Lösungsmittel für Fette

Da hier immer wieder nach einem geeigneten Lösungsmittel für (verharzte) Fette bei schwergängigen Gewinden bzw. Schneckengängen gefragt wird, hier ein kleiner Ausflug in die Chemie:

1. 2-Propanol (früher auch Isopropylalkohol bzw. Isopropanol genannt)
ist ein Alkohol (wichtigsten Bestandteil von Haarwasser) mit sehr milden Lösungseigenschaften und daher nicht für Fette geeignet.

2. Aceton (Dimethylketon, Propanon)
ist ein Keton (früher Hauptbestandteil von Nagellackentferner) mit sehr starken Lösungseigenschaften für Fette. Selbst einige Kunststoffe werden von Aceton angegriffen bzw. gelöst (z.B. Bakelit, Plexiglas).

3. Wundbenzin (Petrolether)
ist ein Gemisch leichtsiedender Kohlenwasserstoffe und eignet sich sehr gut als Lösungsmittel für Fette. Es ist allerdings weniger aggressiv gegenüber Kunststoffen als Aceton.

Wegen des agressiven Verhaltens gegenüber einigen Kunststoffen würde ich Aceton meiden und eher Wundbenzin verwenden.
Allen diesen organischen Lösungsmitteln ist geinsam, dass sie leicht brennbar sind und deshalb nur in gut belüfteten Räumen (offenes Fenster) eingesetzt werden sollten.

Gruss Fraenzel

Hallo Fraenzel,

danke für die kurze Aufklärung. Werde es dann sicherheitshalber (man weiß ja nie) künftig mit Wundbenzin versuchen, die Schneckengänge wieder geschmeidiger zu machen.

LG
Henry

Auch Isopropanol ist besser als nichts, aber der Tipp mit dem Wundbenzin ist gut.

Der 'Nachteil' des 'milden' Isopropanols wird schnell zum Vorteil, wenn man mal etwas anderes als Schneckengänge reinigen will. Meiner Erfahrung nach fühlen sich nur die JMDC-Aufkleber (jap. Exportmarkierung auf Objektiven) etwas angegriffen :D (die Farbe löst sich ab, die Kleberückstände von JMDC-Sticker auch), ansonsten habe ich bisher noch keine unerwünschte Effekte feststellen können.

Und dabei wird Isopropylalkohol immer mal wieder für die Sensor-Reinigung ins Spiel gebracht. Fette werden damit dann wohl auch nicht gut vom Sensor gelöst.

Isoprop hat aber den Vorteil, relativ rückstandsfrei zu verdunsten.
Sieht man auch bei der Linsenreinigung von Fettfingern. Mit anderen Lösungsmitteln wie Aceton oder Wundbenzin bleiben da immer deutliche Schlieren zurück, die zusätzlich entfernt werden müssen.

Bei Isoprop ist das nur sehr, sehr gering. In Verbindung mit den "Schiebe-Stempeln" bei Eclipse Reinigung sicher das Beste.
Aber ich mag es ohnehin nicht, wenn da ein Lösungsmittel auf das Sensor-Schutzglas einwirkt und die Gefahr das da beim "rumschrubben" auf dem Sensorschutzglas noch Kratzer durch einen nicht entdecktes Staubkorn entstehen können, treibt mir die Schweißperlen auf die Stirn.

Eclipse ist glaub ich aber auch noch eine chemische Modifikation des 2-Propanol..

LG
Henry

E2 enthält auf jeden Fall Ethanol.

Zitat:

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Zitat von hinnerker

Eclipse ist glaub ich aber auch noch eine chemische Modifikation des 2-Propanol..

LG
Henry

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Eclipse ist Metanol und eignet sich wunderbar zum Senor reinigen.

Gruß Thomas

Hallo Thomas,

danke für die Info und herzlich willkommen hier im Altglascontainer.

LG
Henry

Thomas, dazu nutze ich es auch, als Fettlöser wurde ich es nur bedingt einsetzen.

Grund Methanole reagieren durch Bindung, wodurch die Ausgasung länger dauert. Sprich bei Fetten die du nicht abgewischt bekommst bleibt es gebunden.

Beim Methanol sehe ich eines, die große Gefahr für die Gesundheit. gerade in meinem Fall mit Kind im Haus. Gerade für die Lungen nehmen es gut auf und nachgewiesener Maßen reichen kleine Mengen für große Schäden bei Kindern, was bei vielen Chemicalien zu trifft.

In gut Belüften Räumen ohne zugriff dritter würde ich es favorisiert einsetzen.

Methanol macht, neben seiner erwiesenen Giftigkeit, auch bei dem Genuß desselben blind.
Nicht gut für Fotografen!

Für den Sensor nehm ich auch Ethanol 90% (Apotheke) - und für alles andere Zippo-Feuerzeugbenzin. ;)

Zitat:

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Zitat von Fraenzel

Methanol macht, neben seiner erwiesenen Giftigkeit, auch bei dem Genuß desselben blind.
Nicht gut für Fotografen!

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Naja, wenn ich so in die Galerie gucke... :devil:

Ich benutze seit Jahrzehnten für alle Reinigungsarbeiten in der Feinmechanik Wundbenzin. Wurde mir mal von einem Uhrmacher empfohlen. Hat sich bewährt.
Feuerzeugbenzin, ob es nun Zippo oder Karl-Heinz heisst, hat noch zuviele Ölanteile.

.............sorry

Zitat:

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Zitat von hinnerker

Hallo Thomas,

danke für die Info und herzlich willkommen hier im Altglascontainer.

LG
Henry

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hallo Henry!!!

die Welt ist doch klein.... ich soll Dich von meiner Freundin grüßen, Maja, vom Foto-Stammtisch Schleswig.... Im August sind wir auch wieder da.


Gruß Thomas

Hallo Thomas,

das ist ja mal eine Überraschung.. liebe Grüße auch an Maja..
Wir sind jetzt wieder in der Kiel/Rendsburg-Eckernförde Ecke.. da werde ich sicher auch das eine oder andere Mal wieder am Stammtisch teilnehmen.

LG
Henry

Hallo!!!!
ich hab noch eine Frage weil wir hier grade auch beim Thema Fette sind und zwar kann ich auch einfaches Mehrzweckfett bei Reparaturen bzw Pflege von Objektiven verwenden, hab davon was stehen ?

Gruß Thomas

Es ist dringend davon abzuraten! Diese Fette sind einfach zu zäh, zu wenig temperaturbeständig (Im Inneren eines schwarzen Objektivs kann es bei Sonnenschein recht warm werden! Dann kriecht das verflüssigte Fett schnell mal dahin, wo es nicht hingehört...) und verharzen schnell. Nach meiner Erfahrung ist hochreines Waffenfett (vom örtlichen Schiessprügelhöker) das geeignetste. Es gibt auch andere Feinfette, aber zu den Erfahrungen damit mögen sich andere Kollegen auslassen.

Zitat:

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Zitat von Meiner Einer

Es ist dringend davon abzuraten! Diese Fette sind einfach zu zäh, zu wenig temperaturbeständig (Im Inneren eines schwarzen Objektivs kann es bei Sonnenschein recht warm werden! Dann kriecht das verflüssigte Fett schnell mal dahin, wo es nicht hingehört...) und verharzen schnell. Nach meiner Erfahrung ist hochreines Waffenfett (vom örtlichen Schiessprügelhöker) das geeignetste. Es gibt auch andere Feinfette, aber zu den Erfahrungen damit mögen sich andere Kollegen auslassen.

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Danke schon mal für die schnelle Antwort, ich werde mir dann wohl eher das Waffenfett mal besorgen.....

Gruß Thomas

Hallo.

Hat jemand Empfehlungen, die verklebten Blendenlamellen von diversen Objektiven (in meinem Fall Pentacon/Meyer) fleckenfrei zu bekommen? Das klebrige Fett bekomme ich ja einfach runter, nur die letzten unschönen Fleckchen bekomme ich nur mit langwierigen Polieraktionen per Hand weg. Hat jemand Empfehlungen, wie das evtl. leichter geht? Am liebsten wär mir ja ein Bad, wo die Lamellen meinetwegen 30 Minuten drin rumplanschen und dann fleckfrei sind ;).

Grüße

Falls du das gesamte Blendenbauteil mit allen Lamellen ausbauen kannst, kann ich ein mehrfaches Bad in Isopropanol empfehlen.
Per Blasebalg kann man das das Verdunsten des Isopropanol auch 'berührungsfrei' beschleunigen.

Falls du die Blendenmechanik nur zerlegt reinigen kannst, solltest du einiges an Zeit und Fingerspitzengefühl für das Zusammenbauen mitbringen -Pentacon/Meyer hat ja meistens nicht nur 6 Lamellen verbaut ..

Ach, das ist kein Problem für mich, die wieder zu sortieren.

Ein Isopropanolbad wird beim nächsten Mal probiert, hoffe dass das wirkungsvoll hilft. Danke Dir schonmal.

Beim 1.4/50 FD S.S.C. habe ich mehr als einen Durchgang gebraucht, um den "wie neu"-Zustand zu erreichen - aber die Blendenlamellen schwammen auch wirklich in Öl, vielleicht lag es daran.