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Digital im Quadrat
Ich weiß nicht warum, aber ich finde das quadratische Bildformat besonders harmonisch. Für mich strahlt es eine gewisse Geschlossenheit aus, um nicht zu sagen, eine besondere Ruhe. Ich finde die "normalen" Formate 2:3 oder 3:4 (und was noch dazu gehört wie 6:7) teilweise etwas langweilig. Vielleicht liegt es daran, daß man diese Formate so viel sieht, wenn man Bilder betrachtet, daß man sie gewohnt ist, daß man deren überdrüssig geworden ist. Und langweilig sind sie bestimmt nicht immer, nur schneller.
Ich mag auch das Panoramaformat lieber als 2:3 und 3:4; auch das sieht man nicht so oft wie die genannten. Es liegt auch daran, daß man zwei Augen (im Querformat) hat und automatisch "panorama" sieht, daß man dieses Format also gewohnt ist. Ganz kann das ja nicht stimmen, denn dann würde es meinen o.a. Empfindungen widersprechen. Sei dem wie dem sei! Aber wie ist es denn nun?
Im analogen Zeitalter gab es eine ganze Reihe von Kameras mit quadratischem Filmformat, die bekannteste ist wohl die Hasselblad. Aber das Format galt unter Berufsphotographen als unpraktisch, denn man mußte immer Ausschnittvergrößerungen machen - und die wurden von den Redaktionen meist im Hochformat 3:4 verlangt, denn dann passten sie auch auf eine Titelseite eines Journals. Ich selbst aber fühlte mich immer zu 6x6 hingezogen und photographierte mit einer Yashicamat 124 G und dann mit einer Mamiya RZ mit dem (seltenen) 6x6-Rückteil - und war damit glücklich.
Dann kam das digitale Zeitalter. Und das quadratische Format verschwand. Ich war schockiert! Doch ich erholte mich schnell, denn aus einer digitalen KB-Datei ließ sich schnell in Photoshop o.a. ein quadratischer Ausschnitt schneiden, der auch noch eine vorzügliche Auflösung hatte. Aber das gleiche ist das nicht. Früher hatte ich quadratische Augen, quadratische Photo-Augen, heute muß ich im Format 2:3 das Bild aufnehmen und erst bei der Nachbearbeitung in Photoshop anfangen, quadratisch zu sehen und zu denken.
Was hindert mich nun, schon bei der Aufnahme quadratisch zu "visualisieren" (ich liebe dieses Wort!)? Ich habe kein Maßband im Auge, daran liegt es! Also hilft nur eine Schablone, aus schwarzer Pappe geschnitten mit quadratischem Ausschnitt, um dann an vorderster Front mit diesem Ding herumzurennen, dauernd durchzupeilen und sich für total bekloppt zu outen. Wer macht das schon? Ich nicht!
Also bleibt doch nur, später am Bildschirm quadratisch zu visualisieren! Warum gibt es denn keine digitale Kamera mit quadratischem Sensor? Und quadratischem Sucher oder quadratischem Display? Das ist doch technisch leicht machbar! Der quadrarische FF-Sucher ist doch billiger weil kleiner - und das quadratische Display auch! Meinetwegen können diese Kameras zum gleichen Preis verkauft werden wie die 2:3-Kameras und die Kamera-Industrie würde sich daran dumm und dämlich verdienen (naja, ganz so natürlich nicht). Dann spart man ja auch noch den Hochformatauslöser - und macht Leute wie mich glücklich!
Was meint ihr dazu? Würde die Welt nicht mit einem quadratischen Sensor bereichert sein? Durch den gesparten Platz könnte man ja auch gleich die Kameras quadratisch machen und würde kleinere Kamerataschen verkaufen können. Auch das Gewicht würde dann ja bequemer werden. Mein je, da stecken ja ungeheure Vorteile in dem Gedanken!
Vor drei Tagen war ich in Hamburg in der hafencity (müsste man doch klein schreiben, ist doch englisch! Nein, nur zur Hälfte, also "Hafen-city") zum Photographieren und stelle mal hier ein paar Bildchen in 2:3 den quadratischen (als Ausschnitt, anders geht's ja nicht) gegenüber (ohne jeden Anspruch auf Kunstnähe! Sind nur Testphotos!).
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Na ja, da kann man geteilter Meinung sein. Dann versuche ich es mal anders:
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Schon besser - oder? Die Häuser rechts sind doch für die Bildaussage uninteressant, d.h. sie stören doch eigentlich, oder?
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Ich kann mir nicht helfen, das quadratische gefällt mir einfach besser!
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Auch hier wird die Bildaussage verdichtet. Durch Weglassen unwichtiger Bildteile konzentriert man sich auf das Wesentliche.
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Aber ganz stimmt das alles auch nicht. Das eine ist ein Bild von einem Hafenbecken in der Hafencity, das andere, das quadratische, ist ein Bild von einem Boot (für die Landratten: nicht von einem Schiff, bitteschön!)!
Die Bilder wurden übrigens alle mit meinem neuen Leica Summicron-R an der Canon 5D2 gemacht. Um meinen Stolz einmal herauszukehren, hier ein 100% Crop aus dieser Datei: Ist es nicht toll scharf? Manche sagen ja "rattenscharf" - nur, wie scharf ist denn eine Ratte?
Anhang 20129
Wenn auch dieser Beitrag von mir nicht so ganz ernst gemeint ist, so würde mich doch eure ernste Meinung zum quadratischen Format sehr interessieren. Wer traut sich denn?
LG Hans-Joachim.
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Zitat:
Zitat von
LucisPictor
Ich finde es kommt ganz stark auf das Sujet an.
Es gibt Motive, die besser in 3:2 wirken und welche, die besser in 6x6 wirken.
Beweisfotos könnte man für beides leicht finden oder erstellen, je nachdem, was man auf dem Foto sieht.
Meines Erachtens gibt es das optimale Format nicht.
Das sehe ich auch so, doch das quadratische liebe ich einfach! Es wird nach meiner Ansicht viel zu sehr unterdrückt - auch schon dadurch, daß es selbiges digital im Gegensatz zu analog gar nicht gibt. Eigentlich will ich mit meinem Beitrag auch nur anregen, an die Beschneidung zu denken. Nein, nicht an die, sondern an die:
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Anhang 20132
Anhang 20133
Anhang 20134
Anhang 20135
Anhang 20136
Es würde mich freuen, wenn man im DCC mehr quadratische Bilder sehen würde.
LG Hans-Joachim.
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Ich habe male ein Bild gemalt, um zu verdeutlichen, was ich meine.
Anhang 35292
Der Kreis ist der Bildkreis unserer Objektive und somit die Größe des runden Sensors. Das blaue Rechteck wäre der maximale 4:3 Sensor. Das orangene Quadrat und Rechteck sind die maximalen 1:1 und 2:3 Formate bei rundem Sensor. Das grüne Quadrat und Rechteck sind die maximalen 1:1 und 2:3 Formate bei 4:3 Sensor. Und man sieht doch deutlich, dass die orangenen größer sind.