Gebraucht Preise , hab ich was verpasst?

Hallo zusammen,
Ich dachte mir die letzten Tage, schau doch mal nach einer analogen Minolta und ein paar Objektiven für Nikon.
Gesagt , getan . Aber bei der Suche nach einem AF Nikkor 35mm , fielen mir die Augen aus dem Kopf . Auf dem Kleinanzeigen
Portal, bei dem ich suchte , wurde das 35mm Nikkor 2.8 für 120 Euro bis 150 Euro angeboten:shocking:. Vor einem halben Jahr kam so eines für
50 Euro ins Haus.
Und dann noch 25 Euro für eine
defekte Minolta mit verschimmmelten Objektiv. :autsch:
Dass die Preise etwas angezogen haben ,ist mir bewusst. Aber das das so rundgeht, wundert mich .
Sollte ich was verpasst haben , wäre ich über Aufklärung erfreut.
VG

Im letzten Jahr kosteten 200g Geramont (französischer Weichkäse, über Geschmack kann man streiten - bringt aber nix) hier in der Gegend "üblicherweise" 2,69€ und im Angebot 2,39€.
Dann kam der Krieg Rußlands gegen die Ukraine und die Explosion der Treibstoffkosten, also "mußte" der Preis auf 3,29€ angehoben werden (da habe ich mit der Sorte Käse ersteinmal pausiert).
Gestern dann bei Edeka: 1,89€ "Sonderangebot" (ich habe dann mal 2x200g gekauft, die werden hier gegessen bevor der wegläuft)

Ich habe mich von dem Konzept derartige Vorgänge "verstehen" (oder gar verhersagen(!)) zu wollen verabschiedet.


Bei Kameras und Photographica gehen die Trends auch immer wieder in eine unberechenbare Richtung. Manchmal werden Vorgänge im Nachgang plausibel erklärt (z.B. Preiswiederanstieg für nicht an Canon EOS-DSLR adaptierbare Objektive sobald Spiegellose mit geringerem Auflagemaß (und passende Adapter) auf den Markt kamen). Manchmal wartet man noch auf die Erklärung. Manchmal hört/liest man die Erklärung (z.B. alte FD-Objektive mit "aspherical" für Film-Leute wo der Preis keine Rolle spielt) und kratzt sich dennoch am Kopf.

Vielleicht wollen ein paar Leute sich schnell noch etwas gönnen bevor Putin auf den roten Knopf drückt oder bevor die Inflation ihre Spargroschen aufgezehrt hat? Man weiß es nicht.

Zitat:

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Zitat von Jan Böttcher

Vielleicht wollen ein paar Leute sich schnell noch etwas gönnen bevor …. bevor die Inflation ihre Spargroschen aufgezehrt hat? Man weiß es nicht.

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Du bringst mich gerade auf Ideen :lol::lol::lol:.
Scherz.

Leider kommen manche Preise nicht mehr in greif- oder kaufbare Nähe.

Es kann auch gut sein, daß viele Leute das Problem haben, daß ihre Banken für jeden Cent über 50.000,-€ Guthaben ein "Verwahrentgelt" erheben will. Da überlegt man sich ja auch, wie man dem entgeht. Schließfach und Cash (die Inflation frißt weiter), Aktien (oder Indexfonds, Zukunft ungewiß), bei weiteren Banken Konten aufmachen (kostet auch Gebühren), Schampus (und/oder Koks und *****n), Gold (äußerst unproduktiv), ... oder eben Photographica.

Zitat:

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Zitat von Altglaskoffer

Auf dem Kleinanzeigen Portal, bei dem ich suchte , wurde das 35mm Nikkor 2.8 für 120 Euro bis 150 Euro angeboten:shocking:. Vor einem halben Jahr kam so eines für
50 Euro ins Haus.

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Auf eBay Kleinanzeigen sieht man ja nie, für wie viel ein Artikel schließlich verkauft wurde.
Auf eBay Deutschland hingegen kann man genau danach suchen.

Ich denke mal, man sollte keinesfalls nervös werden und schnell noch ein Canon FD 1.2/55 Aspherical kaufen, wenn es für nur 3000 EUR zu haben ist. Das ist verrückt. Ich gehe davon aus, dass die Preise dafür auch mal wieder sinken werden und wenn nicht: Dann gibt es eben ein paar weniger Objektive, die "interessant" sind, denn bei diesen Preisen sollte man nicht mehr mitgehen. Den Hype um manche Objektive mitzumachen war noch nie sinnvoll.

Meines Erachtens ist ein gutes Rezept, sich für "viele" Objektive zu interessieren und den Markt zu beobachten. Je größer die Liste der Kandidaten, desto besser. Irgendeins ist immer mal wieder "günstig" zu haben, vor allem, wenn das Interesse "über Jahre" anhält. Man kann sich ja von den entsprechenden Marktplätzen passend benachrichtigen lassen.
Andererseits gibt es auch sehr teure Objektive, die "schon immer" sehr teuer waren und von denen es auch in Zukunft zu erwarten ist. Bei diesen ist die Anschaffung kein allzu großes Risiko (pfleglicher Umgang vorausgesetzt), denn der Verkauf ist normalerweise dann zu einem ähnlichen Preis gut möglich.

Neidisch bin ich immer auf diejenigen, die gut im Überholen der alten Schätzchen sind. In unschönem Zustand kann man schon viel Geld sparen und viele davon lassen sich dann wieder auf Hochglanz polieren, wenn die Schäden nur oberflächlich sind, was, wie ich meine im Erfahrungsbereich der Fachmänner ist. Leider bin ich in der Hinsicht ein Anfänger und werde es wohl auch bleiben.

Ich meine, wenn z.B. die Canon Asp. 55 mm f1,2 zu solch exorbitant hohen Preisen angeboten werden müßten Hersteller oder Manufakturen hier doch einen Markt erkennen und entsprechende Angebote entwickeln. Ich meine diese Preise sind nicht zu begründen und einige Verkäufer probieren eben einen speziellen Käufer zu finden.

Beste Grüße Ulrich

Es gibt ja von Canon, Sony und auch Nikon entsprechende Angebote in AF und modern. Einen Clone oder ein Re-Issue gibt es allerdings nicht. Wer also genau den Look sucht, hat ein Problem.

Die Dinge sind das Wert was die Käufer bereit sind zu bezahlen.

Ich kann mich noch gut daran erinnern wie darüber diskutiert wurde ob ein Biotar 1,5/75 200 EUR Wert wäre und sich lustig darüber gemacht wurde, das eines im Blauen Forum für 500 eur angeboten würde, das sei doch utopisch, das wird doch zu dem Preis nie verkauft u.s.w. Was kostet heute so ein Biotar!

Bei vielen älteren Objektiven wurde Glas verbaut das heute garnicht mehr hergestellt werden darf.

Den Lock dieser Objektive kann man nur schwer nachträglich erzeugen.

Wie bei Aktien muss man früh auf den Zug aufspringen, dem Trend hinterher zu laufen war schon immer teurer.

Guckt Euch an den Wochenenden einmal im Internet die Angebote der Großhändler an. Da werden einfach Mondpreise verlangt. Meine Vermutung: durch die Veröffentlichung solcher Angebotslisten sollen die Gebrauchtpreise in die Höhe getrieben werden.
Auch den bei Ebay angegebenen Preisen zu "verkauften Objektiven" traue ich nicht immer. Beweise dafür habe ich natürlich nicht. Aber stellt selbst mal ein Objektiv zum Verkauf ein, dann werdet ihr schnell den im Moment erzielbaren Preis erfahren. Der ist zwar im Allgemeinen höher als vor 1-2 Jahren, aber erreicht kaum die oft verlangten Preise im Internethandel.
Claus

Aber auch Neuware ist top im Preis.

Tausende Euro für bessere Kameras und Objektive, die nach Ablauf der Servicezeit wohl nicht mehr zu reparieren sind. Aber so weit kommt es oft nicht, da gleich wieder die nächste Innovation beschafft werden muss.

Was da Geld verheizt wird, ist sagenhaft. Das muss einmal verdient werden.

Aber ich war da ja auch lange dabei :shocking:

Glücklich bin ich mit meinem Altbestand, der mich in jeder Hinsicht beschäftigt, noch auf viele Jahre.

Das nenne ich Werterhalt :yes:

https://www.amateurphotographer.co.u...=meetedgar.com

Bin gerade auf diesem URL gekommen und verstehe nun warum.
Hätte nie von rehousing gehört.

Ist auf Englisch , aber Ihr könnt es ja übersetzen mit Google.

Ich denke, die Preise werden auch von der aktuell recht hohen Inflation getrieben.

Aber das allein kann es nicht sein.

Was mich besonders wundert, ist das spärliche Angebot an defektem Fotogerät und die entsprechend hohen Preise für „Ersatzteilspender“.

Aber es lohnt sich, durch das Revier zu streifen, es gibt immer wieder Ausnahmen :yes:

Zitat:

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Zitat von digifret

https://www.amateurphotographer.co.u...=meetedgar.com

Bin gerade auf diesem URL gekommen und verstehe nun warum.
Hätte nie von rehousing gehört.

Ist auf Englisch , aber Ihr könnt es ja übersetzen mit Google.

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„Rehousing“ meint demnach den Ausbau der Optik aus ihrer originalen Fassung und den Einbau in eine neue. Damit wird das Objektiv quasi als FD, Nikkor, Zuiko etc. ausgelöscht.

Das Fazit dort:

“The trend seems unstoppable. If you have your heart set on a certain vintage lens you might want to buy it now while you still can.“

Marktverknappung :shocking:

Als Purist leide ich.

Ich nutze meine Objektive nur an den ursprünglich zugedachten Gehäusen :spitze:

... und offenbar gehören AI-Nikkore, Canon-FDs und C/Y-Zeiss zu den mittelfristig gefährdeten Spezies. Freut mich zwar mit Blick auf meine Zeiss-Orgelpfeifenreihe, aber wäre ja sehr schade, dereinst für eine F-1 New (von der ich immer noch ab und an mal träume) keine Objektive mehr zu kriegen.

Michael

Na ja, wenn das der Trend ist und damit immer weniger originale (Top)Objektive verfügbar sein werden, können wir uns vorstellen, in welche Preisregionen das noch geht.

Das ist unumkehrbar, denn mehr Objektive werden es ja nicht.

Und wenn diese Mode vorbei ist, werden die Preise hoch bleiben, eben weil weniger am Markt ist.

Da werden einige von uns wohl über Nacht zu Glasmillionären geworden sein :spitze:

Aber ist das das einzige, das zählt?

Vorausgesetzt, die Rehousing-Objektive sind kompatibel und keine Maßanfertigungen:

Was kostet dann mehr? Das Original oder seine Interpretation? Nämlich dann, wenn auch die verarbeiteten Objektive verkauft werden.

Alles Wahnsinn

Gestern wollte ich nur mal nach einer Rolleiflex (sl Serie ) schauen :lol:,
Da mich die Objektive des QBM Systems interessieren.
Folgendes fiel mir auf :
Ein Verkäufer der sich augenscheinlich nicht auskennt , verlangt für
die Kamera mit Winder , 55mm 1.4 Rolleinar und Soligor Zoom 75 Euro .
Die selbe Kamera ohne Winder mit 1,8 50mm Planar für : 120 Euro.
Ich bin gespannt wie lange die jeweiligen Angebote bleiben.

VG

Zitat:

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Zitat von Bessamatic

Es gibt ja von Canon, Sony und auch Nikon entsprechende Angebote in AF und modern. Einen Clone oder ein Re-Issue gibt es allerdings nicht. Wer also genau den Look sucht, hat ein Problem.

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Wenn wir als ganz konkretes Beispiel das Canon fd 1,2/85mm nehmen, dann ist es schon auffällig, dass die alte
Breechlockvariante mittlerweile bei bis zu rund 8000 Euro angekommen ist, während die neuere nFd Variante, mit
der identischen optischen Rechnung für rund ein Zehntel zu haben ist... Nachvollziehen kann ich das beim besten
Willen nicht.


LG, Christian

Zitat:

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Zitat von gladstone

Wenn wir als ganz konkretes Beispiel das Canon fd 1,2/85mm nehmen, dann ist es schon auffällig, dass die alte
Breechlockvariante mittlerweile bei bis zu rund 8000 Euro angekommen ist, während die neuere nFd Variant, mit
der identischen optischen Rechnung für rund ein Zehntel zu haben ist... Nachvollziehen kann ich das beim besten
Willen nicht.


LG, Christian

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Ja, da kann ich auch nur den Kopf schütteln. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass Canon bei der Breechlock-Serie die Objektive mit Asphären (Aspherical) noch als solche gekennzeichnet hat, während das bei der NEW-Serie im "Rotring - L(uxury)" untergeht. Dass man für Kosmetik bereit ist, Unsummen zu zahlen, weiss man ja. Hier betrifft es aber vorwiegend das männliche Geschlecht :devil:...

LG Volker

Heute sah ich auf einer Online-Verkaufsplattform einen originalen Minolta-GO-Filter (Gelbgrün), 49 mm, letzte Version, mit Dose, einwandfrei, um EUR 3,- angeboten.

Was ich tat, ist klar, aber ich zahlte noch etwas drauf - für den Verkäufer und für das Ansehen von Minolta :spitze:

Die Preise sind in den letzen 15 Jahren massiv angestiegen. Das konnten wir alle beobachten - zumindest die, die schon so lange im Altglascontainer wühlen.

Den ersten Anstieg gab es als die Canon EOS DSLR erschwinglich wurden und die ersten Verrückten, dazu gehören hier einige (u.a. ich) bereits entdeckten, dass man Altglas recht gut an einer EOS verwenden kann. Ich habe 2005 oder 2006 damit angefangen. Damals waren die Objektive im Vergleich zu heute spottbillig, sogar Leica in bezahlbaren Sphären. Aus diesem Grunde sammelten sich bei so manchem Objektive in dreistelliger Anzahl an. Ich kann mich zugegebenermaßen nicht mal mehr an jedes Objektiv erinnern, das ich mal hatte - irgendwie pervers.

Der zweiten Boost kam mit dem Erscheinen der spiegellosen Kameras, da nun auch die Objektive adaptierbar waren, die man vorher nicht so einfach nutzen konnte. Damals haben Canon FD, Konica und Minolta profitiert.

Was danach kam, ist rational kaum erklärbar: internetgepushte Objektiv-Hypes (Trioplan), Hippster-Wiederentdeckung des Analogen mitsamt Kameras als Modeartikel, regelrechte Runs auf seltene Exemplare (Primoplan 75 etc.) und vor allem im asiatischen Markt eine Gier nach allem, was nach deutschem Namen klingt. Initiiert von Leica und Zeiss, wurden Meyer, Rollei, Schneider, Steinheil und sogar Marken wie Schacht und ISCO mitgezogen, die zuvor gar nicht so hoch im Ansehen standen.

Ich bin heilfroh, mein Set mehr als komplett zu haben. Nur über manche Verkäufe in der Vergangenheit ärgere ich mich heute. Würde ich das heute veräußern, könnte ich wohl einen schönen Familienurlaub davon bezahlen.

Nur manchmal sehne ich mich - geradezu mit nostalgischen Gefühlen - in die Zeit der ersten Jahre, des Entdeckens zurück, als man unglaublich verzückt war, die Ergebnisse mit einem neu erworbenen Altglas zu sehen. Schöne Zeiten waren das!

Die Nutzung von Foto-Objektiven für Video scheint eine weitere Rolle zu spielen. Zufällig bin ich über dieses Video gestolpert:
https://www.youtube.com/watch?v=YTLKIYJ7qAg

Wenn man etwas auf YouTube herumschaut, gibt es nun immer mehr solche Videos, die Altglas für das Filmen behandeln. Das sind i.d.R. keine Hobby-Leute, sondern Profis, die entsprechend auch bereit sind, mehr zu investieren. Und anders als bei Foto, müssen die Looks der einzelnen Objektive und die Farbabstimmung gut zusammenpassen. Das mag die Preisunterschiede in den Objektivreihen bei gleicher Rechnung, aber anderer Beschichtung erklären.

Ich bin zwar erst seit 2018 oder so infiziert, aber das mit dreistelliger Anzahl an Objektiven habe ich auch hinbekommen. :donk

Zitat:

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Zitat von Bessamatic

Ich bin zwar erst seit 2018 oder so infiziert, aber das mit dreistelliger Anzahl an Objektiven habe ich auch hinbekommen. :donk

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Ein milder Verlauf bisher, würde ich sagen - über die Zeit gerechnet :peace: