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Busch´s Unicum - Aplanat 15cm f7.1
Das Busch Unicum Aplanat ist mein ältestes Objektiv, ich vermute so ca. 110 Jahre alt. Die Bezeichnung Objektiv ist nicht ganz korrekt, es handelt sich um einen unvergüteten Linsensatz, welcher bei unterschiedlicher Zusammenstellung der einzelnen Linsen zu verschiedenen Brennweiten -zB.15 cm oder 25 cm- führt. Erstaunlich, die Gläser sind noch klar und das Behältnis aus Leder ist mit rotem Samt ausgelegt hat einen fein ziselierten Verschluss, das war damals sicher sehr wertvoll und somit entsprechend ausgestattet.
Ich habe nun beispielhaft einen Aplanat mit ca. 15 cm Brennweite f7.1 aus 2 gegeneinander stehenden Konvexlinsen mit einem Abstandshalter dazwischen für die fehlende Blende zusammengestellt. Der Abstandshalter begrenzt die Lichtführung nicht, das Objektiv ist somit aufgeblendet. Eingelegt habe ich die Linsen in einen Zylinder mit einseitigem T2 Gewinde. Damit die Linsen nicht aus der Fassung fallen sperren 3 Schrauben die Fassungsweite. Die Bildbeispiele sind mit der EOS 6 gemacht und das nicht ganz so alte Novoflex Balgengerät harmoniert gut mit den 15 cm Brennweite.
Grüße Ulrich
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Hallo, Ulrich,
für mich sind diese Beispielbilder nicht recht representativ für das, was in einem (aber längst nicht jedem) Aplanar stecken kann - was jetzt sicher als Einleitung etwas vorwurfsvoll klingt, aber keinesfalls so gemeint ist:
Aus meiner Sicht ist ein Aplanat eine Scherbe, welche ein wenig erlernt sein will. Und, man braucht wohl auch ein Auge für das passende Aplanat-Motiv.
Ich würde ihn als Linse beschreiben, mit dem man Bilder macht. Keine Fotos, sondern Bilder. Ob das überhaupt an der Digicam machbar ist, weiß ich aber nicht.
Wie hier schon geschrieben, kommt der Aplanat aus Zeiten, wo der Herr Photograph keineswegs bloß versch. Brennweiten in der Satteltasche hatte, allerdings auch schon modernere Schärfe-Rechnungen existierten.
Wo wir heute nun recht deutlich abkacken, das ist der Umgang mit, und das Verständnis von Licht. So liest man in unserer einst blümerisch-erzählenden Sprache zuweilen davon, "das Licht zu schildern". Das verstand ja schon Herr Rembrandt, und ist m.E. aber mit dem Ende des Piktorialismus und dem Aufkeimen von Schärfefreaks ins Stocken geraten.
Jo, und dafür wiederum konnte Herr Photograph auf verschiedene Werkzeuge zurückgreifen, ob Meniskus (Weichzeichner) oder Aplanat.
Nicht nur dieses Bild einer begnadeten Fotografin mit für mich sensationeller Bildsprache und fantastischem Verständnis vom Lichte selbst, kann ich mir lange und immer wieder anschauen - für mich hat es Tiefe, ich rede da gern auch von "Seele".
Jutta Anbau würde als hochgradig zeigefreudige Dame kein Problem damit haben, Euch Ihren Abzug der "Stille", gezeichnet von und mit einem Aplanaten am großen Format, von mir zeigen zu lassen um zu meine geschilderten Gedanken zu vertiefen:
Anhang 157512