Blendentrick beim Tokina 2,8/28mm?
Hallo zusammen!
Heute ist ein Tokina RMC 2,8/28mm (Contax/Yashica-Bajonett) bei mir eingetroffen, das ich kürzlich bei Ebay gekauft habe. Merkwürdigerweise war ich -- trotz vielversprechender Artikelbeschreibung und nahezu 100% positiver Verkäuferbewertung -- der einzige Bieter, sodass ich es zum Startpreis von 20 Euro bekommen habe. Der Wortlaut der Beschreibung ist folgender:
"Manueller Fokus
Filtergewinde 52mm
Das Objektiv ist gebraucht in einem TOP Zustand
und voll funktionstüchtig (keine Kratzer)
Lieferumfang: Tokina Objektiv, 1 Objektivdeckel"
So weit, so gut. Das Objektiv ist, wie beschrieben, in nahezu neuwertigem Zustand -- aber die Blende (komplett offen) schließt nicht. Nun habe ich erst ein einziges C/Y-Objektiv (das ML 2,8/135mm), und bei dem öffnet und schließt die Blende, egal ob der Adapter aufgesetzt ist etc. Gibt es beim 28er Tokina irgendeinen Trick -- habe schon an allen beweglichen Teilen gewackelt, ohne Erfolg --, um die Blende zur Mitarbeit zu bewegen, oder ist das Objektiv schlichtweg defekt? Und lohnt es sich in diesem Fall angesichts des Preises und des sonstigen Zustandes, es irgendwo einzuschicken, oder sollte ich es einfach wieder zurückgeben?
Bin etwas ratlos ... :(
Gruß Jens
AW: Blendentrick beim Tokina 2,8/28mm?
also, ich habe das Tokina als M42 und als FD Version vorliegen. Beim M42 muss ich einen kleinen Stift eindrücken damit sich die Blende öffnen und schließen läßt. Beim FD Gewinde funktioniert die Blende ohne einen Anschluß auch nicht. Erst wenn ich einen Adapter anschließe kann ich die Blende öffnen und schließen. In meinem Fall einen Adapter für die NEX 3.
LG Santos
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Nachtrag :) dann habe ich dieses Objektiv auch noch in der OM Version. Auch hier läßt sich die Blende erst öffnen /schließen, wenn ich das Objektiv an einen Adapter anschließe. Ohne geht nichts.
LG Santos
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Hallo Jens,
besitzt das Objektiv einen A/M Umschalter? A bedeutet hier Automatische Springblende und M manuelle Arbeitsblende. Du mußt als auf M umschalten, dann sollte sich die Blende öffnen und schließen lassen.
Sollte das Objektiv diesen Umschalter nicht besitzen, müßte ein kleiner Stift am Bajonett einzudrücken sein. Wenn Dun den eindrückst, sollte ebenfalls die Blende zu betätigen sein. Ich habe so etwas an einem Yashica M42 Objektiv und habe mit Sekundenkleber den eingedrückten Stift auf ewig fixiert.
Vielleicht hilft´s Dir ja
Gruss Fraenzel
AW: Blendentrick beim Tokina 2,8/28mm?
Hallo Fraenzel,
der Stift ist zwar bei meinem M42 vorhanden aber nicht bei den anderen beiden Objektiven OM/FD An diesen beiden Objektiven gibt es auch keinen M/A Schalter :) aber mit Adapter funktionieren sie. Es muß demnach eine andere Mechanik sein die für das Öffnen und Schließen der Blenden sorgt.
LG Santos
AW: Blendentrick beim Tokina 2,8/28mm?
Danke für die schnellen Antworten!
Das Objektiv hat weder einen Umschalter noch einen Stift zum Eindrücken. Auf der Rückseite des Objektivs gibt es zwar einen Metallpin, den ich hin und her schieben kann, aber an der Blende tut sich trotzdem nichts. Dass es keinen Unterschied macht, ob ich den Adapter aufgeschraubt habe oder nicht, hatte ich ja bereits geschrieben ...
Gruß Jens
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Hm, ich habe ein Objektiv bei dem die Blende klemmt, wenn es auf unendlich steht.
Ein paar mm zurückfokussiert dann gehts wieder.
Vielleicht etwas ähnliches bei dir ?
Gruss, Tom
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Zitat:
Zitat von
uburoi
Nun habe ich erst ein einziges C/Y-Objektiv (das ML 2,8/135mm), und bei dem öffnet und schließt die Blende, egal ob der Adapter aufgesetzt ist etc.
hab ein tokina ebenfals mit c/y anschluss, blende funktioniert ohne irgendwas einzudrücken. vermutlich klebt die blende oder ist defekt.
wenn man hinten den bajonettanschluss mittels der vier oder drei schrauben entfernt, müsste man schon genug einblick bekommen.
lg
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Auch ich hatte mal so ein Tokina mit C/Y-Bajonett, ebenfalls ohne Probleme. Ebenso wie mein Vorredner /-schreiber denke ich daß entweder die Blende verharzt ist oder sich am Übertragungsmechanismus etwas ausgehängt hat.
Hier mal als Beispiel die Rückseite meines Yashica ML 2,8/28mm:
Anhang 12675
Hebel A bewegt sich 1:1 mit dem Blendenring.
Hebel B ist vorgespannt, in der gezeigten Position öffnet und schließt die Blende beim Drehen des Blendenrings. Beim Bewegen dieses Hebels nach links öffnet die Blende vollständig. Läßt man den Hebel dann los, bewegt er sich wieder nach rechts und schließt die Blende dabei auf den eingestellten Wert.
So sollte es funktionieren.
Um dem Problem auf die Spur zu kommen, wirst Du aber ums Öffnen wohl nicht herumkommen.
AW: Blendentrick beim Tokina 2,8/28mm?
Beide Hebel funktionieren bei mir, wie von dir beschrieben -- aber die Blende bleibt trotzdem offen. Dann wird sie vermutlich wirklich verklebt sein oder verklemmt. Hm, dann werde ich es wohl zurückschicken -- sobald ich es aufschraube (wovon ich eigentlich die Finger lassen will), kann ich das ja nicht mehr ...
Gruß und Danke
Jens
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Tja und nachdem wohl eine Einigung mit dem Verkäufer zustande kam, landete es bei mir auf dem Tisch.
Und da ich gern das Wissen um die Probleme mit den alten Objektiven teile, hier der schon vermutete Grund:
Die Blende war mal wieder fest durch Verölung!
Diese Version in C/Y Mount ist easy zu zerlegen.. Mit 3 Schrauben das Bajonett herunterschrauben. Danach läßt sich die komplette hintere Gruppe bis zur Blende mit einem beherzten Ruck herausdrehen. Es kommen dabei eine schwarze Scheibe und eine silberne Andruckscheibe (leicht gewellt) mit heraus. Diese bitte in der Reihenfolge schwarze Scheibe und dann silberne Scheibe wieder auf die herausgedrehte Gruppe stecken vor dem Wiederzusammenbau.
Seitlich unter einer weiteren Scheibe ist der messingfarbene, eigentliche Blendenhebel, der von einer Feder gezogen werden sollte. Durch die Verölung klappte dies natürlich nicht und saß ziemlich fest. Einige Tropfen Aceton, die in die Lager der Blendenlamellen mit einer Kanüle getropft wurden, ließen die Blendenlamellen dann mit einem kleinen Ruck an dem Hebel hervorkommen.. so sahen diese aus..
Anhang 12766
Nach Reinigung der Ober und Unterseite im eingebauten Zustand flutscht die Blende jetzt wieder wie neu.
Da aber nie ausgeschlossen werden kann, das die Verölung doch wieder zurückkehrt, solange das Objektiv nicht vollständig zerlegt und neu aufgebaut (Auswaschen, Neufettung etc..) habe ich zur Verstärkung eine deutlich stärkere Feder zur Unterstützung eingezogen, so das mit diesem Objektiv selbst bei einer erneuten Verölung wohl keine Probleme mehr zu erwarten sind.
Auch lief der Abblendhebel am Bajonett sehr schwer, weil auch dieser in seiner Halterung (ein Schlitz) schon ziemlich verölt war und den Federkräften nicht mehr reaktionsschnell folgte. Ich habe auch dieses Problem behoben.
So sieht die wieder sauber schnappende Blende nun aus..
Anhang 12767
Viel Spaß mit dem Teil und laß uns Bilder sehen. Ich hoffe, der Aufwand hat sich gelohnt..
LG
Henry
AW: Blendentrick beim Tokina 2,8/28mm?
Vielen Dank, Henry! (Alles Weitere findest du in meiner PN ...) :)
Dann bin ich mal gespannt, ob das Objektiv die Mühe wert war!
Gruß Jens