Hinaus in die Nacht: Sterne, Mars und Mond und ..."

Ich würde Dir im Gesäuse die Gemarkung von Johnsbach vorschlagen. Dort ist man am Weitesten von allen störenden Zivilisations-Lichtquellen entfernt Auch unten im Ensstal etwa in der Mitte zwischen Admont und Hiefalch sollten sich ausgezeichnete Bedingungen finden. Dort wird das Tal weit und Du könntest das All zusammen mit einem der Gipfel in's Bild nehmen.

Ich denke ähnlich gute Bedingungen wie im Gesäuse hast Du, wenn Du von Admont aus in die Hohen Tauern hoch fährst. Das ist von Dir aus etwa genauso weit wie nach Johnsbach. Du kommst bequem mit dem Auto ganz hoch. Irgendwo an der Strecke Admont Judenburg wirst Du ziemlich optimale Bedingungen finden.

Zur A7R: ich habe mir die Kamera neulich speziell für die Astro- und Panoramenfotografie gekauft. Auch sonst bin ich vom Sensor angetan. Das ist schon nochmal eine Steigerung zu A7/A7II. Mit der A7RII fängst Du auch genug Sterne ein. Da bin ich absolut überzeugt. Dein 21êr Loxia dran und in klaren Nächten wirst Du starke Bilder mit nach Hause bringen.

Draußen habe ich gerade vor unserem Ferienhaus an der Frauenalpe in Murau eine Star-Trail Reihe laufen. Anders als Juan (seine Aufnahme ist richtig stark) mache ich keine Langzeit-Einzelaufnahme, sondern mache nur 25s lange Aufnahmen. Einige hundert davon in Folge. Die werden dann zu einem einzelnen Startrail-Bild oder zu einem Video verrechnet. In gut einer Stunde muss ich dann nochmal raus, um die Ausrüstung und die Bilder rein zu holen.

Grüße aus dem Murrtal in's Ennstal
ro

Ja, so ein paar Ideen habe ich, wo man von der Gesäuse Straße nicht zu weit weg muss und vielleicht trotzdem kaum Störlicht ist. (Rauchbodenweg mit Blick Richtung Süden auf Festkogel, Hochtor und Co; oder der kleine Stausee kurz hinter Gstatterboden mit Blick Richtung Norden oder Westen (Bild unten) oder noch ein Stück Richtung Hieflau...) Mal sehen, ob ich mich da mal nachts aufraffen kann - fühle mich da immer etwas blöd im Dunkeln mit der Kamera herum zu laufen. Ansonsten habe ich bestimmt im November bei 2Wochen in der Nähe vom Songefjord eine Gelegenheit.

Anhang 67692

@spirolino: Ein ganz toller Bericht über Deine Milchstraßen-Jagd im Gesäuse!
Danke für's Mitnehmen in Wort und Bild.
Der Lohn ist ein tolles Foto, aber offensichtlich auch ein wunderbares Naturerlebnis in den Bergen. :clapping :respekt:

Hach, die Milchstraße möcht ich in diesem Leben auch noch einmal ablichten.


Herzlicher Gruß an alle Nachteulen! :)

Benutzt von euch jemand ab und zu eine Nachführung?

Ich denke gerade über eine taschentaugliche Variante nach. Dazu findet man meist drei Varianten: Vixen Polarie, Sightron Nano Tracker und Skywatcher Mini Star Adventurer.
Bei der Polarie braucht man wohl noch einiges an Zubehör, bevor man die einigermaßen sinnvoll nutzen kann, deshalb ist sie eher uninteressant.
Für den Nano Tracker habe ich eine Anleitung gefunden. Danach ist er zwar recht spartanisch ausgestattet, aber nach etwas Übung einfach nutzbar und schön klein (trägt etwa 2kg und wiegt ca. 500g=> ließe sich mit dem Loxia 2.8/21 vielleicht noch auf meinem Sirui T-025X nutzen)
Der Mini Star Adventurer ist etwas "massiver" und das komplettere Paket. (beleuchteter Polsucher dabei, wiegt 1650g, trägt dafür auch ca. 3kg => müsste dann auf mein Manfrotto 190XPROB, was aber sicher sowieso das sinnvollere Stativ dafür ist.) Diese Kombination würde dann zwar weniger oft eingesetzt werden, weil sie recht schwer ist. Wenn der Mini Adventurer aber besser bedienbar ist, wäre mir das trotztdem wichtiger als die Gewichtsersparnis.
Kennt jemand die Geräte und/oder hat sie schon genutzt?

Hallo André,

seit 2 Jahren habe die japanische Vixen Polarie Nachführung im Einsatz. Das ist ein feines und präzises Gerät und ich habe damit sehr gute Ergebnisse erzielt. Wie Du festgestellt hast, kommt es "nackt" daher und Du brauchst noch einiges an Zubehör, um es sinnvoll einsetzen zu können.
Du benötigst einen Polucher. Der sollte in einem off-axis Arm parallel zur Drehachse gehalten werden.
https://teleskop-austria.at/index.php?produkt=Polarie
(Den Vixen Polsucher würde ich nicht nehmen. Weil: er wird durch die Rotationsachse gesteckt und Du musst ihn abnehmen, wenn Du den Kugelkopf für die Kamera montierst. Das ist denkbar unpraktisch)

Dazu dann noch eine Beleuchtung für den Polsucher, damit Du die Skalen ablesen kannst. Teleskop Austria mit Ladengeschäften Wien und in Linz, also nahe bei Dir, ist ein guter Händler und hat die Sachen mit bester Beratrung im Programm. Ich hab mir gerade von denen diese Beleuchtung auf die Alm in Murau schicken lassen:
https://teleskop-austria.at/index.ph...t=ILLpartPolar

Auf einem Kugelkopf kriegst Du den Polsucher kaum vernünftig ausgrichtet. Also benötigst Du auch noch eine Polhöhenverstellung (Polsucherwiege).
http://www.astroshop.de/polhoehenwie...Q&utm_content=
Wenn Du einen (Manfrotto) Getriebeneiger hast, bist Du fein raus und kannst Dir dieses Geld sparen. Sollte es konkret werden, kann ich Dir noch elegante eigene Lösungen vorschlagen.

Wenn Du den Strich drunter machst, wirst Du Dich vielleicht wundern, was da alles zusammen kommt. In der Summe aber auch nicht mehr als die Kosten für ein passendes Objektiv. Somnit relativiert sich das.

Wenn Dir das zu viel ist, gibt es alternativen zu teuren japanischen Vixen-Gerätschaft aus China. Ioptron bietet dieses all-in Gerät an:
http://www.astroshop.de/fotomontieru...A&utm_content=
Es ist noch ziemlich jung. Vom Konzept her auf jeden Fall hoch interessant. Wie gut es bei dem günstigen Preis tatsächlich ist, müsstest Du selbst herausfinden.

In der Nord-Steiermark viele 1a Astro-Locations vor der Haustüre und kannst vllt. sogar vom Balkon zu Hause aus schon tolle Astro-Aufnahmen mit Nachfrührung machen. Von daher möchte ich Dich ermutigen, die Möglichkeiten zu nutzen.

Grüße
ro

P.S. Ein Sirui T-025X ist zu leicht und instabil. Das kannst Du für Nachführung vergessen. Ein wackliges Stativ taugt nicht für Langzeitbelichtung. Da brauchst Du einen soliden Unterbau. Dein Manfrotto solltest Du schon nehmen. Ein Sirui 3204 Carbon hatte ich die Zeit im Einsatz und nun ein noch robusteres Rollei Rock Solid o. Mittelsäule.

Hallo Ro,

Das Sirui T-025X habe ich seit 3-4 Jahren und finde es durchaus stabil. Wenn man es nicht bis Anschlag ausfährt und die Beine nicht ganz steil stellt, trägt das schon richtig viel (4kg). Das würde ich auch nur für den Nano Tracker in Betracht ziehen, der alleine ohne Kontroller nur 350g wiegt. Das wäre auch der einzige Tracker, den ich mit dem Sirui zumindest mal testen würde.
Natürlich ist mein Manfrotto 190XPROB stabiler. Das steckt man aber nicht einfach mit in den Fotorucksack ;). Zum Manfrotto habe ich auch schon zwei Getriebeneiger, den Manfrotto MA 410 Junior (trägt bis 5kg, damit kann man recht präzise einstellen) und den Manfrotto 804 RC2 (der trägt übrigens auch nicht mehr als das Sirui - 4kg). Beide Neiger sind aber recht schwer. Auf den Tracker würde ich deshalb eher etwas kleineres schrauben.

Im Moment tendiere ich aber zu dem Mini Star Adventurer Wifi. Der käme direkt auf den MA 410 Junior. Bei diesem Tracker habe ich alles dabei, was mir noch fehlt und er lässt sich dann per App über sein WLAN steuern (Kamera wird mit Kabel verbunden). Dann sieht man auch im Dunkeln, was man für Tasten drückt. Gestern hatte ich mal einen Vergleich zwischen Polarie und Adventurer gesehen (Finde leider den Link nicht mehr). Von der Nachführgenauigkeit sind die beiden vergleichbar. Ich werde noch etwas im www stöbern und dann entscheiden.

Ich sehe, Du legst besonderes Augenmerk auf leicht und kompakt. Beim Star Adventurer aus Deinem Link ist die Polwiege schon dabei und Du brauchtest den Manfrotto Neiger nicht mal oder könntest andersrum die Wiege des Advernturers zu Hause lassen.

Mit der Zeit bin ich selbst zu schwererer Mechanik um die Nachführung (Stativ Nivellierkopf) übergegangen und trage meine Gerät auch nicht weit. Ein paar Kilometer sind bei 4-5kg Gesamtgewicht je nach Stativ und Kopf aber auch kein Problem.

Auf ein paar praktische Aspekte zur Stativhöhe bei Nachführung möchte ich noch eingehen: Beim Ausrichten über Blick durch den knapp 45 Grad nach oben gerichteten Polsucher musst Du mit Kopf und Auge hinter das Fernrohr. In starker Beuge ist das ein mühseliges Unterfangen. Du könntest das kleine Sirui-Stativ halb ausgefahren nun auf einen Tisch stellen und Dich auf eine Bank setzen, wenn sich vor Ort was findet. Natürlich kannst Duch auf den Boden setzten oder knien und der niedrigen Position des Okulars so gerecht werden. Ein Winkelokular für den Polsucher wäre auch eine Möglichkeit, um Kniefall oder Limbo zu vermeiden.

Getriebeneiger: Der Trainer im Kurs Astrofotografie hatte den großen Manfrotto Getriebeneiger vorgestellt. Nun habe ich neulich im Stift Admont einen Berufsfotografen bei seiner Auftragsarbeit etwas begleiten dürfen. Der hatte genau diesen Neiger mit einer gewichtigen Mittelformatkamera als Teil der Standardausrüstung im Einsatz. Gewichtsmäßig dürfte die MF-Kamera ganz grob einer Vixen Nachführung mit Sony DSLM entsprechen. So hatte ich gebeten ein wenig das Handling mit dem Neiger probieren zu dürfen. Der große Manfrotto-Kopf hat mich voll und ganz überzeugt. Der kleinere von beiden gilt als nicht so guter Wurf und soll etwas anfällig sein. Wie ist Deine praktische Erfahrung mit den beiden?

Ich habe den MA 410 Junior auf dem Stativ und den 804 RC2 im Schrank - das sagt schon recht viel. Das Manfrottostativ nutze ich fast nur für große Teleobjektive oder Makroanordnungen. Da ist der MA 410 Junior präziser einzustellen. Man hat für jeden Weg eine schnelle Verstellmöglichkeit, in dem man das größere hintere Rad leicht nach rechts dreht. So kann man die grobe Einstellung vornehmen. Das vordere etwas kleiner Stellrad ist für die Feineinstellung und man kann in schönen kleinen Schritten justieren. Mit dem 1000er Spiegeltele kann ich eigentlich nur so fotografieren. Der 804 RC 2 hat quasi nur die Grobverstellung, wenn auch besser dosierbar. Wenn ich da aber das 1000er Spiegeltele z.B. drauf montiere und den Mond fotografiere, bin ich mehr mit suchen als mit Fotografieren beschäftigt, während man beim MA 410 Junior nur die jeweiligen Rädchen um 1/4 bis 1/2 Drehung nachdreht.
Heute habe ich noch etwas nach Star Adventurer und Nano Tracker gestöbert und hin- und herüberlegt. Vom Gesamtgewicht klingt der Nanotracker recht verlockend und in der verlinkten pdf-Datei oben wird von 10min Nachführung bei 50mm Brennweite berichtet. Aber mit Getriebeneiger und kleinem Kugelkopf oben drauf kommt der dann auch auf etwa 1-1,2kg (nicht mehr so viel Unterschied zum Star Adventurer, auch vom Packmaß) und der Polsucher ist da nur ein Peilrohr.
Beim Star Adventurer wir aber von der präziseren Nachführung berichtet (liegt vielleicht auch daran, dass der Polsucher besser funktioniert und man ihn genauer ausrichten kann). Insgesamt fühlen sich beide Montierungen auf dem Manfrotto sicher besser aufgehoben und für mich sieht der Star Adventurer nach dem besseren Gesamtpaket aus, was in der Zuladung auch noch etwas Reserve hat. Das optionale Gegengewicht kann man betimmt auch mit einer Gewindestange und Gewichten selber "entwerfen". Große Wanderungen wird man mit so einer Ausrüstung auch nicht machen, da hast du recht. Ich glaube, ich habe mich schon entschieden.

Der MA 410 Junior ist auch preislich ziemlich interessant und kommt auf die Beobachtungsliste. Mir ist nicht ganz klar ist, was der Junior wiegt. Meine Quellen geben unterschiedliche Werte an. Bitte lege den Junior mal auf die Küchenwaage. Der Name scheint mir für den stattlichen Burschen etwas irreführend zu sein.

Leicht ist er nicht: 1245g inklusive Wechselplatte. Zur Befestigung hat er unten ein 3/8 Zoll Innengewinde und 5kg kann man draufpacken.