Wird's jetzt zu verrückt? Oder ist das völlig normal?
Das, was wir hier inzwischen so treiben. ;)
Es fällt ja in der Tat schwer, sich der Faszination aus charaktervollen Projektionsobjektiven und Henrys beinahe genialer Konstruktionsidee Samttubus zu entziehen. Sogar ich, der in den letzten Jahren zwar in ein neues System (Fuji) eingestiegen ist, aber ansonsten weitaus mehr ver- als neu gekauft hat, war machtlos: das Teil und die Meoptas haben mich derart gereizt, dass ich unbedingt ein Set haben musste. So steht nun ein "Samttubus" und einsatzbereite Meopta 1.0/50 und 1.4/70 hier bei mir.
Da ich mich und mein Handeln aber immer gerne hinterfrage, grübelte ich neulich ein wenig darüber, warum viele hier im Moment so "heiß" darauf sind, mit diesen Projektionsobjektiven zu fotografieren.
Liegt es daran...
... dass die "herkömmlichen" manuellen Objektiv so ziemlich durchfotografiert sind und wir dennoch nach dem "Außergewöhnlichen" suchen? (= Abgrenzung)
... dass es uns reizt, eine eigentlich unmöglich erscheinende Konstruktion möglich und nutzbar zu machen? (= technische Herausforderung)
... dass gute Projektionsobjektive zu weitaus günstigeren Preisen die Charakteristiken einiger inzwischen deutlich überteuerten Klassiker simulieren können? (= ästhetischer und gleichzeitig wirtschaftlicher Reiz)
... dass bei uns eine Art "Spieltrieb" stärker ausgebildet ist als bei den meisten Hobby-Fotografen? (= juvenile Rückbesinnung)
... dass wir einfach nicht mehr "alle Tassen in Schrank" haben? (So sehen uns wohl so einige, die noch nicht vom Virus infiziert sind.)
Mit Freudschen Phallus-Analogien will ich hier gar nicht kommen. :lol:
Wie denkt ihr darüber? Und bitte nehmt diesen Thread mit einer Priese Salz. Ein wenig Selbstironie hier und da erfrischt. ;)
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Also mir geht es eindeutig um die Rückbesinnung auf alte Werte, sprich den seinerzeit viel gepriesenen Objektiven "eine zweite Chance" zu geben und gleichzeitig dabei zu erfahren, daß diese alten Optiken unter Umständen die "Systemlinsen" weit hinter sich lassen.
Es geht mir auch um den Charakter bestimmter Linsen, so hat z.B. ein Carl Zeiss Jena Pancolar eine deutlich angenehmere Farbwiedergabe als z.B. ein Zuiko Digital 1,8/45.
Meyer Optik - da wird es spannend, da kringelt sich was:
Anhang 37328
Mit Vergrößerungsoptiken habe ich noch gar nicht begonnen!! Vielleicht besser so....ich müßte einen neuen Schrank besorgen!!
Momentan teste ich gerade einen "lens turbo M42" aus, dazu später mehr.
Gruß Jürgen
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Ich finde, dass das Fotografieren mit Altglas - und speziell den P-Objektiven - wieder eine richtig spannende Sache ist. Bei den aktuellen Kameras und AF-Objektiven sind 90% der Fotos scharf, richtig belichtet und langweilig. Mit Altglas habe ich 80% Ausschuss, aber beim Rest sind viele überraschende und absolut geniale Fotos dabei. Das ist ein bisschen wie früher in der Dunkelkammer, wo man auf jedes Bild gespannt ist.
Die Herausforderung ist, die speziellen Eigenschaften jedes Objektivs herauszufinden und richtig einzusetzen. Und dazu kommt die Neugier auf die noch unbekannten Objektive mit ihren Besonderheiten (was dann direkt zum G.A.S. führt ...).
Anhang 37344 Anhang 37345
(2x Spielerei mit Meo 1.4/70)
Und, ja, auch ein gutes Stück Abgrenzung. Wenn man sich so etwas wie ein Meostigmat vor die Kamera schraubt, ist das auch eine Aussage: ich drücke nicht nur aufs grüne Knöpfchen, sondern ich habe einen Plan. Und man erinnert sich auch selbst immer wieder daran ...