Canon STM 600mm und STM 800mm neue Zeiten oder wofür sind diese Linsen gedacht?

Canon hat für die Eos R zwei neue Linsen mit ungewöhnlichen Brennweiten 600mm und 800mm je f 11 für Kleinbild auf den Markt gebracht. Ich frage mich, welche Gedanken wohl hinter diesen Entwicklungen stehen? Gibt das eine Revolution in der Sportfotografie da ob der hohen möglichen digitalen ISO Werte und dem digitalen Sucher keine 600mm F4,0 oder 800mm f 5,6 mehr erforderlich sind. Wenn ich mir hier die bemerkenswerten Bilder von "gladstone" zu den Vögeln ansehe, welche mit 800mm Brennweite gefertigt wurden und diese eben solche Brennweiten bedingen würde ich auch einen Sinn in anderen Themenfeldern mir vorstellen können. Ich überlege mir ob ich schon mal zu sparen anfangen soll?
Grüße Ulrich

Sehe für lange f11 Tele heute keinen echten praktischen Nutzen. Die Canon "dunklen" Tütchchen ohne Blendensteller, Stativschelle, Stabi (?) wären mir keinen Cent wert. Für das verlangte Geld kriegst Du auch eine Bridge. Hättest Du wohl mehr davon.

Der Canon R Line-up ist kurios. Kaum ein Objektiv unter 2.500,- Euro und dann diese Tütchen dazu. Kann man sich nur wundern wen sie ansprechen wollen.

Wenn ich doch eine Kamera in dem Preissegment auf den Markt bringe, ergibt sich auch mir nicht die Strategie solche „Billigheimer“ dazu anzubieten...

Damit spreche ich doch überhaupt nicht eine Käuferschicht als Ganzes an. Ein paar billigere Alternativen schön und gut, aber direkt f11? Da gab es ja zu analogen Zeiten besseres mit 8/500 Tüten.. so schwer kann die Konstruktion eines zumindest 8/600mm nun wirklich nicht sein..

Hm
bei der Leistungsfähigkeit der Rs in Bezug auf hohe ISO-Werte sehe ich in Blende 11 nicht das Problem.
Die Objektive sind recht klein und entsprechend auch leicht, damit kann man durchaus auch noch freihand fotografieren,
wobei der Stabi in der R auch noch sehr nützlich ist.
Also gibt's da durchaus auch viele Pluspunkte.
Ich würde mal Beispielbilder abwarten und dann (ver)urteilen. 😊
Gx
Jubi

Ich habe mir mal die Daten des 11/800 angesehen und schon sind einige Frage entstanden.

Das Objektiv muß ausgezogen werden, wie ein Fernrohr in alten Piatenfilmen. Wenn das mal keinen Staub
auf den Sensor bläst...

Wieso brauche ich einen Filterdurchmesser von 95mm, wenn ausgehend von der Lichtstärke 11 auch ein 77mm
Gewinde rein rechnerisch den nötigen Linsendurchmesser aufnehmen könnte?

Und überhaupt gehört es mit einem Neupreis von über 1000 Euro für mich nicht zu den Billigheimern...

Ich bin gespannt, wie es sich im Alltag so schlägt und ob es tatsächlich ein "Verkaufsschlager" wird.

LG, Christian

Moin,
vielleicht hat Canon im Moment auch einfach kein "freies" Geld, um sinnvollere Objektive zu entwickeln.
Bei Blende 11 ist man bereits im beugungsbegrenzten Bereich, ob der Kunde so etwas kaufen möchte, wird sich zeigen.

LG Jörn

Zitat:

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Zitat von gladstone

Und überhaupt gehört es mit einem Neupreis von über 1000 Euro für mich nicht zu den Billigheimern...

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Im Vergleich zu den großen Weißen ist es in der Canon-Welt schon sehr günstig :devil:

Die bisherigen big whites funktionieren mit Adapter problemlos und daher werden neue L-Varianten in dem Brennweitenbereich zwar kommen aber nicht mit maximaler Priorität denke ich.

Da man an den DSLMs nicht mehr auf f5.6 kommen muss um mit allen Kameras AF zu haben (bei f8.0 konnten ja nicht mehr alle DSLRs mitspielen) werden wir im günstigen Tele-Semgent (also alles was keinen roten Ring hat) durchaus häufiger mit f8 oder dunkler rechnen können in Zukunft.
Die Zielgruppe ist eine andere als beim 800/5.6 L, hier will man imho die Hürde für den finanziell zwar ganz gut gestellten Hobby-Fotografen senken, der sich aber trotzdem nie ein Objektiv im 5-stelligen €uro-Bereich kaufen würde, jedoch schon gern mal mehr als 400mm hätte ... sonst sind die ja meist zu den 150-600 Optiken der Konkurrenz gegangen.
Ich würde die Objektive als "Kit-Supertele" einsortieren und mal abwarten was die Tests so bringen werden :D

Ich finde die Bezeichnung "Kit-Supertele" oder auch "Einsteiger-Supertele" triff es gut. Vor allem das 800mm finde ich interessant.
Um auf eine ähnlich Brennweite zu kommen, brauche ich an meinem 200-600mm einen 1.4 Telekonverter, dann habe ich am langen Ende 840mm und f=9.
Das sind zwar 40mm mehr und 2/3 Blendenstufen besser, aber dafür kostet es mehr als das doppelte und wiegt auch mehr als das doppelte. Laut Canon funktioniert der AF an den neuen R Kameras bis Blende 22 problemlos. Wenn die optische Qualität stimmt - und davon gehe bei Canon mal aus - ist es ein gutes Angebot für Wildlife Fotografen, die "leicht" unterwegs sein wollen.

Zitat:

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Zitat von ropmann

Ich finde die Bezeichnung "Kit-Supertele" oder auch "Einsteiger-Supertele" triff es gut. Vor allem das 800mm finde ich interessant.
Um auf eine ähnlich Brennweite zu kommen, brauche ich an meinem 200-600mm einen 1.4 Telekonverter, dann habe ich am langen Ende 840mm und f=9.
Das sind zwar 40mm mehr und 2/3 Blendenstuffen besser, aber dafür kostet es mehr als das doppelte und wiegt auch mehr als das doppelte. Laut Canon funktioniert der AF an den neuen R Kameras bis Blende 22 problemlos. Wenn die optische Qualität stimmt - und davon gehe bei Canon mal aus - ist es ein gutes Angebot für Wildlife Fotografen, die "leicht" unterwegs sein wollen.

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Ich meine gelesen zu haben, dass das 800er auch mit dem neuen 2xTK nutzbar wäre ... das wären 1600mm mit Blende 22 und würde trotzdem noch mit AF funktionieren :spitze:

Zitat:

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Zitat von Groundhog

Ich meine gelesen zu haben, dass das 800er auch mit dem neuen 2xTK nutzbar wäre ... das wären 1600mm mit Blende 22 und würde trotzdem noch mit AF funktionieren :spitze:

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Ja, das habe ich auch so gelesen: die beide neuen R-Mount Telekonverter (1.4x und 2x) sollen an beiden neuen 11er Teles und auch am ebenfalls neuen 100-500mm Zoom funkionieren.

Nachdem ich keine spiegellose Systemkamera besitze stellt sich mir die Frage ob bei Siegellosen bei sehr kleinen Blenden im el. Sucher sich auch die starke und problematische Abdunklung des Sucherbilds ergibt? Wie ist das z.B. bei f 11 oder gar f22? Soweit das nicht der Fall ist und man el.verstärkt noch gut auch händisch scharfstellen kann gibt es ja ein Problem lichtschwacher Teles weniger.
Grüße Ulrich

Das Suchersignal wird bei spiegellosen vom Bildsensor abgegriffen. D.h. wenn es im Sucher zu dunkel ist, ist auch das aufgenommene Bild zu dunkel. Das ist einer der grossen Vorteile eines elektronischen Suchers: what you see is what you get

Das Problem sehe ich weniger beim Sucher als bei der notwendigen Verstärkung, damit der Sensor genug "Nutzsignal" bekommt. Leider erhöht sich damit auch das Rauschen vermutich stark und muss dann mittels geeigneter Algorhythmen wieder gemildert werden.

Wenn man berücksichtigt, das f11 schonmal ziemlich "dunkel" ist und darüber hinaus wegen der Verwacklung noch mit ziemlich hohen Verschlusszeiten gearbeitet werden muss, wird es aus meiner Sicht in der Tat recht finster, denn gerade wenn - wie in unseren Breitengraden - die Jahreszeiten mit viel Licht eher gering sind, sagt das eine Menge.

Ich denke mal, Canon wird sich mit den Objektiven keinen wirklichen Gefallen tun, zumal die ja deutlich bessere Dinge im Programm haben. Gerade bei solchen Brennweiten ist das ohnehin ziemlich kritisch. Mir ist auch unklar, welche Zielgruppe sie damit erreichen wollen?

Da würde ich mir - obgleich ich es wegen zu seltener Nutzung wieder verkauft habe - eher nochmal ein Canon FD 4.5/500mm kaufen, statt da irgendwo im Dunkel auf die Pirsch zu gehen. Zumal man bei solchen Brennweiten als relativ ungeübter Fotograf selten irgendwelche Freihandbilder hinbekommt und vom Stativ aus eh alle Zeit der Welt hat, zu fokussieren.

Aus meiner Sicht eine Sache die sich Canon tatsächlich komplett ersparen könnte.

LG
Henry

Ich bin mal bewußt provokant: Von den Abmessungen her, hat Canon beim 800er ein 5,6/400 mit einem integrierten und
auf die Optik abgestimmten Telekonverter verbaut.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir da von einer optischen Meisterleistung sprechen dürfen... :lol:

Ich lasse mich aber gerne durch aussagekräftige Tests von Gegenteil überzeugen. Und bei aller Kritik: Für die
Fotografie von Vögeln in der Luft kann ich mir diese Objektive tatsächlich gut vorstellen.

LG, Christian

Zitat:

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Zitat von hinnerker

Das Problem sehe ich weniger beim Sucher als bei der notwendigen Verstärkung, damit der Sensor genug "Nutzsignal" bekommt. Leider erhöht sich damit auch das Rauschen vermutich stark und muss dann mittels geeigneter Algorhythmen wieder gemildert werden.

Wenn man berücksichtigt, das f11 schonmal ziemlich "dunkel" ist und darüber hinaus wegen der Verwacklung noch mit ziemlich hohen Verschlusszeiten gearbeitet werden muss, wird es aus meiner Sicht in der Tat recht finster, denn gerade wenn - wie in unseren Breitengraden - die Jahreszeiten mit viel Licht eher gering sind, sagt das eine Menge.

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Die hohen Verschlusszeiten brauch man vermutlich weniger wegen der Verwacklung (an der R5/R6 soll IBIS+IS ja bis zu 8 Stops stabilisieren und 800mm sind ja sowieso oft auf Stativen), sondern eher bei beweglichen Zielen um die Bewegungsunschärfe zu vermeiden.
Aber mit den aktuellen Canon Sensoren sollte das auch eher weniger ein wirkliches Problem sein, wenn man sich mal die Ergebnisse der 1DX MkIII (deren Sensor arbeitet ja wohl mehr oder weniger baugleich in der R6) in höheren ISOs anschaut.

Zitat:

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Zitat von hinnerker

Da würde ich mir - obgleich ich es wegen zu seltener Nutzung wieder verkauft habe - eher nochmal ein Canon FD 4.5/500mm kaufen, statt da irgendwo im Dunkel auf die Pirsch zu gehen. Zumal man bei solchen Brennweiten als relativ ungeübter Fotograf selten irgendwelche Freihandbilder hinbekommt und vom Stativ aus eh alle Zeit der Welt hat, zu fokussieren.

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Das 500er wiegt halt das doppelte und ist gebraucht auch nicht wesentlich günstiger als das RF - klar ist es als L-Objektiv besser verarbeitet, lichtstärker und optisch sehr gut (da wissen wir ja über die beiden neuen noch nicht viel), aber wenn ich es den ganzen Tag selber tragen müsste, würde ich da zumindest mal überlegen ob ich das was das L bietet unbedingt brauche.

Ich find die Ergebnisse der beiden Objektive durchaus sehr anständig, was ich bisher so gesehen hab.

Hier gibts ein (englisches) Review: https://www.youtube.com/watch?v=jZMou9ei2yY

Und da gibts auch die Bilder aus dem Video als DNG-Dateien (falls die jemand öffnen kann):

• http://4fprvb2w3qy51p57k1ex9wef-wpen...RF_Lens_03.zip
• http://4fprvb2w3qy51p57k1ex9wef-wpen...RF_Lens_02.zip
• http://4fprvb2w3qy51p57k1ex9wef-wpen...RF_Lens_01.zip

Die Objektive erinnern mich ein wenig an die Spiegeltele-Objektive mit 500 oder 1000mm, die es früher mal gab. Nur waren diese ohne Stabilisatoren. Klar, bei Lichtstärke 11 braucht man trotz Bildstabilisatoren sehr viel Licht, Sonnenschein, um gute Bildqualität zu erreichen.

Zitat:

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Zitat von gladstone

Ich bin mal bewußt provokant: Von den Abmessungen her, hat Canon beim 800er ein 5,6/400 mit einem integrierten und
auf die Optik abgestimmten Telekonverter verbaut.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir da von einer optischen Meisterleistung sprechen dürfen... :lol:

Ich lasse mich aber gerne durch aussagekräftige Tests von Gegenteil überzeugen. Und bei aller Kritik: Für die
Fotografie von Vögeln in der Luft kann ich mir diese Objektive tatsächlich gut vorstellen.

LG, Christian

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Für Wanderungen ist das 600er sicher interessant, wenn man nicht zuviel Gewicht mitschleppen möchte. Und der Fünfstufenstabilisator macht es dann doch interessant. War mit der Canon RP unterwegs, einem Canon FD 4.0/200mm und dem Canon 2X-B-Telekonverter. Da dachte ich mir, dass so ein Stabilisator nicht schlecht wäre. Oder ich nehme nächstes Mal mein kompaktes Novoflex-Stativ mit.