IX-Nikkore für APS-Filme

1998 habe ich mir in einem Anfall von „Ausprobieren wollen“ eine Nikon Pronea-S gekauft, die ich gestern beim Umräumen wiederentdeckt habe.

Kurz zur Geschichte:

1997 brachte Nikon die APS-Kamera Pronea 600 i heraus, 1998 die Pronea S. Es gab insgesamt 5 passendende Zoomobjektive - soweit ich weiß - auf den Markt, die sogenannten IX-Nikkore. Sie verfügen über das klassische F-Bajonett, haben keinen Blendenring und sind auch nicht an den normalen Nikons verwendbar, weil sie relativ weit nach hinten aufbauen und mit dem Spiegel kollidieren.
Im APS-System verwendete Filme hatten mit 16,7x30,2 mm ein kleineres Format als der herkömmliche Kleinbildfilm mit 24x36 mm, die Objektive sind deswegen relativ klein, leicht und echte „Plastikbomber“, aber optisch gesehen nicht übel.

Objektive

IX Nikkor 20-60/3,5-5,6 Weitwinkelzoom ( in KB 25-75 mm )

IX-Nikkor 24-70/3,5-5,6 Standardzoom ( in KB 30-87 mm )

IX-Nikkor 30-60/4,0-5,6, Standardzoom ( in KB 37,5 - 75 mm )

IX-Nikkor 60-180/4,0-5,6 Telezoom ( in KB 75-225 mm )
Es gab auch noch ein 60-180/4,5-5,6 in silber

Ich hatte mit der Kamera nur ein paar Filme gemacht, bin aber letztlich zu einer digitalen Olympus Camedia 2000 gewechselt und habe dann die analoge Zeit beendet.

Interessiert hat mich natürlich, ob man die IX Nikkore verwenden kann, ich hatte zufällig einen Adapter, mit dem man auch die Blende (G-Nikkore) regeln kann. Also habe ich meine beiden IX Nikkore (20-60 und 60-180) heute an der Sony alpha 6000 verwendet.

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VG Dieter

IX-Nikkore - Nikons ungeliebte Kinder - heute scheinen die Objektive Nikon eher peinlich zu sein.
Bei den digitalen APS-Kameras hat Nikon im Gegensatz zu Canon das Prinzip der weiter ins Bajonett reichenden Objektive auch nicht wieder aufgegriffen, obwohl es dort ebenso möglich sein müsste.

Rein optisch spricht dabei nichts gegen die Objektive, wie du auch gezeigt hast. Von den Leistungsdaten her ist aber auch nichts Spannendes dabei.

Ist das wieder so lange her ?
Bei mir wurde es APS-Film mit Canon EOS IX (danach nie wieder Canon, zufälligerweise, obwohl ich später auf die Canon EOS 10D oder 20D schaute...) und danach Nikon Coolpix 990- teurer als die Oly Camedia 2000 mit späteren Problemen der Smartmedia Karte (unterschiedl. Ströme fanden Verwendung, offene Kontakte, später gab es seitens Industrie/Handel den Versuch/Überlegungen die Dinge zu verdongeln/gerätespezifisch zu koppeln um Datenaustausch zu unterbinden), aber mit CF-Karte (damals war eine früh gekaufte 48 MB-Karte mit rund 430 oder 450 DM günstig !).
Wilde (teure) Zeiten auch damals ;)

Wenn noch richtig erinnerlich, wurde für APS wegen der kleineren Filmfläche neue Emulsionen bzw. Filme herausgebracht- die Ergebnisse der kleineren Fläche sollten nicht hinter den Ergebnissen des Kleinbildes stehen, sonst wäre das gesamte System von Anfang an unverkäuflich gewesen. Diese fortschrittlicheren Filme fanden zeitversetzt für das Kleinbild Eingang im Markt.
Das Ende kam zügig durch die dicht auffolgende Digitalisierung- bei Fotomessen hier in Berlin zum Beispiel konnte ich 1997 und 1998 erste sich fortentwickelnde Kameras bei Nikon sehen, 1999 war es dann für mich soweit umzusteigen ... stand ich anfangs allein mit solcher Technik da, rückten Bekannte Ende 2000 nach, wurden auf Arbeit einige Geräte angeschafft ...

Die Bildbeispiele scheinen solide Ergebnisse zu sein, aber nicht das richtige Werkzeug für Anwender die weiter einsteigen wollen in Freistellung etc.

Die Objektive sind natürlich nicht sonderlich lichtstark, aber sind - obwohl durchaus von den optischen Leistungen her ansprechend - spottbillig zu haben und wenn man sich einen Adapter fur Nikkor (G) Objektive mit Helicoid-Funktion zulegt, dann klappt das alles sehr gut. Die Nahgrenzen liegen bei guten 0,35m bzw. 1,2m, mit Helicoid ergeben sich da noch ganz andere Möglichkeiten.
Für mich war interessant, daß man mit einem Nikkor (G) - nex Adapter auch die Blende von IX-Nikkoren manuell steuern kann, das hatte ich bislang noch nirgends gelesen.

VG Dieter

Heute am späteren Nachmittag gab es durch das Tageslicht eine sehr attraktive Beleuchtung des Herbstlaubes, deswegen war ich unterwegs
mit der Sony alpha 6000 und den IX-Nikkor 3,5-5,6/20-60

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Anhang 84702

und als Kontrastprogramm ein Foto von der Dunstglocke über Nürnberg
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VG Dieter

Heute sind mir meine APS-Nikkore wieder in die Hand gefallen, dabei ist mir aufgefallen, daß ich noch keine Nahaufnahmen damit gezeigt habe, obwohl ich sehr viele mit der
Sony a6000 und dem IX Nikkor 20-60/3,5-5,6 Weitwinkelzoom ( in KB 25-75 mm ) gemacht hatte und heute auch welche damit fotografiert habe. Mir gefällt die Abbildungsqualität
dieser ungeliebten "Plastik-Nikkore"

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Beobachtet wird man überall
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Hier noch eins mit 25mm (in KB), da war ich 2cm an der Blüte dran
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Möglich wird das durch das Objektiv, es hat eine Nahgrenze von 0,35m und den Helicoid, der sozusagen als mobiler Zwischenring fungiert und natürlich die Blende steuert.

Olympus OM-D E-M10 II mit dem Plastik-Nikon IX-Nikkor 30-60/4,0-5,6, Standardzoom ( in KB 37,5 - 75 mm )
und einem Helicoid für Nik(G) Objektive, das funktioniert normalerweise nur bei Sony E, aber wenn man etwa 1/4 mm von den
Bajonett-Backen des Objektivs wegfeilt, dann läßt sich das Objektiv in den Helicoid eindrehen und die Blende funktioniert.

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Anhang 123558

So lausig sich die Objektive auch anfühlen, die Ergebnisse sind einfach gelungen...

Sehr schöne Bilder, Dieter!
Das mit der Adaption im Helicoid und dem Wegfeilen habe ich nicht ganz verstanden,
kannst du mal zeigen, was du da gemacht hast?

LG Niko

Ja, Mist, sehr schöne Aufnahmen! Jetzt hab ich mir auch so ein Plastezoom angelacht... und das, wo ich doch gerade ganz stolz 11 Objektive zum Verkauf rausgesucht habe.

Zitat:

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Zitat von Namenloser

Das mit der Adaption im Helicoid und dem Wegfeilen habe ich nicht ganz verstanden,

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Wie ich schon geschrieben hatte, bei Sony E funktioniert alles normal, weil der Helicoid-Adapter im inneren Bereich etwas breiter als der Aufbau des Objektivs hinter dem Bajonett (zur Kamera hin) ist.
Generell muß es ein Adapter sein, mit dem man die Blende regeln kann, die Helicoid-Funktion ist deswegen wünschenswert, weil die Entfernungseinstellung am Objektiv sehr steil verläuft (meine sind von Pixco (Nik-G)).
Bei Fujifilm und mft ist der Helicoid-Adapter im inneren Bereich etwas enger, deswegen habe ich die Bajonett-Kanten etwas rund gefeilt und den Aufbau des Objektivs hinter dem Bajonett (zur Kamera hin)
etwas angefeilt (schrägt) - da sollte man mehrmals ausprobieren, ob das Objektiv sich drehen läßt. Es geht etwas strammer als bei Sony E, aber alles funktioniert. (An der Pronea funktioniert auch alles normal)

Gruß Dieter

Vielen Dank für die Erklärung, Dieter -
dass die mft-Helicoide einen dünneren Innendurchmesser haben, war mir nicht klar -
deshalb die Nachfrage :yes:

Lieber Dieter,

Bild #1 ist für mich fast perfekt. :bananajoe