Lomogon 2.5/32 Art Lens - Meinungen, Alternativen?

Hallo zusammen!

Ich suchte mal wieder irgendwas im Internet und stolperte über dieses Kickstarter Projekt von Lomography.com. Wenn man das so liest und die Bilder anschaut, sowohl vom Objektiv selbst, als auch die Beispielfotos, dann kommt bei mir schon wieder so ein *HABENWILL*. Und wäre die Kampagne nicht schon zu Ende, hätte ich vielleicht schon zugeschlagen.

Das Objektiv ist in der Messing-Version hübsch und die gezeigten Bilder gefallen mir gut. Aber 600 Euro für ein 32mm Objektiv sind natürlich schon eine Hausnummer.

Was haltet ihr von der Linse? Ist das Gesamtpaket aus Messing-Finish, Revolverblende, 32mm Brennweite, Farben, Kontrast und Vignette wirklich so einmalig? Oder liegt es mehr am Marketing und der Mitwirkung diverser Profi-Fotografen, dass ich wieder meine, genau dieses Objektiv auch noch haben zu müssen?

:lol:

Die gezeigten Bilder zeigen zu 99% die Fähigkeiten der Fotografen und zu 1% die Einmaligkeit des Objektivs. Meinetwegen kannst du die Gewichtung auch etwas verschieben, aber im Großen und Ganzen ist das bei allen Objektiven so. Kauf es, wenn du Spaß an so einem Objektiv hast, aber erwarte nicht die gleichen Ergebnisse, wie auf der Webseite.

Lustige Blendentechnik. Da schaufelt man sich ordentlich Staub ins Glas.

Ich sehe da nichts, was man nicht auch mit anderen 28-35mm Objektiven hinbekäme. :lol:

Die Bilder leben eigentlich von ungewöhnlichen Perspektiven und den perspektivischen Ideen der beteiligten Fotografen ... und das ist mit jeder Linse hin zu bekommen.
Bei der Katze z.B. ist einfach nur der Lehrsatz berücksichtigt worden, Tiere aus gleicher Höhe aufzunehmen, deshalb Kamera unten.
Bei dem Bild der zulaufenden Dame ist letztlich aus einer Serie nur ausgewählt worden, was dem typischen "Weitblick" ausmacht... also im linken Bilddrittel der Kopf, Blickrichtung in die anderen "leeren" zwei Drittel des Bildes... das schafft die Illusion der "Weite"... , eben weil der Blick quasi aus dem Bild wandert.

Es sind aus "Lehrsätzen" abgeleitete Bildgestaltungen, die hier von der Marketing-Abteilung mehr oder minder gekonnt als "Appetizer" genutzt werden.
Wie der Vorredner schon schrieb... es sind die Fotografen, die hier "das Objektiv machen"... :lol:

LG
Henry

Danke für die Meinungen!

Das passt mir gut! Ich werde mich lieber mit meinen vorhandenen Objektiven beschäftigen und lernen, bessere Fotos damit zu machen. Eigentlich bin ich grade ganz glücklich mit dem Nokton 40mm 1.2.

Das einzige was ich als Besonderheit erkennen kann, ist die Tatsache, dass die Blende auch in abgeblendetem Zustand perfekt rund ist. Das ist gerade bei Weitwinkelobjektiven nur sehr selten der Fall. Allerdings dürfte das nur in sehr speziellen Aufnahmesituationen wirklich sichtbar sein, denn: Wenn ich etwas vor einem Hintergrund mit weichem Bokeh freistellen möchte, dann fotografiere ich normalerweise mit Offenblende, und da hat jedes Objektiv eine runde Blende. Und wenn ich wiederum ein 30mm-Objektiv auf f/5.6 abblende, dann habe ich nur im Bereich der Naheinstellgrenze überhaupt noch eine nennenswerte Unschärfe im Hintergrund, so dass ich den Unterschied im Bokeh zu sechseckigen Blendenflecken erkennen könnte.

Ist insofern bestimmt ein schönes Spielzeug, aber wenn ich sehe, dass ich für den Preis auch schon ein gebrauchtes Sigma Art 1.4/35 bekäme, dann müsste ich in fotografischer Hinsicht nicht lange überlegen was mir lieber wäre.

Was mir an den Bildern auch gut gefällt, ist die Bildwirkung durch Farben, Kontrast und Vignette.

Aber auch hier macht es wohl Sinn, die angesammelten 28mm und 35mm Objektive erstmal durchzuprobieren und richtig kennenzulernen, bevor ich wieder was Neues kaufe.

Zitat:

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Zitat von netomag

Was haltet ihr von der Linse? Ist das Gesamtpaket aus Messing-Finish, Revolverblende, 32mm Brennweite, Farben, Kontrast und Vignette wirklich so einmalig?

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Einmalig ist das Objektiv in der Weise, dass es weltweit das einzige Objektiv mit Revolverblende ist, welches für Kleinbild konstruiert wurde. Alte historische Objektive mit Revolverblende sind für wesentlich größere Formate gerechnet, weswegen sie an eine moderne Digikam adaptiert (was möglich ist) keineswegs den Charakter ergeben, den sie früher hatten, da nur ein kleiner Ausschnitt des Bildes verwendet wird.

Aber ob deswegen die Bilder auch einzigartig werden? Ich habe mich auch mit der Frage beschäftigt, und im Gegensatz zu dir hatte ich die Kickstarterkampagne ziemlich zu Anfang entdeckt, hätte also etwas Geld sparen können. Aber das Objektiv hat nur f/2,5, und um Bokeh zu erzeugen, wird man meistens bei Offenblende fotografieren, und da macht es keinen Unterschied, ob normale oder Revolverblende, denn bei Offenblende ist bei fast jedem Objektiv die Öffnung kreisrund. Hinzu kommt, dass das Lomogon ansonsten nicht versucht, den Charakter dieser alten Objektive nachzubilden - zumindest wird dies nicht erwähnt.

Wenn du ein Objektiv möchtest, das vom Design was hermacht, das anders (altertümlich) bedient wird als alle anderen Objektive, eines, das die Blicke der Mitmenschen auf sich zieht, dann ist das Lomogon dein Objektiv (und da spricht nichts dagegen, das kann Spaß machen). Wenn du besondere Bilder haben willst, dann eher nicht. Als Effektobjektiv in dem Brennweitenbereich interessiert mich das Lensbaby Burnside mehr (ist mir für ein Effektobjektiv aber auch noch etwas teuer).

Unter Betracht von Brennweite und Lichtstärke lassen die optische Konstruktion mit 6 Linsen in 6 Gruppen eine bei allen Blende relativ scharf zeichnende Optik erwarten, welche möglicherweise eine deutliche Randabdunklung haben könnte. Nach meiner Einschätzung ist das soweit mal wenig spannend. Die Besonderheit der Blende könnte eine von üblichen Objektiven abweichende Darstellung abgeben. Ob dies eine Anschaffung ausreichend begründen kann? da bin ich mir nicht so sicher.

Ich mag sowas ja total und bin immer ganz begeistert ... immer kurz vor dem "habbewolle".

Aber in der Tat, es ist ziemlich teuer - für meinen Geschmack zu teuer für das, was es bietet.

(Übrigens, ebenso wie das von Anthracite angesprochene Burnside, das ich auch total spannend finde.)

Wenn ich das so sehe, würde ich sagen, probiere mit dem nokton 1.2/40 was es kann und was nicht. Wahrscheinlich kannst du damit mindestens genauso viel anstellen wie mit dem Lomogon.

Eine Alternative zum Lomogon könnte z.B. auch das Takumar 2/35 sein. Es hat eine ähnliches Freistellungspotential, ist günstiger zu bekommen und hat auch ein klassisches bis malerisches Bokeh. Mir gefällt es sehr gut. Da ich aber mehrere interessante 35er habe, muss es sich den Platz im Fotorucksack mit diesen Objektiven teilen.

Ich habe lustigerweise gestern Abend mein S-M-C Takumar 2/35 aus dem Regal genommen und es steht vor mir. Hab aber auch meine diversen 28er einem ersten Test unterzogen. Dabei gefällt mir das Zuiko 28mm 2.0 sehr gut, weil es klein ist und auch vignettiert. Überrascht bin ich auf den ersten Blick vom Vivitar 28mm 1:2. Aber das war nur ein kurzer Test auf kurze Distanz in der Wohnung. Ich darf mich nur nicht wieder mit 1.287 Möglichkeiten verzetteln, anstatt zu fotografieren.

In den letzten Tagen habe ich das Nokton quasi immer auf der Kamera und übe damit. Hab bis grade die Bilder der letzten Tage durchgeschaut und - ganz wichtig!!! - alle nicht so tollen Bilder gelöscht. Und so langsam kristallisieren sich ein paar, in meinen Augen, interessante Aufnahmen raus.