Adapter zur Hinterlinsenjustage gebastelt und ein veröltes Objektiv gerettet

Hallo Leute,

ich bekam ein AF-S 24-85/3.5-4.5G IF-ED Nikkor zum Versuch einer Reparatur, bei dem ein vorheriger Bastler das Objektiv komplett mit Silikonöl geflutet hatte. :shocking:

Durch das Silikonöl hatte sich die Verklebung des Flexkabels für die Brennweitenerkennung vom Tubus abgelöst und wurde dann vom Tubus beim Zoomen eingerissen.

Anhang 137166



Die gebrochene Leitung des Flexkabels konnte ich durch einen dünnen Kupferlackdraht überbrücken.

Anhang 137167


Zur Reinigung des Objektives (alles troff von Silikonöl, die Linsen waren leicht vernebelt, die Blende klemmte) musste es komplett zerlegt werden.

Anhang 137168


Da der hintere Linsensatz auch zerlegt werden musste, um alles zu reinigen, muss die Hinterlinse nach dem Zusammenbau aber wieder justiert werden.
Das macht NIKON in Düsseldorf schnell und vollautomatisch (die haben dafür eine großen Automaten), das kostet aber ziemlich...

So habe ich einen NIK=>NEX-Adapter so modifiziert, dass er einen Blendenhebelöffner hat und drei seitliche Löcher, wo man mit einem Winkelhaken die leicht locker geschraubte Hinterlinse verschieben kann, während sie an einer Kamera mit LiveView sitzt.

Anhang 137169

Anhang 137170

Anhang 137171

Anhang 137172


Dazu muss man allerdings die Hauptplatine samt Bajonettkontakteblock aus dem Objektiv entfernen und den Plastikring im Bajonett, sonst kommt man nicht dran.

Anhang 137173

Exzellent wieder! :yes:

Wer das Problemelöschen mit Öl wohl erfunden hat.

Es scheint auf jeden Fall verbreitet zu sein.

In den wenigen Reparaturfachbüchern wird davor stets gewarnt …

Ziemlich abgefahren..

Ob allerdings die Lötbrücke dauerhaft halten wird... ich hab da so meine Zweifel, denn das Flexkabel heißt nicht umsonst so. Warum nicht austauschen das Flexkabel, wenn das Objektiv ohnehin schon so weit zerlegt ist?
Ich hab solche Versuche auch desöfteren mal gemacht an solchen Leitungen, aber meist wurde es zu einer erneuten Sollbruchstelle, da die Verlötung mit dem Flexkabel wieder abriß. Und dann nochmal so eine Zerlegeaktion wäre mir
persönlich einfach zu viel. Ob das Objektiv das hergibt, weiß ich nicht, weil ich mich mit Nikon so gar nicht auskenne, speziell nicht im AF Bereich.

Drück aber die Daumen, dass es dauerhaft halten wird.

Zitat:

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Zitat von hinnerker

das Flexkabel heißt nicht umsonst so. Warum nicht austauschen das Flexkabel, wenn das Objektiv ohnehin schon so weit zerlegt ist?

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Weil das Flexkabel in diesem Fall beim Zoomen überhaupt nicht bewegt wird.
Flexkabel, die beim Zoomen oder beim Fokussieren gerollt oder gebogen werden, kann man wirklich nicht flicken.

Zitat:

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Zitat von Ando

Wer das Problemelöschen mit Öl wohl erfunden hat.

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Vermutlich Maschinentechniker.
Hilft bei rein manuellen Objektiven manchmal, sollte aber mit Öl erfolgen, das nicht hochdispersiv ist wie Silikonöl - ich habe mehrere Stunden alleine mit dem Reinigen der Linsen verbracht, da auch nur geringste Spuren des Silikonöls milchig-trübe Flecken auf dem Glas hinterlässt.
Bei Objektiven mit aufgeklebten Elektronik-Platinen oder Flexkabeln ist das aber völlig irre.
Übrigens war dieses Silikonöl bei diesem Objektiv auch in den Blendensteuerungsring im Bajonett eingedrungen - der klemmte dadurch so heftig, als wäre er fest geklebt.

Michael, wäre es nicht Zeit, dein Reparatur-Know-how in einem Buch zusammenzufassen?

Es gibt zum Thema nicht viel soweit ich sehe.

Zitat:

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Zitat von waldbeutler

Hallo Leute,
ich bekam ein AF-S 24-85/3.5-4.5G IF-ED Nikkor zum Versuch einer Reparatur, bei dem ein vorheriger Bastler das Objektiv komplett mit Silikonöl geflutet hatte. :shocking:

Durch das Silikonöl hatte sich die Verklebung des Flexkabels für die Brennweitenerkennung vom Tubus abgelöst und wurde dann vom Tubus beim Zoomen eingerissen.

Die gebrochene Leitung des Flexkabels konnte ich durch einen dünnen Kupferlackdraht überbrücken.

Zur Reinigung des Objektives (alles troff von Silikonöl, die Linsen waren leicht vernebelt, die Blende klemmte) musste es komplett zerlegt werden.

Da der hintere Linsensatz auch zerlegt werden musste, um alles zu reinigen, muss die Hinterlinse nach dem Zusammenbau aber wieder justiert werden.
Das macht NIKON in Düsseldorf schnell und vollautomatisch (die haben dafür eine großen Automaten), das kostet aber ziemlich...

So habe ich einen NIK=>NEX-Adapter so modifiziert, dass er einen Blendenhebelöffner hat und drei seitliche Löcher, wo man mit einem Winkelhaken die leicht locker geschraubte Hinterlinse verschieben kann, während sie an einer Kamera mit LiveView sitzt.

Dazu muss man allerdings die Hauptplatine samt Bajonettkontakteblock aus dem Objektiv entfernen und den Plastikring im Bajonett, sonst kommt man nicht dran.

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Extrem großes Kino! Mächtig gewaltig.

Zitat:

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Zitat von waldbeutler

Vermutlich Maschinentechniker....

Bei Objektiven mit aufgeklebten Elektronik-Platinen oder Flexkabeln ist das aber völlig irre.

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:yes: +1

Zumal bei solchen AF Objektiven viele elektrische Signale über die auch in Deinem Bild zu sehenden Schleifkontakte weitergeleitet werden. Sind die erstmal hin, weil sich in dem Öl durch Staub-Öl-Gemisch Ablagerungen unter den Kontaktflächen bilden, stimmen nachher elektrische Werte nicht mehr oder es kann bis zum komplett abheben der Kontakte von der Schleifbahn führen. Dann hilft letztlich nur der Austausch ganzer Baugruppen.

Es gibt da wirkliche Helden im Fach "Nachdenken vor dem Handeln", wie aus Deinen Schilderungen des Geschehenen unzweifelt zu folgern ist.

LG
Henry

Zitat:

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Zitat von Ando

Michael, wäre es nicht Zeit, dein Reparatur-Know-how in einem Buch zusammenzufassen?

Es gibt zum Thema nicht viel soweit ich sehe.

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Mir flimmert die Vision eines gemeinsamen Projekts vor Augen :yes:

Zitat:

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Zitat von Ando

Mir flimmert die Vision eines gemeinsamen Projekts vor Augen :yes:

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Eine erste, skizzenhafte Inhaltsgliederung zu

„Selbst repariert: Kameras, Objektive und Zubehör“ (Arbeitstitel)

1. Warum selbst reparieren? [Kosten, Spaß, Situation Service heute]
2. Was braucht es dazu? [Grundausstattung, Arbeitsplatz, Übungsmaterial]
3. Chancen, Möglichkeiten und Grenzen [zur Orientierung und ab wann man zum Profi = Michael geht]
4. Kann ich das? [Wichtig, da größte Hemmschwelle. Aussage: Jeder kann, wenn …]
5. Einteilung der Reparaturfelder
6. Basiswissen zu Kameras, Objektiven, Zubehör
7. Mein erstes (einfaches) Projekt
8. Beispiele für Reparaturprojekte (Quelle: bereits selbst erstellte Beiträge in Foren)
9. Tipps und Tricks
10. Wie kann es weitergehen?
11. Hinweise Literatur und Online

Zur Ausrichtung:

• Zielpublikum: Alle, die an Fototechnik und DIY (Do ist yourself) interessiert sind und noch einen guten Begleiter beim Einstieg suchen.
• Einfach, übersichtlich, animierend, kein Fachbuch für Profis.
• Machen vor Studieren - über erste, einfache Arbeiten an Übungsmaterial kommt der Leser quasi von selbst ins Thema
• Theorie gibt es als Basiswissen (s. o. 6) und als laufende Tipps bei den Projekten
• Ein schlankes aber kompakt und plapperfrei gehaltenes Buch mit vielen Fotos.
• Einfache Sprache, Technik wird genommen wie sie ist, spannender Aufbau, Erfolgserlebnisse

Publikation:

• Bezug über Michaels Website als PDF
• über den DCC
• Eigenverlag Amazon Kindle
• Print (Kosten)
• Abklärung Rechtliches
• PR über/für den DCC als Basis der Reparaturbegeisterten - bringt Besucher/Mitglieder/Input
• Leser werden zum DCC und Michaels Website weitergeleitet. Hier gibt es aktuelle Projekte, Kontakt, andere Themen, Sonderthemen etc.

Redaktionsteam:

• Autor: Michael
• Als Ghost: Andreas (ohne jedes finanzielle Interesse, Lohn ist die Arbeit am Werk, aktuelle Erfahrung in der Kooperation mit Fachautoren Elektronik liegt vor)

geschätzter Zeitbedarf:

• Da ausreichend Projekte bereits fertig dokumentiert (Foren) vorliegen: ein knappes Jahr - ohne Stress, es soll auch dem Team Spaß machen

Hallo Andreas!

Zitat:

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Zitat von Ando

Michael, wäre es nicht Zeit, dein Reparatur-Know-how in einem Buch zusammenzufassen?

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Dein Vorschlag liest sich gut durchdacht, danke für deine Mühe!
.
.
.
Sobald ich abschätzen kann, wann und ob ich meine wirtschaftliche Situation so weit stabilieren kann, dass ich die immer weiter steigenden Kosten für Lebensmittel und Energie und auch noch die Restschuld für den Haus-Kauf nach der Anschlussfinanzierung im März 2023 bezahlen kann, gerne.
Derzeit kann ich aber weder Geld noch Zeit für dieses Projekt aufbringen, sorry.

Zitat:

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Zitat von waldbeutler

Hallo Andreas!

Dein Vorschlag liest sich gut durchdacht, danke für deine Mühe!
.
.
.
Sobald ich abschätzen kann, wann und ob ich meine wirtschaftliche Situation so weit stabilieren kann, dass ich die immer weiter steigenden Kosten für Lebensmittel und Energie und auch noch die Restschuld für den Haus-Kauf nach der Anschlussfinanzierung im März 2023 bezahlen kann, gerne.
Derzeit kann ich aber weder Geld noch Zeit für dieses Projekt aufbringen, sorry.

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Kosten sollte es dich nur Zeit.

Und ich würde die Schreib- und Gestaltungsarbeit, so weit möglich, übernehmen.

Ich bin der Meinung, dass deine Expertise unter einen eigenen Titel gehört.

Und DIESES Buch fehlt! :spitze:

Alles klar!

Hallo Andreas!

Zitat:

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Zitat von Ando

Kosten sollte es dich nur Zeit.

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Die Veröffentlichung durch nur auf meiner Webseite zum Download anbieten kostet zwar kaum etwas (müsste nur Platz schaffen, habe da nur 2 GB Volumen), wie soll das dann aber mit der Bezahlung funktionieren (etwa 20 € pro Download per PayPal etwa)?
Oder dachtest du das als reine Werbemaßnahme für mich, also kostenlos für die Leser?
Das Hauptproblem für mich ist aber doch der Zeitaufwand.
Und alles, was ich durch learning by doing inzwischen weiß, als sichere (Haftung?) Anleitung für Andere zu formulieren, wird dazu führen, dass ich weniger Reparaturaufträge bekomme, befürchte ich.

Lassen wir es einmal in der Ideenkiste.

Material sammelt sich ja wöchentlich, das Zusammenstellen ist da die kleinere Arbeit.

Fürs Rechtliche könnte ich meine Rechtsanwältin ansprechen, Fotorecht ist ihr Spezialgebiet :yes:

War diese Reparatur eigentlich wirtschaftlich? Sieht doch sehr aufwändig aus und so wertvoll ist das Objektiv ja nicht.

Zitat:

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Zitat von Bessamatic

War diese Reparatur eigentlich wirtschaftlich?

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Absolut nicht.
Ich habe mich etwa 8 Stunden lang damit befasst.
Das Objektiv wurde mir zur Erstellung eines Kostenvoranschlags zugeschickt.
Als ich sah, dass es praktisch ein Totalschaden ist, habe ich auf die Gebühr für die Erstellung des Kostenvoranschlags verzichtet und durfte den Schrott dafür behalten.
Nachdem es dann ein paar Tage herum lag und mir übers Wochendende langweilig wurde, habe ich den Versuch einer Reparatur für mich dann als Herausforderung angenommen.

Zitat:

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Zitat von Bessamatic

War diese Reparatur eigentlich wirtschaftlich? Sieht doch sehr aufwändig aus und so wertvoll ist das Objektiv ja nicht.

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Wir bewegen uns hier auf dem dunklen Bahnsteig der Endstation allen Fotogeräts.

Michael dreht in vielen Fällen die Beleuchtung auf und der Zug fährt wieder in die Welt.

Ich versuche es in noch verrückteren Fällen. Jenseits jedes Fahrplans.

Um Geld geht es dabei gar nicht. Eher um Sturheit und Leidenschaft in einem :peace:

Zitat:

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Zitat von waldbeutler

Absolut nicht.
Ich habe mich etwa 8 Stunden lang damit befasst.
Das Objektiv wurde mir zur Erstellung eines Kostenvoranschlags zugeschickt.
Als ich sah, dass es praktisch ein Totalschaden ist, habe ich auf die Gebühr für die Erstellung des Kostenvoranschlags verzichtet und durfte den Schrott dafür behalten.
Nachdem es dann ein paar Tage herum lag und mir übers Wochendende langweilig wurde, habe ich den Versuch einer Reparatur für mich dann als Herausforderung angenommen.

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Umso größer der Respekt, daß Du Zeit und Adapter geopfert hast um so ein Teil von Nikon zu reanimieren!

Zitat:

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Zitat von Jan Böttcher

Umso größer der Respekt, daß Du Zeit und Adapter geopfert hast um so ein Teil von Nikon zu reanimieren!

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Yep. Weil er es kann. Sehr coole Sache.