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Steinheil Cassarit 135mm f4.5
Liebe Freunde der historischen Objektive,
ich möchte euch das
Steinheil Cassarit 135mm f4.5
vorstellen.
Ich konnte das Objektiv von Witt gegen eine Spende für das Forum erhalten - nochmal vielen Dank!
Das Steinheil Cassarit 135mm f4.5 ist eine typische Triplet-Konstruktion,
und das war für mich auch der Kaufgrund, denn im Tele-Bereich hatte ich noch kein Triplet (außer dem Diaplan 100mm f2.8, das aber keine Blende hat).
Mein Exemplar ist für den M42-Anschluss, es gab es aber auch für Exa.
Einige technische Daten:
Optisches System: 3 Linsen in 3 Gruppen
Länge: 120mm
Gewicht: 260g
Blende von f4.5 bis f32, 13 Blendenlamellen :kiss:
Filterdurchmesser: 49mm
Nahgrenze: 1,5m
Und hier ein paar Bilder des Objektives "in freier Wildbahn":
Anhang 130397
Anhang 130398
Anhang 130399
Schönes fast-Zebra-Design, wertig gebaut obwohl es ja damals ein günstiges Objektiv war.
Es besitzt eine einfach zu bedienende Vorwahlblende, bei der man nichts zusammendücken o.ä. muss wie bei dern CZJ-Objektiven.
Der Fokusring läuft etwas ungleichmäßig, aber ich habe zum Fokussieren eh fast nur den Adapter-Helicoid (M42-Nex) benutzt.
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Gestern habe ich das Objektiv ausgeführt und war von den Ergebnissen angenehm überrascht.
Klar, wir reden hier von einem Triplet - Schärfewunder am Rand darf man nicht erwarten.
Aber im Zentrum ist es sehr scharf, und abgeblendet tut sich auch an den Rändern einiges.
Generell gefällt mir die Bildanmutung sehr gut.
Es ist kontrastschwach und Fotografieren gegen das Licht mag es gar nicht.
Generell musste ich etwas mehr Bearbeitungsaufwand in LR investieren, um zu den gewünschten Ergebnissen zu kommen -
diese sind aber dann auch mehr als brauchbar.
Adaptiert habe ich es per M42-Nex-Helicoid-Adapter,
und von diesem habe ich auch hemmungslos Gebrauch gemacht :lol:
#1-#3 Ich beginne mal mit einer kleinen Blendenreihe auf weite Distanz. Fokus auf dem großen Baum im rechten unteren Drittel.
f4.5
Anhang 130402
f5.6
Anhang 130403
f8
Anhang 130404
Grundsätzlich tut sich da "nicht viel".
Die Vignette bei f4.5 verschwindet bei Abblendung um eine Stufe, und die Schärfe am Fokuspunkt verbessert sich bei f5.6 minimal. Zwischen f5.6 und f8 sehe ich für diese Kriterien keine weitere Verbesserung mehr.
Was sich deutlich ausweitet, ist die Randschärfe. Bei f4.5 sind die Ränder noch nicht scharf, bei f5.6 schon verbessert und bis zum Rand geht die Schärfe erst ab f8.
Die Bildecken verbessern sich auch mit jeder Abblendung, aber richtig scharf werden sie nie.
Aber um ehrlich zu sein - das ist schon mehr, als ich erwartet hatte. Für stimmungsvolle Aufnahmen bringt das Objektiv viel mit.
#4 f4.5 Fokus auf den Sonnenblumen-Resten
Anhang 130405
Hieraus ein 100%-Crop vom Fokuspunkt:
Anhang 130406
Das ist sehr ordentlich scharf, genügt mir vollauf. Und das Bildrendering ist auch auf weite Distanzen schön - "samtig" passt ganz gut als Beschreibung, denke ich.
#5 f4.5 Ein weiteres Beispiel auf größere Distanz
Anhang 130407
#6 f4.5
Anhang 130408
Besonders begeistert mich das Cassarit aber im Nahbereich - da ist es wirklich knackscharf!
Ich habe die Haupt-Fokussierung am Helicoid vorgenommen und je nach Bedarf am Objektiv auf unendlich belassen oder noch etwas nachgeholfen.
Das ergab bessere Ergebnisse als am Objektiv in den Nahbereich zu gehen und den Helicoid zur Hilfe zu nehmen -
ich werde dieses Verhalten noch genauer untersuchen!
#7 f4.5
Anhang 130409
Hieraus der 100%-Crop:
Anhang 130410
Tolle Schärfe, sehr schöner Hintergrund :clapping
#8 f4.5
Anhang 130411
100%-Vergrößerung:
Anhang 130412
Auch hier tolle Details!
#9 f4.5
Anhang 130413
100%-Vergrößerung:
Anhang 130414
Was will man mehr? :yes:
#10 f4.5 Auch auf Kopf/Schulter-Portraitdistanz rendert das Objektiv klasse:
Anhang 130415
100%-Crop:
Anhang 130416
Auch hier absolut ausreichende Schärfe.
Ja, dieses Triplet gefällt mir (mit all seinen Schwächen/"Charakter") bisher sehr gut.
Es folgen noch weitere Bilder, die auch die Schwächen etwas beleuchten....
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Wie man in den oben gezeigten Aufnahmen ja teilweise auch schon deutlich sehen kann,
ist es sehr Gegen-/Streulichtempfindlich. Die Kontraste brechen dann ein und es legt sich ein starker Schleier über das Bild.
#11 f4.5 Hier habe ich den Kontrasteinbruch, der heftig war, schon bestmöglich korrigiert
Anhang 130417
#12 f4.5 Hier sieht man auf der rechten Seite den Kontrasteinbruch - auch ein Abschatten mit der Hand bringt keine Verbesserung.
Anhang 130418
#13 f4.5 Hier war gegen das Licht auch nicht mehr "alles zu retten" - es bleibt ein flauer Eindruck
Anhang 130419
#14 f3.5 in SW wirkt das etwas besser
Anhang 130420
Also zusammenfassend: Gegenlicht (auch diffuses wie hier) sollte man meiden, eine Gegenlichtblende hilft nicht und auch Abschattversuche mit der Hand waren nicht von Erfolg gekrönt.
#15 + #16 f4.5 Farbfehler konnte ich nur an reflektierendem Chrom finden, sonst sehr unauffällig in diesem Bereich (außer etwas schwach ausgeprägem Bokeh-Fringing):
Anhang 130421
Anhang 130422
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Die Ergebnisse meiner kleinen Schlechtwetter-Runde von gestern gefallen mir trotz der Schwächen gut.
So ein Triplet bildet einfach anders ab als unsere heutigen hochkorrigierten Optiken -
und von Zeit zu Zeit mag ich das sehr!
#17 f4.5
Anhang 130423
#18 f4.5
Anhang 130424
#19 f4.5
Anhang 130425
#20 f4.5
Anhang 130426
#21 f4.5
Anhang 130427
#22 f4.5
Anhang 130428
#23 f4.5
Anhang 130429
#24 f4.5
Anhang 130430
#25 f4.5
Anhang 130431