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Nikon MD-4 Motor Drive: eine Sektion
Heute wollte ich es genau wissen und demontierte meinen Übungs-MD-4.
Eigentlich interessierte ich mich zuerst nur dafür, wie ich die Batteriekontaktplatte im Batterieschacht ausbauen kann. Ein anderer MD-4 (hier schon vorgestellt) hat an dieser Stelle Korrosionsspuren, die ich von außen nicht zufriedenstellend beseitigen kann.
Und dann wollte ich mir ansehen, wie der Schalter für die beiden LED als Batterieprüfer leibhaftig aussieht. Der tut im anderen Motor Drive nicht. Zumindest nehme ich das an.
Was folgte, war ein
Harter Kampf
Trotz Service Manual und Explosionszeichnungen musste ich mich Schraube für Schraube vorkämpfen.
Der Motor Drive ist richtiggehend in sich verzahnt, eine Festung aus Metall und wenig Kunststoff.
Letztlich gelang mir aber die vollständige Zerlegung.
Und es gab keine Gewaltanwendung ;)
Fazit:
- Die Batteriekontaktplatte sitzt quasi in der Zitadelle. Nahezu unerreichbar.
- Der Schalter für die Batterieprüfung ist einfacher zugänglich, zumindest teilweise. Aber auch er offenbart sich ganz nur nach nahezu vollständiger Zerlegung.
- Das dreiteilige und miteinander verschraubte Gehäuse wirkt unzerstörbar. Metall, wie ein Panzerkäfer.
- Auch das Motorgetriebe ist durchgängig aus Metall gefertigt. Selbst starke Verschmutzung hinderte es nicht an freiem Lauf.
- Die Platine hat eine Abdeckung aus Gummi, im Übersichtsbild links unten zu sehen.
- Auf der Platine sitzt ein IC, der im Service Manual nicht weiter dokumentiert ist. Eine Black Box also, die sich um die Steuerung des Motor Drives in Zusammenarbeit mit der Elektronik der F3 kümmert.
- Der Gleichstrommotor ist abgekapselt, vielleicht kann ich ihn noch knacken.
- Die Leatherettes verdecken etliche Schrauben und sind geklebt. Für eine Wiederanbringung braucht es Klebstoff.
- Insgesamt bin ich einmal mehr hingerissen von Technik, Wertigkeit und Haltbarkeit. Ich habe einige MD-4 in meiner Sammlung, auch der abgearbeiteste tut schnurrend seinen Dienst. Oft sind es bei Nichtfunktion durch Batteriesäure korrodierte Batteriekontakte - ein Anwenderfehler.
- Wohl einer der besten und zuverlässigsten Kameramotoren - behaupte ich einmal :yes:
So sieht ein MD-4, der Systemmotor für die Nikon F3, aus.
Hier ohne eingeschobenen Batteriehalter MS-3:
Anhang 133167
Zerlegt und auf dem Weg nach Bad Durgol zur Säuberung:
Anhang 133160
The parts:
Anhang 133161
Details:
Anhang 133162
Anhang 133163
Anhang 133164
Anhang 133165
Anhang 133166
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Ich habe die beiden Getriebeteile mit Feuerzeugbenzin und Putzstäbchen gereinigt, so gut es mir möglich war, ohne die Werke zu zerlegen.
Alte Schmiermittel mussten aus Ecken und Zahnkränzen befördert werden.
Ebenso ein verrottetes Klebeband, das sich nahe der Zählwerkscheibe verklemmt hatte.
Hier halfen das Lösen einer Schraube und die spitze Sonde zum Hervorziehen.
Another dirty job :spitze:
Anhang 133186
Dafür ist jetzt die Betrachtung der Teile eine größere Freude :)
Anhang 133187
Anhang 133188
Anhang 133189
Anhang 133191
Anhang 133192
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Und damit ab in die längst verdiente Rente, Seniorenresidenz „Im Schrank“ ;)
Nur die Kabelstücke sollen in künftigen Projekten weiterverwendet werden :yes:
Anhang 133193
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Montage Auslöseknopf und Motorwahlschalter
Zerlegen ist eines, Zusammenbauen das andere.
Hier der Ablauf, wie der kombinierte Auslöseknopf/Motorwahlschalter wieder an seinen Platz oben am Griff des MD-4 kommt.
Grund für eine Demontage können Kontaktprobleme, schlechte Gängigkeit bzw. Knirschen beim Anheben/Drücken/Drehen sein, wenn Sand oder sonstige Fremdkörper die Freude am Auslösen trüben, weil es nicht so sanft wie gewohnt geht ;)
Für den Ausbau muss nur die hintere Abdeckplatte am Griff abgeschraubt werden, wenn ich mich richtig erinnere.
Der Einbau
Die Teile als Strecke:
Anhang 133308
Andere Perspektive:
Anhang 133309
Den Ring in den Griff einsetzen, der weiße Markierungsstrich zeigt auf S oder C.
Eine der drei Halteschrauben durchstecken:
Anhang 133310
Griff auf den Kopf stellen und den kleinen Knebel in die Unterseite des Rings einlegen:
Anhang 133311
Die große Feder auflegen:
Anhang 133312
Die Platte einsetzen, die beiden Kunststoffzapfen zeigen nach oben.
Die drei Bohrungen in der Platte bilden ein gleichschenkeliges Dreieck.
Entsprechend an den Bohrungen im Ring ausrichten:
Anhang 133313
Der heikelste Part:
Die Platte mit dem Zeigefinger gegen die Feder drücken ohne sie dabei zu verschieben.
Den Griff leicht anheben, mit dem Daumen den Ring gegen den Griff drücken und mit der eingesteckten Schraube fixieren.
Wenn das geschafft ist, gibts ein verdientes Eigenlob :spitze:
Der Ring ist jetzt gesichert:
Anhang 133314
Die beiden verbleibenden Schrauben eindrehen:
Anhang 133315
Nun den Auslöseknopf durch die kleinere Feder und den Ring stecken:
Anhang 133316
Der Griff steht wieder auf dem Kopf.
Der kleine Metallzylinder kommt auf das Ende der Achse des Auslöseknopfs und rutscht in die Platte auf Position:
Anhang 133317
Nun die Kunstoffkappe aufsetzen:
Anhang 133318
Den Sprengring auflegen …
Anhang 133319
… und - wenn keine passende Sprengringzange vorhanden ist - mit der Klinge eines Schlitzschraubendrehers gegen die Achse drücken.
Wenn es Klick macht, passt es.
Auf den Sprengring achtgeben, er flitzt gerne davon ;)
Anhang 133320
Wenn alles geklappt hat, kann der Ring durch Anheben in seine drei Positionen gedreht werden:
Anhang 133321
Nun folgt die kleine Platine, die der Auslöseknopf beschaltet:
Anhang 133322
Die beiden Bohrungen in der Platine mit den Bohrungen im Griff ausrichten.
Die beiden Kontaktfedern auf der Platine umschließen die weiße Kunststoffkappe, da muss man mit Vorsicht ein bisschen einfädeln.
Achtung, es gibt noch eine weitere Kontaktfeder, die über dem Abschluss der Kunststoffkappe platziert werden muss. Dieser Kontakt schaltet den Belichtungsmesser ein, s. weiter unten im Thread.
Anhang 133323
Festschrauben - fertig:
Anhang 133324
Alle Hinweise selbstverständlich ohne Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw. gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen.
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Für den Auslöser gibt es drei Schaltstellungen:
1. AUS - die beiden Metallkontakte des Schalters für die Aktivierung des Belichtungsmesssystems sind getrennt (s. Pfeil):
Anhang 133325
2. EIN - Belichtungsmesser an:
Leicht eingedrückt wird der Kontakt geschlossen, die Belichtungsmessung wird eingeschaltet:
Anhang 133326
3. EIN - Auslösung:
Weiterer Druck betätigt den zweiten Schalter für die Verschlussauslösung.
Das ergibt das bekannte leise Klicken.
Im schwarzen Schaltergehäuse befindet sich ein Kontakt, der bei Andruck gegen einen zweiten Kontakt schnellt - Klick!
Anhang 133327
Dieses mechanische System ist solide und funktioniert meist über Jahrzehnte.
Eine allfällige Reparatur ist machbar.
Zu diesem Teil gehört die elektronische Beschaltung, ua. mit zwei Leistungstransistoren.
Ich mache mich dazu noch im Service Manual schlau.
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Die elektronische Signalübertragung Motor Drive - Kamera erfolgt über federnde Stiftkontakte in einem Ring.
Die Stiftkontakte im Ring und die Gegenkontakte an der Unterseite der F3 koppeln beim Aufsetzen der Kamera auf den Motor Drive:
Anhang 133328
Anhang 133329
Der Ring kann von der Platine nach Lösen von zwei Schrauben abgenommen werden:
Anhang 133330
Vorsicht, die eingelegten Spiralfedern sind springfreudig ;)
Anhang 133332
Die Federn im Ring verbinden die Stiftkontake elektrisch mit der Platine:
Anhang 133331
Anhang 133333
Das für mich Faszinierende ist die Verbindung von Feinmechanik mit Elektronik auf kleinem Raum.
Ein Forschungsfeld ohne Grenzen :)
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Der MD-4 hat an seiner Rückseite zwei rote Kontroll-LED.
Bei Druck auf einen Knopf daneben kann der Status der Batteriespannung geprüft werden.
Die LED leuchten auch beim Filmtransport, bei Erreichen des Filmendes oder bei einer Störung auf:
Anhang 133335
Hier die LED ausgebaut, rechts der Druckknopf, links und im Hintergrund Teile des mechanischen Schalters:
Anhang 133334
Die beiden kleinen Roten sind hübsch.
Sie könnten auch als Signalleuchten bei einer Modelleisenbahn eingesetzt werden :)