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Umbau OM-1n zu Schreibtischlampe
Zuerst das Ergebnis der Bastelei, damit man weiß ob man überhaupt weiterlesen will:
Anhang 52795
Kosten:
- LED-Modul - ca 4,- €
- Konstantstromquelle - ca. 13,- €
- DC-Einbaubuchse - ca. 0,70 €
- Kühlkörper - ca. 0,90 €
- Netzteil - ca. 20,- €
- Stativ - ca. 10,- €
- Kamera - ca. 20,- €
- Objektiv - ca. 30,- €
Zugegeben, es ist keine günstige Lampe, aber dafür eine mehr oder weniger einzigartige :peace:
Anleitung (in Kurzform)
Zutaten:
Werkzeug:
- Schraubendreher (verschiedene Größen)
- Pinzette(n)
- Spannschlüssel (am Besten mit abgewinkelten Spitzen)
- Seitenschneider
- Lötzeug
- Dremel/Bohrmaschine
- Dünne Drähte
Schritt 1
- Entfernen aller leicht lösbaren Anbauteile (Rückwand, Blitzschuh, Batteriefachdeckel)
- Einstellscheibe entfernen (ggf. Ersatzteil für andere Kameras)
- Filmandruckplatte von der Rückwand entfernen (aus Platzgründen)
Schritt 2
- Die mit 4 Schrauben befestigte Bodenplatte der Kamera entfernen:
- Das mit 2 Schrauben befestigte Batteriefach lösen und den braunen Draht abtrennen
- Nun kann die Plastikspule zum Filmaufrollen nach unten aus der Kamera gezogen werden und die Bodenplatte wieder angebracht werden
Schritt 3
- Lösen des silbernen Rings auf dem Prismendach am Gewinde für den Blitzschuh
Dieser Ring sitzt ziemlich straff und man muss vorsichtig sein um keine Kratzer in die Kamera zu machen, wenn man mit einem Spannschlüssel hantiert!
Schritt 4
- Entfernen der Filmkurbel, durch festhalten der "Gabel" im Gehäuse mit einem Schraubendreher und drehen der Kurbel gegen den Uhrzeigersinn
Anhang 52801 - Unter der Kurbel sind noch 2 kleine Schrauben zu lösen, die das Gehäuse und den Deckel verbinden
Schritt 5
- Der Filmspannhebel hat eine Zierplatte aus Kunststoff aufgeklebt die sich mit einem Gummistopfen oder einer Pinzette vorsichtig lösen lässt
- Darunter liegt ein verschraubtes Plastikteil, bei dem man dann mit einem Spannschlüssel ansetzen kann und etwas kraft zum Lösen braucht
--> Dann lässt sich der Filmspannhebel in 3 (mit Blende 4) Teilen abnehmen
- Darunter ist eine weitere Metallscheibe, die mit einem Spannschlüssel gelöst werden kann
Schritt 6
- Wenn alle 3 Stellen gelöst sind, kann die Deckplatte der Kamera nach oben abgenommen werden
Bitte darauf achten, weder die Feder auf der Seite der Filmkurbel, noch das kleine Plastikteil am Blitzschuhanschluss zu verlieren!
Schritt 7
- Unter der Deckplatte geht es nun ans entfernen unnötiger Teile, wofür ich zuerst den Blitzkontakt entfernt habe (2 Schrauben seitlich des Suchers + roter Draht)
- Der Sucher lässt sich mit 2 weiteren Schrauben ebenfalls entfernen, wird dann aber noch von vielen Drähten gehalten
- Die Metallklemme über dem Prisma ist auch mit 2 Schrauben befestigt und kann entfernt werden um das gesamte Prisma herauszunehmen und bei Seite zu legen
Schritt 8
- Galvanometer abschrauben und vom blauen Draht lösen um an die Spulen des Verschlussvorhanges zu gelangen
- An dieser Stelle habe ich die obere Halterung der Spulen (im roten Kreis) abgeschraubt und mit einer kleinen Spitzzange die Verschlussvorhänge aus dem System gezerrt - nicht elegant, aber schnell :devil:
Achtung, spätestens jetzt ist die Kamera nicht mehr als Kamera nutzbar - vorher hätte man es recht einfach wieder hinbekommen können, aber jetzt ist das vorbei!
Schritt 9
- Damit der Schalter der Kamera zum Schalter der Lampe werden kann, wird alles unnötige an Drähten von der Schalterplatine entfernt und die übrigen drähte so lang wie möglich an der Platine belassen
Vor allem der braune Draht, der zum Batteriefach ging sollte so weit es geht dran bleiben.
Schritt 10
- Unter der Platine des Schalters muss ein kleines Loch ins Gehäuse gebohrt werden um die Drähte des Schalters in die Kamera zu führen
- Im Inneren habe ich eine kleine Nut als Kabelführung geschnitten, diese ist nicht zwingend nötig
- Den Metallstift, auf dem die Plastikspule aus Schritt 2 saß habe ich mit dem Dremel etwas gekürzt um Platz für das nächste Teil zu bekommen.
Schritt 11
- In den Deckel des ehemaligen Batteriefachs muss ein 8mm Loch gebohrt werden für die DC-Einbaubuchse
Ich empfehle die Verwendung einer Ständerbohrmaschine und es sollte darauf geachtet werden, dass der Schlitz zum einschrauben auf beiden Seiten des Loches übrig bleibt!
- Der Deckel kann nun wieder in die Kamera und die Buchse in den Deckel geschraubt werden
Ich habe dabei ein paar kleine Ringe aus dünnem Kunsstoff (Werbekalender des Vorjahres aus meiner Brieftasche) auf der Innenseite eingesetzt, damit es außen weniger übersteht und fest sitzt.
Schritt 12
- Die Konstantstromquelle muss auf der Seite der Filmpatrone ins Gehäuse eingebaut werden. Ich habe Sie mit einer ausreichenden Menge an Heißkleber und zurechtgeschnittener Pappe nach Wunsch platziert, sodass die Kontakte gut erreichbar sind.
Schritt 13
- Nun müssen die 4 Komponenten miteinander verbunden werden.
Was womit zusammengelötet werden muss ist von den verbauten Teilen abhängig und kann variieren.
Bei mir sieht es wie folgt aus:
- 2 Drähte von der Buchse zum Eingang der Konstantstromquelle
- 1 Draht von der Konstantstromquelle zum Schalter (die kürzeren roten Drähte der Originalverkabelung nutzen)
- 1 Draht von der Konstantstromquelle zum LED-Modul (in meinem Bild blau und stabil genug die LED damit zu positionieren)
- 1 Draht vom LED-Modul zum Schalter (den längeren braunen Draht der Originialverkabelung nutzen)
- Nach einem Funktionstest kann man die LED mit dem Anschlussdraht in Position im Spiegelkasten bringen und alles mit Isolierband fixieren
Der Spiegel ist hochgeklappt, da dies bei der OM-1n mit einem Hebel möglich ist. Bei anderen Kameramodellen muss der Spiegel ggf. entfernt werden!
Die ausführliche Anleitung mit mehr Bildern und Zwischenschritten ist in 4 Teilen auf meinem Fotoblog zu finden:
Teil 1 - Teil 2 - Teil 3 - Teil 4
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Zitat:
Zitat von
JKoch51
Eine sehr interessante Geschichte....ich habe ja mehrere bodies "rumliegen", zwar keine OM`s aber das dürfte für den Zweck der Lampe ja egal sein.
Viel mehr interessiert mich welche Art von Licht diese Lampe abgibt, einen gerichteten spot oder wird eine Fläche gleichmäßig ausgeleuchtet, kann man diese Lampe als Schreibtischlampe vollwertig nutzen?
Oder ist es ein Designobjekt mit "minderer Funktion"?
Gruß Jürgen
Das Licht wird je nach verwendetem Objektiv gerichtet (50mm oder länger) oder verteilt (Weitwinkel) abgegeben.
Ich habe es mit Zuiko 1.8/50mm und Zuiko 2.8/28mm mal verglichen:
Anhang 52796 Anhang 52797
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soo, gerade nochmal was probiert,
der Trick für gleichmäßige Ausleuchtung liegt in der brutalstmöglichen "Fehlfokussierung".
Anbei Bild1, wo sich die LED in der Bildebene befindet.
Das Objektiv ist ein 28mm mit voll geöffneter Blende. Die Fokusstellung spielt hier fast keine Rolle.
Es ergibt sich auf dem Schirm erwartungsgemäß ein scharfes Abbild der LED. Beim Fotografieren sehr erwünscht, für die Lampe aber eher nicht zu gebrauchen.
Anhang 52820
Wird nun die LED näher an die Rücklinse herangeschoben, ergibt sich schon ein großer Kreis mit schöner gleichmäßiger Ausleuchtung:
Anhang 52821
Wird das bis zum Exzeß getrieben, kommt was Brauchbares raus ( was sonst eher selten der Fall ist):
Anhang 52822
Übertreiben sollte man nicht, da die LED doch ziemlich warm wird. Dadurch könnte die Rücklinse schon Schaden nehmen.
Jedenfalls kann man auf diese Weise auch schöne Spoteffekte erreichen, wenn die Lampe als Strahler eingesetzt werden soll.
Für gleichmäßige Ausleuchtungen größerer Flächen sind Objektive mit kurzen Brennweiten nötig.
So, dann werde ich am Wochenende das Objektivlampenprojekt mal wieder angehen....
Danke für den Anstoß !
Viele Grüße
dmcp
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Zitat:
Zitat von
dmcp
Übertreiben sollte man nicht, da die LED doch ziemlich warm wird. Dadurch könnte die Rücklinse schon Schaden nehmen.
Jedenfalls kann man auf diese Weise auch schöne Spoteffekte erreichen, wenn die Lampe als Strahler eingesetzt werden soll.
Für gleichmäßige Ausleuchtungen größerer Flächen sind Objektive mit kurzen Brennweiten nötig.
Da die LED bei mir ja im Spiegelkasten sitzt, bin ich naturgemäß recht weit weg von der Bildebene und die Wärme geht über den Alu-Körper zum größten Teil nach Hinten ins Gehäuse, sodass ich mir um Schäden an der Rücklinse wenig sorgen mache bei 6,5W.
Hier noch 2 Bilder1 zum Leuchtkegel am Tisch2:
50mm Brennweite am Unendlichkeitsanschlag, vom Stativ recht steil nach unten
Anhang 52824
28mm Brennweite am Unendlichkeitsanschlag, vom Stativ recht steil nach unten
Anhang 52825
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1
Ich bitte die schlechte Handyfoto-Qualität zu entschuldigen^^
2
Das ist nicht der geplante Standort der Lampe, aber dafür hätte ich aufräumen müssen :D
Final wird die Lampe mit mehr Abstand zum Bereich, der beleuchtet werden soll stehen, der Kegel wird also größer als gezeigt auf dem Tisch sein (ausreichend für alles wofür ich Abends noch Licht brauche.
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Die Umbauanleitung trägt Früchte :peace:.
Ich habe allerdings eine Argus C3 genommen:
Anhang 60800
Anhang 60801
Anhang 60802
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Zitat:
Zitat von
Groundhog
Sieht gut aus :yes:
Danke ;).
Zitat:
Zitat von
Groundhog
Wie hast du den Schalter für die Lampe umgesetzt?
Ist das ein zusätzlicher Kippschalter/-taster?
Ja, ich habe einen Kippschalter eingebaut, da die Kamera als rein mechanische keinen besitzt. Er sitzt im zweiten Bild zwischen dem Kühlkörper für die LEDs und der Platine für die Konstantstromquelle.
Ich habe ihn anstelle des Entriegelungs-Stifts für das Bildzählwerk eingebaut. Fällt äusserlich kaum auf.
Der ist jetzt weg:
Anhang 60827
Das Bildzählwerk selbst habe ich z.T. ausgebaut, das ist aber reversibel, wie eigentlich alle Änderungen an der Kamera.
Auch der Verschluss ist noch drin. Es ist ja ein Zentralverschluss, den habe ich nur deaktiviert, indem ich in die Mechanik was reingeklemmt habe (ist auch reversibel).
Ansonsten habe ich an der Unterseite den Drehknopf für das Rückspulen des Films ausgebaut und durch die Buchse für die Stromversorgung ersetzt (ist ebenfalls reversbel).
Übrigens ist momentan noch eine zweite Argus C3 mit einem 35mm WW-Objektiv im Zulauf, für einen breiteren Lichtkegel ... :cool:
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Zitat:
Zitat von
NickB
Du weißt, dass die Cameras Wechselobjektive haben ...
Ja, weiss ich ;)
Zitat:
Zitat von
NickB
Würdest du einen Transportknopf mit Schraube abgeben?
Grüße,
Nick
Wenn du diesen hier meinst:
Anhang 60832
Den kannst du gerne haben.
Auch wenn ein Rückbau prinipziell möglich ist, werde ich dies wohl nicht mehr tun. Zumal mir in Kürze ja noch eine zweite Kamera zur Verfügung steht.