hat hier jemand Erfahrungen mit dem Flektogon 2.8/65?
Hallo in die Runde, seit einer kurzen Weile nenne ich nun endlich auch das 2.8/65 mein eigen.
Ich weiß das ist hier ein Digitalforum, aber sicher hat oder hatte der ein oder andere hier diese Linse mal am Mittelformat in Benutzung.
Meine Frage ist ganz simpel: gibt es brauchbare Vertreter dieser Gattung, oder ist es auch nach einer fachgerechten Justage noch so schlecht wie man überall liest? Gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Baureihen bzw. zu den Exportmodellen?
Mein Exemplar sieht zwar unverbastelt aus, aber Leistung kann man das irgendwie nicht nennen, was es auf den Film bringt. Gegen unendlich ist bei Offenblende abseits des Zentrums komplett Matsch angesagt, abgeblendet wird es einiges besser aber an das 4/50 kommt es lange nicht heran. Ich vermute hier wenigstens eine Dezentrierung, kann mich aber auch irren und das gehört so... :run:
An APS-C sieht es nicht schlecht aus, auch die Schärfe bei Offenblende ist für mich ok - aber da sehe ich ja nur das Zentrum und nicht die Ränder.
Zugelegt habe ich es mir hauptsächlich um bei Aufnahmen in Innenräumen endlich was lichtstarkes moderat weites zu haben und weil ich diesen plastischen Freistelleffekt eines 35mm-Äquivalent toll finde. An Mittelformat kann ich da ja locker auf 5,6 abblenden um das noch zu erreichen, aber wichtig ist mir auch dass es in low-light Situationen bei Offenblende noch brauchbare Ergebnisse liefert.
Über die große Streulichtlichtempfindlichkeit und das Überstrahlen trotz UV-Filter und Kompendium beschwere ich mich nicht, damit muss ich bei so einer alten Rechnung halt leben. Auch mit der starken Vignettierung und Verzeichnung kann ich mich abfinden, das fällt bei dem wozu ich es brauche nicht so sehr ins Gewicht. Aber ist aus dem Ding auch was scharfes rauszubekommen?
Es wäre wirklich schade, wenn es so ist. Alle Alternativen für P6 sind weniger lichtstark und entweder horrend teuer oder aus dem Ostblock, was bedeutet dass wieder die Suche nach einem brauchbaren losgeht...
Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!
edit: Achja ich habe die Zebra Variante um ´68/69, nicht-Export also Carl Zeiss Jena gelabelt
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Ich hatte das 65er ein paar Jahre lang an meiner Praktisix IIA und fand es auch nur mäßig gut. Hab es bei f11 wegen des Blickwinkels gerne für Landschaften genommen, alles unter f5.6 war wie bei Dir am Rand nur unbrauchbarer Matsch. Das 50er ist mir dann mehr ans Herz gewachsen, so dass ich es vor einer Weile verkauft habe.
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So, ich hatte es dann nach Ilmenau geschickt und es ist auch schon eine Weile zurück aber ich habe es erst jetzt geschafft mal den Film voll zu machen. Der Herr Merten hat es sehr gut und vor allem günstig repariert - die optische Leistung konnte er aber natürlich nicht verbessern. Nach wie vor "glüht" es offen, richtig scharf ist es im Zentrum erst ab f5.6 und für die Totale braucht es f11. Aber mir kommen die Ränder und Ecken jetzt nicht mehr so matschig vor. Wahrscheinlich war es wirklich etwas dezentriert.
Dann noch was zum gucken: Das erste Bild ist mit Offenblende - man sieht schön die Halos an den Rändern der Bücher. Bei hellen oder gar glänzenden Gegenständen wird das richtig extrem. Die Schärfe macht bei dieser starken Verkleinerung natürlich keinen schlechten Eindruck, aber in voller Auflösung sieht man was tatsächlich los ist. Das zweite ist mit Blende 13 entstanden und da ist auch die volle Auflösung in Ordnung - da ist es schärfer als der Tri-X 400 wiedergeben kann. Allerdings erkennt man auf der rechten Seite bei den Bäumen, trotz Kompendium, irgendeine Reflexion mit Kontrastfraß.
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Irgendwie gefällt mir der Tri-X 400 in Rodinal noch nicht so richtig... blöd dass der XTOL alle ist.
PS: Hatte in den letzten Wochen sehr, sehr wenig Zeit, hier mal was zu schreiben. Das wird auch noch ein paar Wochen so bleiben, also nicht wundern wenn ich meine anderen Baustellen hier nicht so schnell fertig kriege.