AW: Hilfe im 50er-FB-Dschungel
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petsch
Weil es da dran zu lesen ist:
Was eigentlich sind denn solche "Marken", wie Soligor, Vivitar, Hanimex, Beroflex heutzutage noch wirklich ? Bis zur Maueröffnung steckte ja CZJ meistens dahinter und die DDR macht auf diese Art und Weise bescheidene Valuta-Einnahmen, sprich Westgeld.
Nee, hinter diesen Namen steckte eigentlich nie CZJ vor allem nicht in jüngerer Zeit, eher hinter Porst, Revue oder Weltblick.
Vivitar, Soligor und Hanimex haben sich einer ganzen Reihe von Herstellern bedient, Beroflex - soweit ich weiß - auch.
Zu Vivitar:
http://cameraquest.com/VivLensManuf.htm
Bei Soligor ist das deutlich komplizierter:
http://www.flickr.com/groups/soligor...7625238376083/
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So, es ist zwar leicht offtopic, aber da es hier um die Adaption an der E-PL1 ging, mache ich keinen neuen Thread auf, sondern poste hier meinen Eindruck nach einem ersten Fotospaziergang mit der "Kleinen". Meine dringlichste Frage war: Bietet die Olympus eine echte Unterwegs-Alternative zur DSLR (ungeachtet der offensichtlichen Leistungsunterschiede zur EOS)? Mein erstes Fazit: Definitiv!
Anbei drei Freihand-Bilder von der Wiese mit adaptiertem OM-Zuiko 2,8/100mm (inzwischen übrigens auch unter Verwendung des elektronischen Suchers -- feines Spielzeug!), alle bei Blende 5,6 und mit Lightroom leicht nachbearbeitet -- erstaunlich, was die Technik inzwischen leistet! :)
Gruß Jens
http://www.jensknipp.de/bilder/TF110192.jpg
http://www.jensknipp.de/bilder/TF110194.jpg
http://www.jensknipp.de/bilder/TF110197.jpg
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LucisPictor
Nee, hinter diesen Namen steckte eigentlich nie CZJ vor allem nicht in jüngerer Zeit, eher hinter Porst, Revue oder Weltblick.
Vivitar, Soligor und Hanimex haben sich einer ganzen Reihe von Herstellern bedient, Beroflex - soweit ich weiß - auch.
Beroflex war ein reinerbiges "Schatten"-Unternehmen der DDR zumindest bis 1990 fest in der Hand von Schalck-Golodkowski, wie alles, was Valuta erwirtschaftete.
Revue war eine Vertriebsmarke aus dem Hause Quelle, um "unerkannt" Waren aus der DDR vertreiben zu können, die anderen weiß ich nicht so genau.
http://de.wikipedia.org/wiki/Beroflex
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Die Beroflex AG war eine in Berlin und Bad Kissingen ansässige Handelsgesellschaft, die in erster Linie Fotogeräte aus der DDR in Westdeutschland verkaufte. 1969 wurde sie von den bundesdeutschen Vertriebspartnern des DDR-Unternehmens Kombinat VEB Pentacon, Dresden, gegründet. Die Leitung lag bei zwei Anteilseignern, Heinrich Manderman und Herber Köhler. 1986 hatte Beroflex mehr als 850 Artikel im Programm.
Beroflex war bis 1990 der wichtigste Importeur für die von Pentacon hergestellten Spiegelreflexkameras der Marke Praktica nach Westdeutschland. Auch die Filme der "Ost-Agfa" ORWO wurden über Beroflex vertrieben[1]. Das Unternehmen war durch die - auch im Vergleich mit der damaligen fernöstlichen Konkurrenz - wettbewerbsfähigen Preise für Kameras in den 1980er Jahren einer der führenden Großhändler im Bereich der fotografischen Industrie.
Neben Pentacon-Produkten gab es auch einige andere Artikel, u.a. Blitzgeräte. Besondere Bekanntkeit erlangten die preislich sehr günstigen, "Wundertüte" genannten Teleobjektive Beroflex 5,6/300 mm, 6,3/400 mm und vor allem 8,0/500 mm[2]. Diese Objektive stammten jedoch aus fernöstlicher Produktion[3] Samyang Korea - rot meine Hinzufügung. Die Eigenmarke "Beroquick" stand für eine Kleinformat-Sucherkamera, eigentlich eine "Beirette" des VEB Kamerawerke Freital.[4][5]
Der seinerzeitige Beroflex-Geschäftsführer Manderman kaufte in den 1980er und 1990er Jahren eine Reihe von Traditionsunternehmen der deutschen optischen Industrie, so 1991 auch die in Abwicklung befindliche Pentacon GmbH i.L.
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uburoi
So, es ist zwar leicht offtopic, .......Anbei drei Freihand-Bilder von der Wiese
Wo um alles in der Welt holst du denn jetzt die Bienchen her und das grüne Gras ? Wo liegt dieses Hückeswagen ? In Italien oder Nordafrika ??
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petsch
Beroflex war ein reinerbiges "Schatten"-Unternehmen der DDR zumindest bis 1990 fest in der Hand von Schalck-Golodkowski, wie alles, was Valuta erwirtschaftete.
Revue war eine Vertriebsmarke aus dem Hause Quelle, um "unerkannt" Waren aus der DDR vertreiben zu können, die anderen weiß ich nicht so genau.
Es ging aber hier nicht nur um Beroflex, sondern auch um Vivitar, Soligor und Hanimex!
Und Revue habe ich erst ins Spiel gebracht mit dem Hinweis, dass darunter DDR-Marken vertrieben wurden...
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Darf ich mich da noch mit ranhängen?
Ich hab hier ein Varexon 2,8 28mm und ein Maginon Serie G 3,5/4,5 28-70mm
Beim Varexon steht "Made in Korea" drauf - steckt da Samjang hinter? - Ist recht schwer und groß für ein 28mm - kein Vergleich zum handlichen Tokina
Beim Maginon steht kein "Made in ..." irgend wo drauf - wo kommt das her oder über welche Kanäle wurde diese Marke vertrieben?
Grüße aus Innsbruck
Michael
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LucisPictor
Es ging aber hier nicht nur um Beroflex, sondern auch um Vivitar, Soligor und Hanimex!
Und Revue habe ich erst ins Spiel gebracht mit dem Hinweis, dass darunter DDR-Marken vertrieben wurden...
ja, ich will ja um Himmels Willen nicht nur recht haben :prost:
Bei den beiden Beroflex und Revue wußt ich es halt nur definitiv. Es wäre sicher auch mal interessant die Stammbäume dieser komischen "Marken" zu beleuchten.
Es gibt z.B. Vivitar-Objektive, die sind so extrem gut, dass sie einfach nicht von einem 0815-Hersteller stammen können, dann wieder andere die sind nicht mal ein Flaschenboden.
Da viele Unternehmen aus der DDR nach der Wende aufgekauft wurden, samt den Markenrechten und allem, was dazu gehört, taucht jetzt auch vieles unter dem alten wohlbekannten Namen auf, was u.U. nicht das ist, was es ist.
Das Sigma 5.8/400 ist z.B. ein typisches Beispiel dafür. Ich könnte bildlich belegen (Objektiv und Verpackung), dass es von Zeiss Jena kommt (bis 1996 kam); heute ist es als Sigma (mal als APO, mal als nonAPO und trotzdem ein APO, mal mit Makro mal ohne) im Verkauf und das Design von anderen Herstellern wie Canon ebenfalls genutzt.
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petsch
Wo um alles in der Welt holst du denn jetzt die Bienchen her und das grüne Gras ? Wo liegt dieses Hückeswagen ? In Italien oder Nordafrika ??
Im Herzen des Oberbergischen -- regenverwöhnt und Erfinder der grauen Wolkendecke. Ich bin ebenfalls überrascht, dass es hier schon so frühlingshaft ist, wobei ich Krokusse vorhin auch in Neuss zuhauf gesehen habe. Allerdings lebe ich sehr ländlich, da wagen sich die Insekten meistens recht früh wieder raus ...
Gruß Jens
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petsch
Es wäre sicher auch mal interessant die Stammbäume dieser komischen "Marken" zu beleuchten.
Das wäre klasse, aber ich befürchte, dass dies eine derart große Mammutarbeit wäre, dass sie niemand leisten kann.
Bei Vivitar ist es ja relativ eindeutig anhand der Seriennummer möglich. Bei Soligor ist dies schon viel schwieriger. Die Liste (mit den vielen Fragezeichen) in meinem Link ist ein Ergebniss einer "internationalen" Zusammenarbeit in einem englischsprachigen Forum - und trotzdem noch mit zahlreichen Unsicherheiten behaftet. Ob sowas bei Hanimex auch möglich ist, kann ich nicht sagen. Man müsste Einblick in die alten Unterlagen haben, die vielleicht nicht einmal mehr existieren.
Manchmal lassen sich Rückschlüsse ziehen aus einer Ähnlichkeit zweier Objektive. Einige Revues sind eindeutig als Pentacon zu identifizeren. Bei anderen ist das schon schwieriger.
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vor paar Tagen habe ich die Wundertüte bei IBÄ gelabelt als Zeiss gesehen, das fiel mir sofort auf, nicht zuletzt auch wegen des exorbitanten Preises von 499 Euro, die der Verkäufer forderte. Aber das muß nichts bedeuten. Wer weiß, was die Koreaner dem klammen DDR-Schalck angeboten haben, wofür sie dann den Namen Zeiss verwenden durften. Da sind beide Versionen möglich.
Im 50FB-Bereich ist das ja noch verzwickter. Jeder der nur irgendwie paar harte Münzen auf den Tisch legen konnte, wurde von der DDR ermächtigt entweder Markennamen zu benutzen (siehe Exakta) oder die Zeiss-Unterlagen der Objektivberechnungen als die eigenen zu benutzen (siehe z.B. LOMO & Samyang). Das kann man heute nicht entwirren.
Das Samyang MF 1.4/85 beruht m.E. auf Zeiss-Sonnar-Berechnungen. Die Koreaner hatten bis 1990 exklusiv den vollen Zugriff auf CZJ. Dafür brachten sie die DDR-Optiken (Pentacon) unter anderem Namen auch auf den asiatischen Markt. Das Sonnar an sich ist ja der Grundvater von vielem, das Nikkor AF-D macro 2.8/60, dass ja heute noch das Referenz-Objektiv für Schärfe ist, ist unbestätigten Gerüchten zufolge ein ein Zeiss-Planar und ein Zeiss-Planar ist ein modifiziertes weiter entwickeltes Sonnar. Im Prinzip ist das ja auch egal - es ist superscharf und das ist wichtig. In der Fotooptik war die Globalisierung über die Wirtschaftssysteme hinweg schon viel eher vorangeschritten, ehe man von Globalisierung überhaupt redete. Die Japaner kauften so z.B. Exakta, wischten damit das Exakta-Bajonett von der Welt und verkauften plötzlich Exaktas mit M42-Anschlüssen, in die aber die DDR-M42 nicht hineingingen - die Gewinde hatten einen geringfügig anderen Anstieg. Dann brachte die DDR eine Exakta RTL 1000 heraus, die hatte auch ein M42-Anschluß, den aber wieder mit dem "DDR-Anstieg" - das war letztendlich ein heilloses Durcheinander, was heutzutage u.U. zu ungewollten Überraschungseffekten bei IBÄ-Käufen führt ;-)