Real existierende Pancolar 50mm 1,8 Reparatur

War ja klar, dass das an einem schönen Sonntachmorgen passieren musste:yes: , haha..Das Pancolar hat nen sehr schwergängigen Fokus, es knirscht sogar etwas beim zoomen, nicht gut. Gute Gelegenheit das mal auseinanderzunehmen dachte ich.
Zum Entfernen des vorderen Glaselements muss man zuerst den Namensring herausschrauben. Dann hab ich etwas vorschnell den untersten Ring auch noch herausgeschraubt ( siehe drittes Foto unten, halte ich in der Hand), denn dann haben
sich irgendwie die Blendenlamellen gelöst.:yes: Bravo.


Pancolar

Anhang 82678


Anhang 82679

vorderes Glaselement und Ringe

Anhang 82680

ok, dann lohnt es sich wenigstens komplett auseinanderzubauen.
Auf dem unteren Foto hab ich das hintere Glaselement bereits auch herausgeschraubt. Auf dem zweiten Foto sieht man eine winzige Schraube in der Mitte der niedlichen Lamellen (gelb hervorgehoben)

Anhang 82681

Anhang 82682

um an den Zoomtubus ranzukommen muss man den inneren Blendenmechanismus herausschrauben, unten abgebildet, das ganze Teil..( drei verschiedene kleine Schräubchen), hier noch total verklebt.
Dann kann man den Entfernungsanzeigering auch lösen, in diesem sind die zwei Führungshilfen mit je zwei Schrauben verankert, siehe Bild oben (schimmert etwas lila, ist aber auch schwarz)

Anhang 82683

na, dann mal ans Saubermachen..interessant was da noch für ne real existierende, alte Schmiere drinsteckt, dauert ganz schön, das alles mit Feuerzeugbenzin, Pinsel und Papiertüchern zu entfetten..trotzdem schöne, deutsche Wertarbeit..(war das eigentlich ein Exportmodell damals?)

Anhang 82684

so, sieht schon viel besser aus..

Anhang 82685

Wie man richtig fettet, weiss ich jetz auch nicht genau, bin ja kein Feinmechaniker..aber ich mach das so: ich verteile das Kugellagerfett in horizontalen Reihen und diese in Abständen von einigen Zentimetern auseinander, dann verstreiche ich sie mit den Fingern in die Rillen hinein. Das bei beiden Gewinden, beim Inneren und äusseren Tubus. Danach laufen sie schon richtig gut, diesmal ohne Knirschen ;)

Anhang 82686

das überschüssige Fett entferne ich dann einfach mit nem Plektrum, es soll ja nicht wieder ins Innere kommen..

Anhang 82687

so, und nun wär etwas Schützenhilfe dem korrekten Wiederzusammensetzen des Blendenmechanismus toll..;) vielen Dank schon mal..

Anhang 82688

Anhang 82689

Blendenlamellen einsetzen, die letzte "unter" die erste Lamelle schieben... und dann sollte es funktionieren.

Ist immer ein bißchen "Gefrickel" und hilfreich sind neben einer Pinzette unbedingt auch "Zahnstocher" (weil nicht metallisch und daher auch nicht magnetisch).:lol:

Leichter Magnetismus an irgendwelchen Schraubendrehern ist bei derartigen Arbeiten teilweise völlig nervig, weil einem der Lamellenhaufen oft aus der Bahn gezogen wird.

Mach Dir unbedingt klar, wie der obere Ring exakt stehen muss, wenn Du ihn einsetzt... also wo die Durchführungen nach außen sind und halte den Ring beim Absetzen mit der Pinzette bis er kurz über den Lamellen
ist. Sonst verrutscht Dir der herabfallende Ring die Lamellen darunter und dann wird es nervig, die Nieten in den Lamellen in den Blendenkranz einzufädeln.

An dieser Stelle nutzen dann die Zahnstocher sehr viel, weil man mit Ihnen die Lamellen hin und her bewegen kann und eben auch mal wieder an die korrekte Position schiebt.

Viel Glück
Henry

ok, das schon, aber in welcher Position mach ich das, also wenn ich den ganzen Mechanismus in der Hand halte gesehen, von vorne gesehen oder von unten ?( letztes Bild oben). Ich denke nicht, dass man den Tubus noch weiter auseinanderschrauben kann..
Ich hab jetzt den innersten Ring wieder vorne reingeschraubt, der hält den Blendenring unten fest, sonst is das zu lose..
und die winzige Feder, wo war die fest?

Anhang 82690

Anhang 82691


ok, ich schau mal wie weit ich hiernach komm..

http://www.digicamclub.de/showthread...light=pancolar

Ohne jetzt in den auf meinem Laptop viel zu dunklen Bildern auf denen ich kaum Details erkennen kann etwas korrektes sagen zu können, würde ich erstmal so vorgehen, dass die Platte mit den 6 Löchern an die Stelle gebracht wird, wo sie später vermutlich sitzen muss.

Da die Lamellen zwei ungewöhnlich angeordnete Nieten besitzen (normal sind die ja an den jeweiligen Enden), solltest du erstmal eine der Lamellem mitsamt diesem "Lochkranz" versenken und Dir dann klarmachen, von welcher Seite aus die Steuerungshebel und Aussparungen in die zweite Nietenführung greifen würden.

Noch als zusätzlichen Tipp... bei der Zerlegung hast Du doch hoffentlich Fotos von den "Einzelstadien" gemacht, oder?
Dort kann man dann nähmlich dann nachschauen, was wo wie gesessen hat.

Eventuell ist ja jemand aus dem Forum, der dieses Objektiv auch besitzt so nett, ein Bild von vorn zu zeigen, wo schonmal die Schließrichtung der Lamellen sichtbar wird.

Das Übrige ergibt sich dann eigentlich von selbst.

Aber mach das erstmal mit dem Lochkranz und schaue, was die zweite Niete auf der Lamelle dann bewegen könnte um einen Öffnungs-Schließverhalten zu erreichen.

LG
Henry

Nachtrag:

Schau doch einfach nur auf Deine ersten Fotos, dann erkennst Du schon was wo saß... und bau das in der Reihenfolge wieder ein... :lol:

Soweit ich das hier erkennen kann, saßen die Lamellen und der Lamellenkranz im hinteren Objektivteil und vermutlich (ist eben schwer zu sehen) diente der Ring vorn mit den Steuerkurven dazu, die Lamellen mittels der ausgefrästen Steuerkurve zu schließen.

Wo die Feder hingehört, wird sich vermutlich dann auch erschließen.

LG
Henry

ja, es erschliesst sich, aber ganz langsam..

es ist zum Mäusemelken, ich habs bereits mehrmals erfolgreich zusammengesetzt aber die Lamellen springen dann trotzdem irgendwie raus, es wird nicht genug Druck ausgeübt, so dass sie in ihren Befestigungslöchern stecken bleiben.
Aber von Anfang an:


Hier die zwei Ringe, auf dessen Unterseite direkt die Lamellen aufsitzen, eine Seite scheint glatter zu sein, was Sinn macht, da das für weniger Reibung sorgt.
Die Ringe werden temporär mit Tesa fixiert und umgedreht. Auf der Rückseite werden die Lamellen etwas versetzt eingelegt. Is ziemlich fummlig und man braucht ne ruhige Hand dafür.

Anhang 82731

Um diese Baugruppe wieder richtig herum in den Tubus zu bekommen, lege ich sie auf eine Flasche. Dann stülpe ich vorsichtig den Tubus darüber.
Möglichst genau, da es eine kleine Plastikführung gibt, die den schwarzen Plasikring richtig darüber positionieren lässt, der gleich drauf kommt.

Anhang 82732


Auf dem zweiten und dritten Bild unten sieht man diese kleine Führung.

Auf dem ersten Bild sieht man das schwierigste der ganzen Operation. Diese winzigen drei Teile müssen jetzt miteinander kombiniert werden! Die 3mm lange Feder muss 1. in den winzigen Nippel unterhalb des schwarzen Plastikringes und 2. an den winzigen Halter des kleineren Metallringes, an dessen unterseite ja die Lamellen liegen.
Ich hab das so gelöst, dass ich die Feder einseitig mit Sekundenkleber am kleinen Plastiknippel fixiert habe, sonst hat man keine Chance ihn danach am Halter zu befestigen.

Anhang 82736

Anhang 82737


hier ist der schwarze Plastikring drauf und die Feder bereits eingesetzt, sie schliesst die Lamellen. Ab diesem Zeitpunkt MÜSSEN die Lamellen absolut fest an ihrem Platz sitzen, und das tun sie leider nicht.
Ich seh aber auch nicht, WIE man sie mehr fixieren könnte, der Plastikring sitzt an seinem Platz darüber, die unterste Glasgruppe kann man einschrauben, aber sie haben auch etwas Abstand von den Lamellen.
Es gibt kein Bauteil, dass alles etwas 'enger zusammenrücken' liesse. Über den schwarzen Plastikring kommt noch ein Metallring aber der fixiert das auch nicht, soweit ich sehe.


Anhang 82734


früher Zustand gestern, ohne Lamellen, aber mit dem gerade beschrieben Metallring darüber ( er hat auch ne Funktion, da er im gleichen Fensterchen wie die anderen Bauteile die Blenden steuert)

Anhang 82735


hier der letzte erfolgreiche Zusammenbau mit allen Teilen, das untere Glaselement auch eingebaut. Vor dem Einspannen der kleinen Feder.

Anhang 82739

ok, ein kleiner Erfolg, der Blendenmechanismus hält jetzt stabil.:yes:

habs jetzt komplett zusammengebaut, es funzt wies aussieht, aber von vorne gesehn is die Iris nicht ganz mittig, komisch.

Anhang 82781


ok, bisschen eingestellt und geklopft, jetzt passts ;)

..einiges gelernt heute..

Prosit!
:prost:

So, also ich muss doch nochmal ran..das Pancolar funktioniert prinzipiell, aber mir gefällt nicht, dass die geschlossene Blende bei 22 noch zu offen ist.
Dementsprechend schliesst sie die OB auch noch mindestens eine Blende zu spät(?)..das Pancolar hat ja zwischen 1,8 bis 2,8 vier Blendenklicks, und erst bei 2,2 beginnt sie sich zu schliessen.

Anhang 82907

so sieht f22 aus..

Anhang 82904


wie Frage ist jetzt, wie lässt sich überhaupt die Blendensteuerung 'kalibrieren' ?denn alle Bauteile haben ja einen fest definierten Arbeitsbereich.

Anhang 82905

der Hebel (gelb) übersetzt ja nur den unteren (grün), und dieser schiebt ja( innerhalb seines kleinen Hubs) im Inneren des Tubus den Blendenring. Der Metallring darüber macht ja dann die prinzipielle BlendenÜBERSETZUNG ( er hat ja ne Kurve, Bild unten).



Soweit ich das sehe, gibt es überhaupt nur zwei Variablen die irgendwas ausmachen könnten,

erstens, die prinzipielle LAGE des ganzen Blendenrings (Bild unten)

Anhang 82906

oder zweitens, der WINKEL der einzelnen Lamellen zueinander, also man kann sie ja im etwas spitzeren oder flacheren Winkel einsetzen, ja nachdem schliesst die Iris sich dann in einem etwas spitzeren oder flacheren Winkel.
(Das wird prinzipiell definiert durch das Einsetzen des kleineren, inneren und des äusseren grösseren Rings, auf dessen Unterseite ja die Lamellen liegen)
oder?

Ich vermute mal, da ist einfach der Ring noch nicht korrekt in seiner Einbaulage.

Die Iris muss - wenn der Blendenring auf die kleinstmöglichen Zahlenwert eingerastet ist, gerade so eben unter den Ringen verschwinden und eine kreisrunde Ausprägung haben und das sich ergebende Loch in der Iris bündig mit dem Loch des Rings abschließen.

Ist das gewährleistet, so sollte beim Schließen sich das Loch auf den kleinstmöglichen Durchmesser verändern.

Gerade beim Lochdurchmesser eine geschlossenen Iris ist es ganz schwer zu sagen, ob das die korrekte Öffnung ist, denn je höher die eingestellte Blendenzahl, umso kleiner wird die noch wahrnehmbare Veränderung.

Aus dem Umstand, dass beim Einsetzen der Lamellen diese ein noch kleineres Loch bilden konnten, läßt sich nicht schließen, dass das auch mit angekoppeltem Blendenring so sein muss.

Deshalb ist es richtiger, das Durchgangsloch durch den Ring und Lamellen "fluchten"... also die Lamellen gerade hinter dem Loch verschwinden.

Verziehen sie sich zu weit hinter das Loch nach Innen, so ist logisch, dass auch der z.B. Blende 22 eine noch zu große Öffnung aufweist.

Die Einbaulage der Lamellen scheint richtig zu sein, da verglichen mit dem ersteingestellten Bild selbige ebenfalls im Uhrzeigersinn von Dir eingebaut wurden.

Ich tippe daher verstärkt auf einen noch nicht an passender Stelle sitzenden Hebel oder ein noch leicht verdrehter Einbau des gesamten "Scheiben-Sandwich", in denen die Lamellen gleiten. Vermutlich leicht im Tubus verdreht.

Woran es liegt, kannst am Ende eigentlich nur Du selbst sehen, weil Du den "Patienten" ja direkt vor der Nase hast.

Das ist das einzige, was ich von hier aus beisteuern kann...

VG Holger

Anhang 82925Anhang 82926Anhang 82927

...nur auf die Schnelle abgeknipst...und auch noch durcheinander...:motz

die Schnittzeichnung in etwas höherer Auflösung wäre superb ;):yes::yes:

aber schon mal fantastisch, danke..

Größer geht hier nicht.
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VG Holger

P.S. Nur noch für aufmerksame Mitleser - ich weiss, daß ein 2/50 Pancolar dargestellt ist. Für ein 1,8er habe ich leider nichts...