:
Anhang 141215
Einen Testfilm mit dem Motor Drive durchgezogen, Einzelbild (S) und Serienbild (C) am MD-4 getestet und den Film per Motor zurückgespult.
Alles funktioniert und der Film wird über die Stopprückwand MF-6 nicht vollständig in die Patrone eingezogen.
Anhang 141214
Mission achieved!
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Und es gibt auf dieser Baustelle weitere Arbeit.
Der Spiegel der F3P hängt gelegentlich, wenn ich die Kamera nach oben drehe.
Vermutlich braucht es Reinigung und etwas Öl.
Wo und wie, das bleibt noch offen.
Das bringt mich in noch unbekannte Teile der Maschine ;-)
Mal sehen.