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Canon 1N D2000
Guten Morgen,
die Nachfahren eines in der Nachbarschaft Verstorbenen haben mir diese Kamera geschenkt. Bei meiner online Recherche sehe ich einige wenige nur ähnliche Kameras aber keine, die genau diese Bezeichnung trägt, also 1N D2000 in dieser Zusammenstellung. Leider habe ich keine Ladestation, weiß auch nicht welche zu diesen Akkus passt. Mit Canon habe ich außer einigen man. Linsen und einer Plastik Canon von 1997 keinerlei Berührungspunkte. Fremdes Terrain sozusagen. Vielleicht kann mich jemand unter den alten Hasen hier etwas aufklären.
Ist diese Canon mit einem APS-C H CCD Sensor ausgestattet? Wo kann ich mehr über die Kamera erfahren, lesen?
Besten Dank
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Unterschiede D2000 / DCS 520
Hallo,
ich bin erst jetzt auf diesen Thread zur D2000/DCS 520 gestoßen und wahrscheinlich wird es nicht mehr viel bringen. Trotzdem für künftige Leser: Äußerlich gibt es zwischen den beiden Kameras des Jahrgangs 1998 außer der Beschriftung kaum Unterschiede, wohl aber intern. Die Software von Kodak (es gab zwei verschiedene für die DCS Modelle) las nur die Kodak Dateien und umgekehrt. Eine Zeitlang hatte Canon auf seiner Homepage einen CR2-Datei-Converter, um die D2000-TIFF-Dateien in früheren Canon DPP-Versionen lesbar zu machen. Die heutigen Versionen haben das glaub ich schon eingebaut.
Eine der Kameras, ich glaube es ist die DCS520, konnte intern die TIFFS in jpg umwandeln, wenn du zwei Karten drin hattest. Es kam extrem auf die Firmware der Kamera an, weil es dort große Unterschiede gab. Ich habe zweimal Firmwareupdates gemacht, nicht immer besser, aber definitiv unumkehrbar.
Eine Version hat als Gag, für die hypothetischen Pausen am Spielfeldrand, ein Ping-Pong-Spiel eingebaut, das auf dem Monitor mit einem Schläger und einem Ball gespielt werden kann.
Ich habe mit der DCS520 und 560 lieber fotografiert als mit der EOS D30 (3 Mio Px) mit kleinem Sensor und der jüngeren Canon 1D2 (6 oder 8 Mio Px, müsste ich nachsehen), weil die alten Modelle den besseren Handgriff (!) hatten und das scheinbar bessere Bildergebnis. Die ersten Modelle noch ohne Display (Canon/Kodak DCS 3) hatten um die 1 Mio. Pixel und man konnte keine Ausschnitte machen, musste wie mit Dia formatfüllend arbeiten. Eine echte Strapaze, vor allem weil die Bildbearbeitung für diese RAW-TIFF-Dateien (selbst mit Photoshop) nur rudimentär möglich war. Heute ist es das reinste Paradies dagegen.
Die Krönung war die DCS 1 von 1995 (!) mit ich glaube 6 Mio. Pixeln. Zu jeder Kamera wurde eine Mac-Diskette mit einer speziellen Konverter-Datei geliefert, die exclusiv nur zu diesem einen Modell der damals glaub ich 52.000 DM teuren Kamera passte und im Import/Export-Bereich des Rechners installiert werden musste, damit man die Bilder dieser Kamera überhaupt lesen konnte. Es war ein Horror das zu installieren und ich habe bei den wenigen Malen, wo eine solche Kamera angeboten wurde, nie gesehen, dass die Diskette mit dabei war. Und wer bitte hat heute noch ein Diskettenlaufwerk? Wegen der DCS 1 habe ich auch noch einen alten Windows 98 PC hier stehen... Dann gibt es noch die DCS 5 mit etwa 5-fach Crop, was wohl gut für Sportfotos war. Eine vergleichbare Canon-Variante gab es nicht. Die D6000 wurde nur in Japan verkauft und ist entsprechend noch seltener. Die frühen DSLR sind ein eigenes, reizvolles Forschungsgebiet...
Was den Begriff Profi-Kamera angeht, was ganz am Anfang (oder in einem anderen Thread) glaub ich angesprochen wurde: Die EOS-1-er Kameras sind einfach stabiler gebaut und für härteren Dauergebrauch ausgelegt als die normalen oder Einsteiger-Kameras mit zwei oder dreistelliger Typenbezeichnung (z.B. EOS 20D, 300D, 2000D). Filmkameras wie die professionelle F-1 (alt) waren für etwa 100.000 Auslösungen ausgelegt, bei den einfachen Kameras waren es weniger. In digitalen Zeiten hat die Bild-Frequenz stark zugenommen. Bei der D30 und D60 lag die Grenze laut Canon bei etwa 80.000 Aufnahmen.Bei den professionellen EOS-1er Modellen stiegt das auf 150.000, 200.000, 300.000 garantiertenAuslösezyklen, wenn ich mich richtig erinnere.
Eine meiner digitalen 1er Kameras benötigte bei 650.000 Auslösungen einen neuen Verschluss, weil der Blitz nicht mehr sicher auslöste, der andere machte bei 1,3 Mio. Belichtungen schlapp (Kosten für den Verschlusstausch jeweils um die 400 bis 450 Euro). Ich muss zugeben, dass ich beide gebraucht gekauft hatte (eine war bei der Olympiade in Japan im Einsatz), die vielen Bilder gingen also nicht allein auf mein Konto, auch wenn ich täglich viel fotografiere.
Unterm Strich: Die Bilder aus der D2000 haben ein gewisses Etwas, wenn man die Nerven hat, sich in die Technik und die Software einzuarbeiten. Bei schwierigen Motiven habe ich verschieden helle Versionen als jpg abgespeichert, in Photoshop übereinandergelegt und die entscheidenden Bereiche durch Radieren oder Maskieren ins finale Bild einbezogen. Heute machen das die Kameras automatisch als HDR, aber mit der Hand wirkte es damals realistischer, es gab aber auch nichts anderes. RAW-Bearbeitung war nur rudimentär verfügbar.
Viel Spaß mit deiner D2000, wenn du sie noch hast. Akkus und Ladegeräte werden im Netz immer wieder angeboten.
Grüße, Thomas