Tokina 28 2.8

Hallo zusammen!

Ich habe auf dem Flohmarkt oben genanntes Objektiv (Tokina Wide Auto 28 2.8) erstanden. Leider habe ich im Nachgang bemerkt, dass es verpilzt es. Es ist jede Menge Pilz unter der Frontlines, also habe ich gedacht ich dreh die mal runter. Dummerweise drehte sich der gesamte Tubus mit und jetzt funtioniert die Blendenauswahl nicht mehr. Wenn ich auf "Auto" schalte ist generell Offenblende (so wies sein soll). Drücke ich den Stift für die Springblende rein, wird die Blende komplett geschlossen, egal was ich eigestellt habe. Stelle ich auf manuell um, ist generell die Blende gechlossen, egal was ich einstelle.
Habe den Tubus schon wieder zurückgedreht und auch andere Kombinationen probiert, leider bekomme ich es nicht mehr hin. Könnt ihr mir nen Tip geben?
Außerdem würde ich gerne das Objektiv vom Pilz befreien, d.h. ich muß es wohl komplett zerlegen. Hat das jemand von euch schonmal gemacht (an Tokina) und kann mir sagen, wo man aufpassen muß?
Wäre jammerschade, wenn ich es weghauen müßte, das Bokeh is echt schön, da die Blende so "verzahnt" ist. Wirkt wie gemahlt *seufz*

Vielen Dank und viele Grüße
Thoran

Der beste Tipp, den man Dir geben kann, ist nächstes Mal auf dem Flohmarkt genauer hin zu sehen und das Objektiv der Begierde etwas genauer daraufhin abzuklopfen.
Also ist die Blende sauber (nicht verölt und reaktionsschnell), der Schneckengang geschmeidig, das Glas frei von Fungus etc..
Ob Du es nun für einen 10er bekommen hast oder nicht.. es macht Dir sonst Arbeit, die ich Dir nicht abnehmen kann und will, wenn Du die Chance hattest, es selbst vor Ort zu prüfen.

Ich würde das mal als Verlust "ausbuchen" und das Teil mal munter auseinander und danach wieder zusammenschrauben. Dann weißt Du auch gleich, ob Du Dich mit den Risiken der Flohmarktfunde weiter auseinandersetzen willst und in der notwendig werdenden Arbeit auch "kannst" oder stets Andere Bemühen musst.

Entschuldige bitte, aber da bekomme ich eine etwas "starrsinnige Haltung". Für einen 10er gekauft, nicht auf Fungus und Co geachtet obwohl Du die Linse in der Hand hattest?
Nach Hause mit dem Teil, dann zu Hause drüber stolpern, dran rumbasteln ohne zu wissen wie etwas geht, die Internet-Maschine "anwerfen" um die 10er Investition zu retten..

Sorry, aber da komme ich nicht mehr mit.

Und was ist übrigens eine "verzahnte" Blende?

Fazit:

Wer billig kauft, kauft mindestens 2 x.
Wer ein Objektiv mechanisch nicht erforschen will, weil er um seinen 10er besorgt ist, obwohl er das Objektiv in einem guten Zustand in diversen Handelsplattformen kaufen kann.......
Mach es einfach auf und berichte drüber.

LG
Henry

Hey Henry!
Keep Cool! Keine Sorge ich habe mir die Linse angeschaut. Nur dummerweise sieht man diesen scheiß Pilz nur wenn man die Linse in einem bestimmten Winkel hält und das Licht auch entsprechend fällt. Daher ist es mir nicht aufgefallen. Ich werde daraus lernen und mir das nächste Mal mehr Zeit dazu lassen. Und es hat mich keinen 10er sondern nur nen Euro gekostet. Von daher kein verbranntes Geld und keinerlei Frust. Ich hab ja hier im Forum schon länger Quergelesen und gesehen, dass auch pilzgeschädigte Objektive wieder saubergemacht werden können. Stichwort Essigsäure und Co. Deswegen wollt ich das gerne auch probieren und mir gleich ein bischen selber was beibringen.
Das Problem mit der Blende habe ich schon gelöst. Da war einfach nur der Mitnehmerstift vom Blendenring rausgerutscht. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich geschaut, wie weit ich komme und habe auch ein paar Linschen geputzt. Momentan scheitere ich nur daran an die Frontlinse ranzukommen, da mir dazu Feinmechanikerwerkzeug fehlt. Für so kleine Scheißschrauben hat garantiert keiner daheime nen Schraubendreher....Leider hat die Frontlinsenfassung nicht diese Kerben, wo man sie rausdrehen könnte, von daher muß ich wo alles rausholen aus dem Gehäuse bis ich dran bin.

Natürlich möchte ich diese Linse gerne retten und wo sonst, wenn nicht im Internet, findet man viele Gleichgesinnte, die sowas schonmal gemacht haben. Und da das hier ein sehr kompetentes Forum zu sein scheint, habe ich die Frage hier eingestellt. Mir geht nicht so richtig auf, warum du da so heftig drauf reagierst. Ich möchte einfach nur vermeiden, dass ich am Ende nen dejustiertes Objektiv habe, nur weil ich eine schraube zu viel gelöst habe. Ich erwarte ja keinen Plan mit 10 Punkten von Euch, nur ne kurze Info, wo man aufpassen muß. Wenn ihr dieses Objektiv auch noch nicht in der Hand hattet, dann hab ich halt Pech gehabt. Da geht aber auch keine Welt unter bei mir. Meine Güte, wegen 1€ mach ich mir keinen Streß.
Mit "verzahnt" meine ich, dass die Blende nicht rund ist sondern aussieht, wie ne kleine Kreissäge :) Wenn man genau hinsieht bei Blende 4, sieht man es auch leicht im Bild, wie ne Art Wirbel. Wenn gewünscht stell ich mal nen Bild dazu ein.
Also denn....Hilfe ist natürlich immernoch gerne Willkommen!

LG
Thoran

Hallo Thoran, schau mal im Baumarkt nach Uhrmacherwerkzeug. Das kostet nicht die Welt und so ein Set deckt die benötigten Größen an Schraubebdreher ab.

Danke für den Tipp Jochen...gut das direkt neben meiner Arbeit son Laden ist. Da werd ich doch morgen glatt mal hinrennen. Merci!

So sieht so ein Set aus

http://www.amazon.de/NoName-11teilig...4961781&sr=8-4

Hi,

ich darf hoffentlich ein paar Ergänzungen zu dem Set aus dem Baumarkt anfügen.

Man kann diese Sets kaufen, hat jedoch nicht so wirklich viel Freude daran. Oft drehen die Klingen schon nach kurzer Zeit im Schaft durch, haben zu kleine Griff-Flächen für die maschinell angezogenen Schrauben in den Objektiven etc..

Ich würde mir so ein Set zwar kaufen, aber mit der Erwartung, diese eigentlich nur auf dem Umkehrwege, also beim Zusammenschrauben von irgendwas einigermaßen sinnvoll einsetzen zu können. Besser als nix, aber schlechter als alles andere.

Gerade weil die Schrauben der alten Objektive desöfteren schon sehr sehr fest sitzen (verharzt in den Schraubgewinden, Korrosion und etliche andere Einflüsse mehr) ist es ratsam, hier Schraubendreher mit langen Schäften zu nehmen, um durch die größeren Griff-Flächen entsprechend mehr Druck auf die festsitzenden Schrauben auszuüben.

Dies gelingt mit den den Drehern aus diesen "Billig-Baumarkt-Uhrmacher" - Sets oft nicht.

Hier die bessere Alternative, aber auch teuerer. "Wiha" als Markenname wird oft auch in Baumärkten vertrieben im Set. Ansonsten bietet sich der Elektronik Discouter mit dem großen "C" im Namen für den Kauf an. Der hält verschiedene Sets dieser Feinmechaniker Schraubendreher im Sortiment.

Anhang 10392

LG
Henry

Zitat:

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Zitat von hinnerker

Hi,

ich darf hoffentlich ein paar Ergänzungen zu dem Set aus dem Baumarkt anfügen.

LG
Henry

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Na klar darfst du. Ich lass mich da gerne korrigieren.

Und nicht zu vergessen der (ur-)alte Messschieber (früher Schieblehre), der entsprechend angeschliffen ein schönes einstellbares Werkzeug ergibt, um die großen Ringe vor den Linsen herauszuschrauben.

Vielen Dank für eure Tipps zum richtigen Werkzeug. Bin heute mal hingerannt und hab mir entsprendes Equipment besorgt. Bis jetzt hatte ich beim Tokina Glück, dass die Schrauben nicht so fest sitzen. Momentan benutze ich ein altes Lineal zum rausdrehen der Fassungsringe...geht natürlich nur bei Linsen, die nicht darüber hinausragen. Also wird das die nächste Anschaffung :)
Merci!
Thoran

Ein Tipp für den nächsten Flohmarktbesuch: nimm eine kleine, aber starke LED-Taschenlampe mit. Wenn du damit von hinten in die Linse reinleuchtest und vor vorne reinschaust (und auch andersherum) erkennst du Fungus sehr gut.

So kleines Update. Der Gewindegang der Filteraufnahme ist leider eingedellt, deshalb bekomme ich die Abdeckung der Frontlinse nicht runter. Geradebiegen ist fehlgeschlagen, also ist das Teil ein Fall für die Tonne....mit Pilz will ich auf keinen Fall leben. Ein Glück das mich das Ding nur nen € gekostet hat. Aber nichts desto trotz hat es mir ein klein wenig Erfahrung beim Basteln gebracht :)

Merci nochmal an alle!
Thoran

Auch wenn Du den Pilz auf der Optik geputzt hättest, würden sich vermutlich noch Sporen in der Mechanik aufhalten - also wirklich sicher pilzfrei wäre es auch noch nicht.

Zitat:

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Zitat von Keinath

Auch wenn Du den Pilz auf der Optik geputzt hättest, würden sich vermutlich noch Sporen in der Mechanik aufhalten - also wirklich sicher pilzfrei wäre es auch noch nicht.

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Ab in den Backofen mit der Mechanik. Auf 90 Grad erhitzen, langsam wieder runterkühlen lassen und Ruhe ist mit den Pilzsporen. Ab 80 Grad ist es vorbei mit dem Überleben des kleinen Glasbeissers.

LG
Henry

Henry ich bin mir da nicht sicher, ob diese Art von Sporen wirklich bei ~ 90°C den Geist aufgibt, laut Wikipedia gibt es Sporen die 150°C aushalten.
Und die Teile die nicht in den Backofen dürfen, sind dann nach wie vor "unsicher" - also verkittetes Glas oder irgendwelche Kunststoffteile sollte man eher nicht so backen.

Ich gehe davon aus, dass einmal befallene Optiken weiterhin mit Glaspilz-Sporen verseucht sind, egal wie man sie konventionell reinigt. Und auch bei Bestrahlung bin ich mir nicht mehr sicher, ich glaub in einem der englischsprachigen Manuell-Optik Foren schrieb einer er hätte bei seiner Arbeit im russischen Kernkraftwerk auch an stark bestrahlten stellen noch Schimmel gesehen.
Aber: Für meine Zwecke reicht es mir das Glas vom optisch wirksamen Pilz zu reinigen - und es besser zu lagern.

Sagen wir es mal ganz einfach.

Unsere Atemluft ist mit aber-Millionen Pilzsporen durchsetzt. Sie sind überall in der Luft. Ob sie wachsen und gedeihen hängt von den klimatischen Bedingungen und insbesondere ihrer Nahrung ab. Diese Nahrung besteht wohl aus organischen Verbindungen, die durch die Reinigung und den Erhitzungsprozess ebenfalls zerstört werden. Ob nun der Pilz wieder aktiv werden kann, steht damit auf einem anderen Blatt und ist abhängig von der Behandlung der Linsen. Empfehlenswert ist zumindest der Ausbau der Linsen, die Reinigung und die Erhitzung des Objektivrumpfes im Backofen.

Um die zurückgebliebenen oder überlebenden Sporen würde ich mir erstmal gar keinen Kopf mehr machen, denn da sich eben auch in der Atemluft stets und ständig neue Sporen befinden, gelangen diese selbstredend auch in das gereinigte Objektiv. Ob aber die "Nahrung", in der Regel bei alten Objektiven das Kanadabalsam in Verbindung mit feuchtkaltem und dunklem Mileu zu erneuten Befall führt, dürfte stark an den Lagerungsgewohnheiten des Besitzers liegen.

Aber mal sehen, ich hab hier einige "Objektivleichen" bekommen, wo der Pilz recht schön zugeschlagen hat. Sobald mein Arm und meine Hand es wieder gestatten, mach ich die mal auf, entnehme die Linsen und werde den Backofen mal anwerfen. Dann kann man mal über ein paar Monate hinweg beobachten, was passiert.

Zumindest einige von mir bereits gereinigte und so behandelte Linsen zeigten kein erneutes Ausbrechen. Ob dies aber an der nun offenen Lagerung oder an der Backofenbehandlung liegt, kann so letztlich nicht mit Sicherheit gesagt werden, weil es immer mehrere Faktoren sind, die sich ändern.
Klar ist aber auch, das letztlich nur die Ausscheidungen des Pilzes, also anorganisches Material auf der Oberfläche der Linse hinterlassen werden. Das ist das, was wir dann reinigen. Eine Behandlung des Glases mit einem Fungizid wie Calciumproponiat dürfte auch ein Mittel der Wahl sein.

Hier mal ein interessanter Beitrag, den man sicher irgendwie im Volltext bekommen kann.

http://www.uni-muenster.de/Forum-Bes...t_28-3_04.html

Mal schauen.

LG
Henry