Reduktion als Gestaltungsmittel
Hallo zusammen!
Da bei mir die technische Seite der Fotografie zunehmend in den Hintergrund gerückt ist und ich mich lieber mit Fragen der Bildgestaltung und -wirkung beschäftige, habe ich auf meinem Blog nun zusätzlich die Kategorie "Gestaltung" aufgenommen, in der ich nach und nach einige diesbezüglich Überlegungen unterbringen möchte.
Den Anfang macht > ein kurzer Artikel (der eigentlich als "Vorwort" eines kürzlich zusammengestellten Fotohefts dienen sollte) zur motivischen Reduktion als bildgestalterisches Mittel.
Es ist ein erster Versuch (dies gilt auch für die erstmals verfügbare PDF-Version eines Artikels) und sicher noch ausbau- bzw. verbesserungsfähig. Aber vielleicht findet ja doch der eine oder andere Interesse daran ... :)
Gruß Jens
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Prima, Jens. Du kannst die PDF-Datei auch direkt unter "Tutorials" einsetzen. Vielleicht lesen es dann noch mehr Leute.
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Danke!
In der aktuellen LFI ist - soweit ich mich richtig erinnere* - ein Artikel zum gleichen Thema.
(*Ich habe in letzter Zeit auch ein paar ältere LFIs gelesen, es kann also sein, dass ich ihn dort gefunden habe.)
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
@Meiner Einer: Guter Hinweis, werde ich beizeiten mal machen! :)
@LucisPictor: Ich habe die LFI auch seit Kurzem abonniert (endlich mal eine Zeitschrift, bei der das Bild im Vordergrund steht, und nicht jedes neue Stück Technik, das auf dem Markt erscheint ...). Möglich, dass dort etwas dazu zu finden war; diese Bildgestaltungs-Rubrik ist ja wirklich ausgesprochen interessant und hilfreich. Meinen Artikel hatte ich allerdings schon vor meinem ersten Blick in eine LFI geschrieben. :D
Gruß Jens
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Sehr schöner Artikel und tolle Beispiele, hat mir gut gefallen!
Lg Thomas
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Reduktion auf das wesentliche ist natürlich wahnsinnig weit gegriffen,bzw.sehr unbestimmt.Solange jemandem nicht klar ist was an seinem Bild die wesentliche Aussage/Inhalt ist,den Betrachter mal aussen vorgelassen,kann er dies Stilmittel genauso wenig einsetzen wie alle sonst so bekannten.
Was ich sagen will,einfach einmal etwas reduzieren,wie auf SW bringt es da nicht.Man kommt um eine weitergehende Auseinandersetzung mit seiner Bild-Idee und deren Umsetzung nicht herum.Wenn man denn so weit überhaupt gehen möchte.
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Das ist natürlich richtig -- aber irgendwo muss man ja auch einmal anfangen mit der bewussten Auseinandersetzung. Und dass Reduktion als Gestaltungsprinzip recht unbestimmt ist, liegt wohl in der Natur der Sache; gäbe es einen Algorithmus zur Herstellung guter Bilder, müsste man sich um so etwas keine Gedanken machen ...
Gruß Jens
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Ich stimme Dir insofern zu,dass man sich auch darüber Gedanken machen sollte,will man über das 'einfache Motiv knipsen' hinausgehen.aber hieße es nicht,das Pferd von hinten aufzäumen mit einer(von mehreren)Gestaltungsmöglichkeiten anzufangen?Wäre es nicht sinnvoller 'Grundsatzfragen' über Bildinhalte/Betrachtung zu stellen;etwa wie sie von A.Hurni gestellt wurden,wenn die Bildidee konkret geworden ist.(Gemeint ist: Information,Emotion,Ästhetik...von mir jetzt aber ganz schön 'reduziert'.(Kalauer))
Gruß Jörg
PS:den einzigen 'Algorithmus' den ich da kenne heißt immer:Das ist Geschmacksache...das ist eben Kunst...ich wollte das so...aber das sind dann eben nur 'Totschlagargumente,wobei jede weitere Diskussion sofort erstirbt,oder verstirbt?
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Da scheiden sich wohl die Geister: In der Praxis finde ich persönlich es einfacher, bei konkreten Gestaltungsfragen anzufangen anstatt bei Grundfragen der Ästhetik. (Bei meinen Gitarrenschülern habe ich auch immer mit einfachen Fingerübungen und Tonleitern angefangen, nicht mit dem Quintenzirkel.) :) Ich kann nun verstehen, wenn man sich fragt: 'Warum von den mögliches Gestaltungmitteln ausgerechnet Reduktion herausgreifen?'; das ist reine Willkür meinerseits, weil man nun einmal irgendwo anfangen muss.
Dass bei der Bildgestaltung immer vielerlei Aspekte und Fragen hineinspielen, versteht sich ohnehin von selbst. Ich glaube aber nicht, dass sich die praktische Umsetzung -- zumindest in der Mehrzahl der Fälle -- in der konkreten Motivsituation deduktiv aus irgendwelchen (abstrakten) ästhetischen Grundsätzen ableiten lässt.
Aber mal umgekehrt gefragt: Welche allgemein-konkreten (dieser Spagat ist ja die Crux an der ganzen Sache) Tipps würdest du einem Hobbyfotografen geben, der aus seinem Garten oder dem Zoo kommt und mit seinen Bildern unzufrieden ist?
Gruß Jens
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
- "Drittel-Regel"
- bei Portraits nicht zu viel Himmel und die Köpfe nicht in die Mitte des Bildes
- das Auge vor dem Klicken im Sucher herumwandern lassen, um keine unnötigen Sachen auf dem Bild zu haben (das geht in deine Richtung)
- IMMER den Hintergrund beachten
- um ein Objekt herumgehen und andere Perspektiven ausprobieren
- Diagonalen und andere geometrische Formen einbauen
- mit Schärfentiefe (oder heißt es Tärfenschiefe? ;)) spielen
- Belichtungszeit an die Brennweite anpassen
...
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Zu Deinen ersten beiden Punkte hatte ich mich ja schon einmal ausführlich geäussert, siehe http://www.digicamclub.de/showthread...ng-von-Bildern. Und zu den positiven Meinungen zu diesem Aufsatz habe ich mich natürlich mächtig gefreut. Da bedeutet, dass ich ja garnicht so sehr daneben gelegen habe.
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Eine weitgehende Beherrschung der Technik hatte ich vorraus gesetzt.Die Motivation desjenigen sollte schon soweit vorhanden sein,dass er/sie auch bereit ist noch unklare,vielleicht schon 'Schwammig' vorstellbare Wege, zu gehen.Da ist es doch egal,ob es um das Sehen oder Hören geht.Das haben wir Alle drauf;mehr oder weniger .Ich weiß jetzt natürlich nicht ob ihr auch, gemeinsam Musikstücke anhört und ähnl.den Bildern, dann 'kommentiert';müsste aber gehen.Zwangsläufig müsstet ihr dann auf ähnlicher Ebene zu solchen von mir (zur Bildbetrachtung) genannten Schlüssen kommen.
Tipps für den Anfang,nun ja ,die 3 W's wären schon einmal brauchbar.
Was habe ich da aufgenommen,warum habe ich es aufgenommen,wie habe ich meine 'Idee' umgesetzt.
Bei einer kritischen Analyse kann man damit schon ganz schön weit kommen.
Gruß Jörg
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AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Zitat:
Zitat von
jbw
...Tipps für den Anfang,nun ja ,die 3 W's wären schon einmal brauchbar.
Was habe ich da aufgenommen,warum habe ich es aufgenommen,wie habe ich meine 'Idee' umgesetzt.
Bei einer kritischen Analyse kann man damit schon ganz schön weit kommen...
Das sollte so selbstverständlich sein wie die tägliche Nahrungsaufnahme. :hehehe: Aber Du hast Recht: Wenn man sich einige Bilder in der Galerie anschaut... :donk Und dann möglicherweise noch beleidigt ist, weil es an Kommentaren fehlt. :gaga:
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Reduktion ist gut.
Ich komme heute von einer Kommunsionsfeier.
Dort war heute eine Profi-Fotografien.
EOS 5D + 28-105mm (oder so) ... nicht mehr, nicht weniger
Ich durfte Filmen.
Mein reduziertes Werkzeug war die Sony Nex 5 mit dem 18-55 + Aufsatzmikro + Einbein (nicht ausgefahren).
Extrem langsame Schwenks, kaum Zooms im Film, das waren meine Reduktionen.
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Und wenn Du jetzt noch auf das Schwenken weitgehend verzichtest und dafür Dein Stativ in Gang setzt wird das Ergebnis noch viiiiel besser.
Gruß Jörg
AW: Reduktion als Gestaltungsmittel
Zitat:
Zitat von
Meiner Einer
Starker Beitrag! Bisher habe ich mich ja hier immer nur im manuellen Forum getummelt, was ich offenbar in einem Mußestündchen mal ausweiten sollte ... :)
Gruß Jens
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Zitat:
Zitat von
Padiej
Ich komme heute von einer Kommunsionsfeier.
Dort war heute eine Profi-Fotografien.
EOS 5D + 28-105mm (oder so) ... nicht mehr, nicht weniger
Bei allem Reduktionsstreben, ein 28-105 kann bei einer Kommunion schon mal knapp werden - hinsichtlich der Lichtstärke. ;)
Ich habe kürzlich auch eine Kommunion fotografiert und war sehr froh darüber, ein f/2.8er dabei gehabt zu haben.
Bei einer Konfirmation hatte ich neulich ein 1.8/85 und das habe ich hin und wieder komplett (weil offen) ausgenutzt!