Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 13)
Eine weitere Testreihe auf Entfernung von ca. 10m:
Anhang 113626
Anhang 113627
Anhang 113628
Anhang 113629
Anhang 113630
Anhang 113631
Anhang 113632
Bei der Spiegelung im Wasser fällt auf, dass CA's trotz der stark leuchtenden Spiegelung hier bei f2.8 nur noch moderat vorhanden sind, während in den Testreihen davor die Aberrationen auf dem Dach des Bauernhofs noch bei f4 erkennbar sind.
Hier bringt Abblenden auf f4 außerdem schon sehr gute Abbildungsleistungen im mittleren Bildbereich, die bei f5.6 und f8 sogar hervorragend sind.
Interessanter ist die Testreihe auf Unendlichkeitseinstellung:
Anhang 113633
Anhang 113634
Anhang 113635
Anhang 113636
Auch hier zeigt sich klar: Offenblende auf unendlich tut nichts für das Objektiv…
Während die Bereiche außerhalb der Bildmitte und vor allem die Ränder bei f2 weiterhin kaum Verbesserungen zeigen, ist der mittlere Bildbereich bereits akzeptabel mit guten Kontrasten und Detailzeichnungen. Diese Entwicklung setzt sich bei f2.8 fort: hier ist die Bildmitte bereits sehr gut, außerhalb des mittleren Bereiches bleiben die Verbesserungen moderat. Erst bei f4 ist eine typische Schärfeverteilung sichtbar, wobei die Bildmitte bereits hervorragend abgebildet wird mit nur noch wenig Luft nach oben. f5.6 zeigt dann die beste Leistung außerhalb der äußersten Ränder, die erst bei f8 scharf werden, leider mit ersten, aber nur minimalen Verlusten in der Bildmitte.
Fazit hier: bis f4 sollte man das Color Ultron AR 1.4/55mm nicht für Landschaftsfotografie einsetzen, bei f8 ist es uneingeschränkt auch dafür zu verwenden.
Angesichts der erstaunlich hohen Abbildungsleistungen bei f5.6 und f8 habe ich das Objektiv einmal an meine A7RII adaptiert, um zu sehen, ob es in der Lage ist, bei f8 auch den Rand des 42 MP-Sensors zu bedienen. Mit dem Ergebnis hier habe ich nicht ehrlich gesagt nicht gerechnet, am Bildrand spielt es in der gleichen Liga wie bspw. mein Zuiko MC 1.4/50 mit Seriennummer über 1.1 Mio.
#OOC f8
Anhang 113637
Anhang 113638
Angesichts dieser Leistung bei f5.6 und f8 konnte ich nachvollziehen, dass Rolf (@Rob70) in seinem hervorragenden (und viel zu selten zitierten) Blog bei einem Test von 50 50ern dem Objektiv eine so gute Note bescheinigte.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 16)
2. Aberrationen, Gegenlicht und Flares
Im vorherigen Beispiel der Reflexe in der Wasserspiegelung war bereits erkennbar, dass das Color Ultron 1.4/55 abgeblendet CA's recht gut im Griff hat. Das zeigt auch das Beispiel des Maibaums, in der Gesamtaufnahme ist hier auch die extreme Vignettierung bei Offenblende zu sehen. Bis zu einer Entfernung bis etwa 15m sind Aberrationen bei f2 bis in allen Situationen mit starken Lichtkontrasten am stärksten, bei f2.8 reduzieren sie sich auf ein gut akzeptables Maß. Jenseits von 15m sollte auf f4 abgeblendet werden.
Anhang 113639
Anhang 113640
Anhang 113641
Anhang 113642
Ein weiteres Beispiel auf kürzer Distanz (ca. 5m) unterstreicht das Verhalten, Blätter vor hellem Himmel: f2.8 kann man schon so übernehmen, bzw. ist problemlos zu korrigieren, bei f4 einwandfreie Wiedergabe.
Anhang 113643
Anhang 113644
Anhang 113645
Anhang 113646
Anhang 113647
#Gegenlicht
Schräg einfallendes Sonnenlicht mag das Color Ultron nicht, es ist sehr empfindlich und selbst mit Gegenlichtblende muss man sehr genau aufpassen, dass kein Sonnenstrahl die Vorderlinse erreicht.
Anhang 113648
Anhang 113649
#Flares
Das Objektiv neigt im direkten Gegenlicht dagegen nicht zu einem sofortigen Kontrastverlust oder Hot spots, das ist ziemlich gut korrigiert. Die sechs Blendenlamellen generieren jedoch prominente und wenig schöne Flares, auch die Sterne sind nicht die schönsten.
Anhang 113650
Anhang 113651
3. Verzeichnung
Das Color Ultron AR 1.4/55mm zeigt eine ausgeprägte tonnenförmige Verzeichnung über alle Blendenstufen hinweg, die man in dieser Stärke eher bei einem Weitwinkelobjektiv erwarten würde.
Anhang 113652
Anhang 113653
Anhang 113654
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 12)
4. Bokeh
Zum Thema Bokeh sollte man bei Altglas imho stets beachten, dass es zu den Zeiten, als diese Altgläser produziert wurden, kein Thema der Bewertung war (genauso wenig wie die Sternenform im Gegenlicht). Mittlerweile ist es das aber und ich selbst bevorzuge auch schöne Unschärfekreise gegenüber Stoppschildern oder Ninja-Sternen. Die sechs Blendenlamellen des Color Ultron erzeugen nicht nur unschöne Flares und Sterne, auch das Bokeh von eindeutigen Unschärfekreisen ist jenseits von f2 wenig gefällig. Gut finde ich allerdings das Verhalten, wenn der Abstand zwischen Motiv und Hintergrund ausreichend groß ist, dann erzeugt das Color Ultron einen angenehmen Hintergrund, der auch noch bei f2.8 akzeptabel ist.
Anhang 113655
Anhang 113656
Anhang 113657
Anhang 113658
Anhang 113659
Anhang 113660
Anhang 113661
Anhang 113662
Anhang 113663
Anhang 113664
Anhang 113665
Anhang 113666
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 7)
5. Fazit
Die Schärfe in mittleren Bildbereichen schon bei f2 machen das Color Ultron AR 1.4/55mm zunächst zu einem idealen Porträtobjektiv, bei denen die erheblichen Schwächen und Fehler nicht sehr ins Gewicht fallen. Am Crop der APS-C meiner a6000 hat es bei f1.4 ungefähr die Bildwirkung eines 2.0/75mm-Porträtobjektivs, bei f2 ungefähr die eines 2.8/75ers. Die per se gesättigte Farbwiedergabe auch bei f1.4 ist natürlich auch prima für alle, die gern im JPG-Format oder mit höheren ISO-Werten arbeiten, ohne im Vorfeld ständig die Sättigung zu kontrollieren und anzupassen.
Anhang 113667
Anhang 113668
Am Vollformatsensor ist das Color Ultron mit Offenblende trotz der erheblichen Schwächen im Unendlichkeitsbereich sehr gut im Nahbereich einsetzbar, da zeigt es neben einem sehr schönen Bokeh auch ausreichende Schärfe in der Bildmitte. Leicht abgeblendet wird es bis f4 richtig scharf und ab f5.6 kann man es als gutes, ab f8 sogar als erstklassiges Landschaftsobjektiv einsetzen, auch an anspruchsvolleren Sensoren jenseits von 24 MP.
Zum Abschluss noch ein paar bearbeitete Fotos, Fahnenmast bei f5.6, die anderen bei Offenblende.
Anhang 113669
Anhang 113670
Anhang 113671
Anhang 113672
Anhang 113673
Viele Grüße
Nils