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Ich habe the Topic nur grob überflogen und möchte hier nur kurz meine Erfahrungen schildern:
Ich habe vor ca. 6 Jahren eine Tischdrehbank von einem alten Herrn aus meinem Nachbardorf günstig gekauft weil dieser, ein Modelleisenbahner, nicht mehr in der Lage war das Gerät zu bedienen.
Als ich es abholte kam heraus das er es selbst vor wenigen Monaten neu für etwas unter 600.-€ gekauft hatte und das Gerät die meiste Zeit nur herum stand bei ihm. Für 200,-€ musste ich einfach zuschlagen.
Dabei handelt es sich um ein Gerät der chinesischen Manufaktur "SIEG" mit der Modelbezeichnung C1 Micro Lathe.
Hier ein Link: http://www.siegind.com/products_deta...bf9f8bb1c.html
Also eines der Geräte die mehr oder weniger als Spielzeug abgestempelt werden.
Der Grund für die Anschaffung war damals eher ein Bekannter der mir erzählte /und zeigte das er seine Lausprecherfassungen nicht mit einer Oberflächenfräße sondern mit der Drehbank seines Vaters aus MDF herstellte.
Gerade was Hochtönerfassungen angeht, ist es tatsächlich sehr mühsam mit einem Fräßzirkel zu arbeiten.
<front color:"#ff6347"="">Bevor ich aber an der Stelle weiterrede (oder schreibe), möchte auch ich das oft schon angesprochene unterstreichen!
Für mich, jemanden der schon reichlich handwerkliche Erfahrung und den Umgang mit all möglichen Geräten hatte, ist diese Miniaturdrehbank die Maschiene meines Repertuas, vor der ich von allen den höchsten Respekt habe.
Im Grunde sind auch andere mit hohen Drehzahlen arbeitenden Maschienen nichts für Hobbybastler, die zweimal im Jahr eine Bohrmaschiene in der Hand halten.
Aber auch wer schon beim Verwenden eines Trennschleifers oder einer Oberflächenfräße ein mulmiges Gefühl bekommt, sollte von Drehbänken oder auch nur dem Gedanken daran sich soetwas anzuschaffen, tunlichst entfernen!
Ich bin weder ein gelernter Drehmeister noch habe ich auf Erfahrungen anwesender Werkstattarbeiter zurückgreifen können.
Ich organisierte mir das Buch "Besseres Drehen und Fräsen" von Frank Arbeiter. Erst nach studieren dieser Lektüre begann ich mit den ersten Teststücken.
Insgesamt würde ich eine Drehbank als eines der Werkzeuge bezeichnen, die mit Abstand den größten Teil an Erfahrungswerten vorraussetzen um akzeptable Ergebnisse zu erzeugen.
So kommt es nicht nur auf die richtige Auswahl der Drehmeißel an sondern auf die exakte Ausrichtung die sehr viel mehr Variationsmöglickeiten bietet als etwa eine Stichsäge oder eine Oberflächenfräße.
Die Meißel lassen sich in zwei Dimensionen im Winkel verstellen. In Abhängigkeit auf Material und Drehzahl muss dieser richtig gewählt werden. Macht man hier Fehler kann es im harmlosesten Fall dazu kommen das der Meißel sich in das Werkstück frisst und im schlimmsten Fall bekommt man irgendeine der Komponenten der mit 2000U/min rotierenden Drehfutter-Werkstück-Einheit oder den Meißel mit hoher Geschwindigkeit 1cm an seinem Kopf vorbeifliegen (wenn man Glück hat).</front>
Weiter im Text: Die Sieg C1 ist durchaus massiv verarbeitet, besitzt eine vernünftig Elektrik und eine gut dimensionierte Schutzschaltung + einer externen Sicherung. Wahrscheinlich hätte ich mir neu nie so ein China-Ding gekauft aber so kam es dazu das sie in meinen Besitzt über ging und ich muss sagen ich bin wirklich nicht von ihr enttäuscht. Sicher ist das nichts für massivere Materialien, Hohlfräßungen oder für schwere und großflächige Werkstoffe. Ich habe mit ihr in den letzten Jahren aber einige Speakerfassungen (Anfangs noch aus MDF, später nur noch aus Aluminium) ,Zierringe und ein paar Objektivumbauten kreiert.
z.B.: für Adaptionen an Nikon wo (falls mechanisch möglich) der Haupttubus abgedreht werden muss um das Auflagemaß zu erreichen. Für solche Dinge, also Kleinwerkstoffe aus Aluminium, Messing oder div Weichmetallen, ist so eine Drehbank wirklich vollkommen ausreichend. Auch verschiedene Stahlteile habe ich schon damit bearbeitet, was zwar etwas mehr Gedult erfordert als mit einer Industriedrehbank aber wenn man sauber und gewissenhaft arbeitet zu einem ähnlich akzeptablen oder guten Ergebnis führt.
Ich würde nur unbedingt empfehlen zu hochwertigen Drehmeißeln zu greifen und nicht sowas zu benutzen wie auf dem Bild zu sehen ist - einer meiner Anfangsstücke aus einem Vollrundeisen, dient Heute als Zierring für die City Taste in meinem Alfa Romeo :D
Anhang 36919