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Horseman SWD-II Pro
Die Horseman SWD-II Pro ist der Nachfolger der Horseman SWD (http://www.luminous-landscape.com/re.../P45-SWD.shtml). Sie stammt aus der Familie der technischen Kamera oder auch Architekturkameras genannt. Diesen Namen verdanken sie der Tatsache das bei diesem Kameratyp nicht das Objektiv "geshiftet" wird um die Perspektive zu korrigieren sondern das Gehäuse diese Bewegung übernimmt. Streng genommen handelt es sich dabei aber nur den Trivialnamen. Technisch betrachtet gehört sie zu den Fach und Laufbodenkameras). Es gibt nur eine Hand voll Hersteller die Kameras aus diesem Segment anbieten. Da wären zum Beispiel Alpa, Cambo, Silvestri und eben Horseman (gibt noch ein paar und vor allen auch Manufakturen die Einzelstücke fertigen).
Die Horseman SWD-II Pro besteht aus einen Grundteil + Sucher (der je nach Objektiv mit einer anderen Suchermaske ausgestattet wird.) und einem Objektiv. Die Objektive sind auf meiner Platte montiert, welche wie bei den Großformatkameras üblich, für einen Objektiv Wechsel abgenommen wird. Ein kleiner Unterschied wird hier aber deutlich, während bei Laufbodenkameras der Balgen bei fokussieren einfach auf die Brennweite ausgezogen wird sind die Objektivplatten für technische Kameras bereits mittels Abstandshalter auf eine feste Entfernung zum Sensor eingestellt (Sprich jedes Objektiv braucht eine spezifische Platte). Ein Schnecke übernimmt dann die Feineinstellung für den Fokus. Auch wenn das auf den ersten Blick komisch wirkt hat dieses doch einen triftigen Grund. Das starre Gehäuse ohne Spiel bei den optischen Ebenen läuft jeder Zeit absolut Plan zu einander. Dieses ist eine Eigenschaft die für Mittelformataufnahmen mit kurzen Brennweiten fast unbezahlbar ist. Selbst wenn die beiden Ebenen (Objektiv & Bild - Sensor) nur 1-2° von einander abweichen wird es fast unmöglich das dass ganze Bild scharf abgebildet wird. Der Effekt würde dem einer "getilteten" (Shift & Tilt am Beispiel von Schneider Kreuznach Objektiven) Linse entsprechen. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise ist, das diese sehr sehr flach ausfällt. Während nahe zu alle weitwinkligen Spiegelreflex-Objektive Retrofokusobjektive sind kann bei Fachkameras auf diese Bauart verzichtet werden. Dieses macht sich in einer besseren Bildqualität bemerkbar, bringt aber auch einen Nachteil mit. Während Filmmaterial egal ist von welcher Richtung Licht auf die Oberfläche trifft, ist der Sensor hier etwas anspruchsvoller. Dieses zeigt sich vor allen bei sehr Weitwinkligen Objektiven (z.B. auch an den digitalen M-Modellen von Leica) mit Farbverschiebungen im ganzen Bild. Diese lassen sich aber ähnlich wie eine Vignette entfernen.
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Damit man mit dieser Kamera Bilder machen kann benötigt man noch ein Digitalrückteil. Der Anschluss spielt dabei eine untergeordnete Rolle da die Anschlussplatte leicht getauscht werden kann. Da es eine sehr eingeschränkte Auswahl von Objektiven für die Kamera gibt (es sind 5: 24, 35, 45 und 55mm) machen nur Rückteile mit weniger aus 40 Megapixeln Sinn. Alle anderen würden die Linsen nicht mehr mit auslasten können. Neuere Linsen die für höhere Auflösungen gerechnet sind besitzen dafür nicht einen solch großen Leuchtkreis (beim 35mm Objektiv 105mm bei Blende 11). Es bleiben also große Reserven für die Verstellwege und natürlich macht dieses den Weg frei die Kamera zum stitchen von weiten Aufnahmen zu verwenden.
Weitere Informationen zur Kamera gibt es hier:
http://capture-u.com/images/Horseman-solution.pdf
http://www.komamura.co.jp/e/digital/SWD2pro.html
http://www.imaginginfo.com/publication/article.jsp?pubId=3&id=2033&pageNum=1
Einige Bilder die mit der Kamera gemacht wurden:
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Anhang 21228
Anhang 21229
Das war es erst mal, schönen Abend noch
Gruß Pascal
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Zitat:
Brauchst Du einen Sherpa dafür oder läßt sich das noch einigermaßen "handlen"? Zusammen mit dem Holzstativ sieht das schon ziemlich wuchtig aus..
Die Kamera an sich ist gar nicht so schwer (900g), es kommen allerdings noch Objektiv und Digiback dazu. Alles in einem würde ich 2 ca. Kilo sagen. Das Stativ ist eine andere Geschichte, aber es muss ja nicht Holz sein. Im Gegensatz zu meinen sonstigen Mittel & Großformat Kameras ist das eigentlich eher eine leichte Ausrüstung. Vor allen das kompakte Packmaß ist natürlich hilfreich.
Zitat:
Kannst Du dann auch noch dazu schreiben, wie das Korrekturbild aufgenommen wird?
Klar, mach ich doch gerne. Das Korrekturbild ist gar nicht kompliziert herzustellen. Alles was dafür benötigt wird ist eine weiße aber nicht Lichtdichte Plexiglasscheibe und ein wenig Software. Die Scheiben kann man auch fertig von verschiedenen Herstellern kaufen. Meist von den gleichen die auch Digitalrückteile anbieten. In wie fern die Preise dafür gerecht sind muss jeder für sich entscheiden. Bei der Software ist man schon etwas eingeschränkter. So weit ich informiert bin können nur Capture One und Hasselblad Phocus (gratis) diese Art von Korrektur durchführen. Aber nun erst mal zum Vorgang an sich.
Als erstes braucht es ein Bild wir korrigieren wollen. Wenn dieses im Kasten ist wird mit den gleichen Einstellungen für Verschiebung und Blende ein Korrekturbild mit Hilfe der Plexiglasscheibe aufgenommen. Wichtig hierbei ist das die Blende nicht verändert wird! Diese hat einen großen Einfluss auf die Ausprägung der Farbfehler. Das Korrekturbild wird wie auf dem Bild dargestellt durch die Scheibe aufgenommen, hilfreich ist es dabei die Belichtungzeit um ca. 2-3 Blenden zu erhöhen (ca. Belichtungszeit x 2 x 2).
Anhang 21239
Dieses Bild und das eigentliche Bild sind somit im Kasten und es kann am PC weitergehen. Ich zeige hier den Weg den man in der Capture One Software gehen kann. Als erstes werden beide Bild importiert und ausgewählt. Auf den Aufnahmen sieht man deutlich wie ausprägung der Vignette und auch die Farbverschiebungen im Grün und Magenta Bereich.
Anhang 21240
Mit Hilfe des Kontextmenüs auf der rechten Maustaste kann nur das Bild der Scheibe als LCC Bild analysiert und ausgewählt werden. Nach der Berechnung erscheint das Korrekturbild bereits mit angewandter Korrektur, dieses ist hilfreich um die Qualität der Korrektur schnell zu beurteilen. Ziel ist eine homogene Oberfläche ohne Farbfehler.
Anhang 21241
Da die Korrektur mehrere Bildfehler entfernt die eventuell für den Bildeindruck hilfreich sind, kann man diese auch gezielt ein oder ausschalten. Den Randabfall der Helligkeit lasse ich z.b. gerne im Bild. Zu Demonstrationszwecken entferne ich diesen aber im folgendem Beispiel ebenfalls. Dazu wird mit einem Rechtsklick auf das Zielbild geklickt und LCC zuweisen angewählt um die Korrektur anzuwenden.
Anhang 21242
Wie schon erwartet sind nach der Anwendung die grünen Farbnebel (auf der Straße), der Helligkeitsabfall und auch so gut wie alle Staubflecken auf dem Sensor korrigiert worden. Wem das zu viel war der kann immer noch im nach hinein Optionen an und abwählen und bei der Helligkeitskorrektur sogar die Intensität anpassen.
Gruß Pascal
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Hallo zusammen
Ich könnte ja mal wieder was hochladen :-)
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Gruss Pascal