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Porst WW-Macro 28mm f2.8 GMC (Fujica-X)
Liebe Altglas-Freunde,
in den letzten Tagen hatte ich das
Porst WW-Macro 28mm f2.8 GMC (ursprünglich für das Fujica-X/AX-System)
wieder vor der Kamera.
Hier: https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=22918 hatte ich die drei verschiedenen bei mir vorhandenen 28mm-Objektive für Fujica-X/AX schon einmal vergleichend vorgestellt (vor fast 3 Jahren).
Jetzt ist mir aufgefallen, dass ich dieses vielseitige 28mm-Objektiv hier noch nicht einzeln vorgestellt hatte.
Das muss ich natürlich nachholen :yes:
Ein paar Daten zum Objektiv:
Brennweite: 28mm
Blende: von f2.8 bist f22, in ganzen Blendenstufen einrastend
Optisches System: 6 Linsen in 6 Gruppen (?)
Blendenlamellen: 6
Filterdurchmesser: 52mm
Nahgrenze: 20cm (!!), daraus ergibt sich ein 1:4- Maßstab für die Vergrößerung
Hersteller: Hier wird das ganze sehr interessant. Üblicherweise wird immer Komine als Hersteller dieses Objektives genannt, weil es auch ein X-Kominar mit den gleichen Grunddaten für Fujica-X gibt.
Aber: Dieses hat nur eine Nahgrenze von 35cm. Plausibler erscheint mir Ozone als Hersteller des Objektives. Denn deren 28mm f2.8 hat die gleiche Nahgrenze und ähnelt dem hier vorgestellten noch mehr. Aber wie immer gilt - alles pures Rätselraten bei den Handelsmarken - aber die Recherche darüber macht trotzdem Spaß :lol:
Bilder vom Objektiv:
Anhang 105144
Anhang 105145
Anhang 105146
Anhang 105147
Anhang 105148
Anhang 105149
Hier bei Unendlich-Stellung:
Anhang 105150
und bei maximalem Auszug an der Nahgrenze:
Anhang 105151
Das Objektiv ist sehr gut verarbeitet, alles aus Metall bis auf die Gummiteile an der Fokussierung.
Die Blende rastet satt, und die Fokussierung ist auch nach den geschätzten 35 Jahren immer noch sehr geschmeidig.
Also haptisch und funktional alles tiptop!
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Kamera war die Sony Alpha 7 III, das Objektiv adaptiert über meinen Kiwi Fujica-AX-Nex-Adapter.
Wie immer: Die Bilder sind in LR aus den Raws angepasst mit meinem "Standardprofil" -
Lichter runter, Tiefen rauf, Weiss rauf, Schärfe auf 60 und Maskierung auf 30.
Den Weißabgleich habe ich den Lichtsituationen angepasst.
Starten möchte ich meine Vorstellung mit einer kleinen Bokehreihe -
den Standort kennt ihr schon von meinen anderen Objektivvorstellungen,
so versuche ich etwas Vergleichbarkeit zu erreichen.
Fokus auf den durch den Zaun ragenden roten Blättern
#1 Fokusreihe
f2.8
Anhang 105152
f4
Anhang 105153
f5.6
Anhang 105154
f8
Anhang 105155
Ohne gleich zu weit auszuholen, ist das Bokeh für mich ein Hauptgrund,
warum das Objektiv auch nach mehreren Jahren (und vielen weiteren Optionen im gleichen Brennweitenbereich) regelmäßig in meiner Tasche landet.
Es hat ein klassisches Bokeh-Rendering, das sich aber eher mit dem Bokeh von längeren Brennweiten vergleichen lässt (z.B. 35mm).
Für ein Weitwinkel finde ich es sehr harmonisch über alle Blendenstufen.
Bei manchen 28mm-Objektiven bekommt man bei Offenblende ein harsches, strukturiertes Bokeh.
Das ist hier nicht der Fall. Den Grund (oder einen der Gründe) werde ich euch bei der Schärfereihe auch noch zeigen.
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Weiter geht es mit der Suche nach den üblichen optischen Fehlern.
Zuerst die Farbfehler in der Schärfeebene.
#2 f2.8 Hier kann ich an den Chromteilen keine chromatischen Aberrationen feststellen
Anhang 105156
100%-Crop:
Anhang 105157
#3 f2.8 Auch hier keine CA's zu sehen - aber dafür ein "Charakteristikum" des Objektives: In den Bildecken kann man das Objektiv bei Offenblende einfach nicht zu einer gewissen Grundschärfe "überreden"
Anhang 105158
100%-Crop:
Anhang 105159
Nein, es ist nicht verwackelt :prost: - mehr geht bei Positionierung in der Ecke im Nahbereich nicht...
#4 f2.8 Wenn man vom gleichen Standort eine mittigere Komposition wählt, geschehen Wunder!
Anhang 105160
100%-Crop:
Anhang 105161
Sehr gute Schärfe, von CA's immer noch keine Spur - das ist richtig gut!
Zur Verzeichnung:
#5 f2.8 im näheren Bereich, direkt vor dem Schild
Anhang 105162
Deutlich wahrnehmbar tonnenförmig - ist da ein leichter Schnurrbart?
#6 mittlere Distanz
Anhang 105163
Auch hier bleibt die Tonne sichtbar - und der eventuelle Schnurrbart auch.
#7 weitere Distanz, ich stehe tiefer als das Gebäudezentrum
Anhang 105164
Die Verzeichnung ist deutlich, aber ich nehme an korrigierbar.
Insgesamt keine Meisterleistung in dieser Disziplin, aber ich denke zeitgemäß (wobei - mein Sony FE 28mm f2 sieht da unkorrigiert deutlich schlimmer aus...:lol:)
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Da das Objektiv ja als "Weitwinkel-Macro" bezeichnet ist,
möchte ich als nächstes ein paar Bilder aus diesem Bereich zeigen.
#8 f2.8
Anhang 105165
100%-Crop:
Anhang 105166
#9 f2.8
Anhang 105167
#10 f2.8 (etwas beschnitten)
Anhang 105168
100%-Crop:
Anhang 105169
#11 f2.8
Anhang 105170
100%-Crop:
Anhang 105171
#12 f4
Anhang 105172
#13 f2.8
Anhang 105173
#14 f2.8
Anhang 105174
#15 f2.8
Anhang 105175
100%-Crop:
Anhang 105176
Ich finde die Leistung als wirklich sehr ordentlich im Nahbereich für ein 80er-Jahre Weitwinkel-Objektiv.
Und erst die im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern mögliche Nahbereichsfokussierung macht solche Aufnahmen überhaupt möglich.
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Weiter machen möchte ich mit einer kleinen Bilderreihe "aus der Praxis".
Momentan suche ich in einer fußläufigen Umgebung nach Resten von Verteidigungsstellungen des Westwalles.
Mein Wohnort liegt in der sogenannten "Roten Zone" und war von Kriegsausbruch bis 1940 komplett evakuiert, weil es hier starke Verteidigungsstellungen gab.
Einige Überreste in Form von teils gesprengten, teils intakten Bunkern findet man immer noch.
Einen solchen habe ich mit dem Porst fotografiert - entweder mit Offenblende oder maximal auf f4 abgeblendet.
#16
Anhang 105177
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Anhang 105178
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Anhang 105179
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Anhang 105187
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Anhang 105188
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Anhang 105189
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Anhang 105190
Ich finde solche Serien immer sehr aufschlussreich, um zu sehen, wie sich ein Objektiv bewährt.
Für mich gibt es hier nichts zu meckern.