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Die Verschlussmagnete
Der in der T90 verbaute Copal-S-Verschluss hat zwei vertikal ablaufende Verschlussjalousien, die von zwei Verschlussmagneten aktiviert werden.
Die Verschlusseinheit ist in der T90 tief verbaut, die beiden Magnete sind nicht - wie der Spiegelauslösemagnet teilweise - nach Abnahme der vorderen Gehäuseabdeckung erreichbar.
Das bedeutet, dass Servicearbeiten an den Magneten erheblichen De(Montage)-Aufwand bedeuten. Insbesondere müssen Lötpunkte ab- und wieder gelötet werden. Eine sehr anspruchsvolle Unternehmung in der T90.
Hier Aufnahmen vom Verschluss und seiner Funktion.
Die Magnete konnte ich nur manuell mit der Sonde auslösen, da der Verschluss elektronisch nicht mehr intakt ist.
Anhang 146575
Anhang 146576
Anhang 146577
Anhang 146578
Der Verschluss in Drauf- und Seitensicht mit Verschlussfenster, den beiden (hier eingefahrenen) Rollos mit Magneten (ROT), Federmechanik und Ansteuerelektronik.
Anhang 146579
Die beiden Magnete - augenscheinlich baugleich mit dem Spiegelauslösemagnet - in Schrägsicht.
Anhang 146580
Anhang 146581
Auslösen der aufgezogenen Verschlussjalousie 1 mit der Sonde.
Dazu ziehe ich den Anker vom Permanentmagnet ab.
Elektronisch geschieht das beim Auslösen durch Stromfluss durch beide Spulen um den Magnet. Das dadurch sich aufbauende Magnetfeld (Selbstinduktion) neutralisiert das Magnetfeld des Permanentmagneten. Der Anker wird freigegeben und durch (Feder)Kraft vom Permanentmagnet weggezogen.
Anhang 146582
Anhang 146583
Derselbe Vorgang bei Verschlussjalousie 2.
Beim vertikal ablaufenden Schlitzverschluss folgt eine Jalousie der anderen zeitverzögert.
Der dadurch entstehende - mehr oder weniger breite - Spalt (Schlitz) gibt den Film (Sensor) zur Belichtung frei.
Die Konstruktion ermöglicht kürzere Belichtungszeiten als der horizontal ablaufende Schlitzverschluss.
Bei der T90 Verschlusszeiten von 1/4000 bis 30 Sekunden.
Anhang 146584
Ein Teil der Ansteuerelektronik für den Verschluss, aufgebracht auf einer flexiblen Leiterbahn.
Überlegungen zur Problemursache
Ich hab mich heute im Web umgesehen, was es sonst zu den Fehlern der T90 gibt.
Die magnetisierte Schraubendreherklinge am Spiegelauslösemagnet ist als Fix bekannt.
Hält man diese zum Magnet und drückt den Auslöser, geht der Spiegel nach oben und der Verschluss läuft ab, zum Schluss klappt der Spiegel nach unten. Dann sollte die Kamera wieder eine zeitlang funktionieren.
Wir wissen, dass der Spiegel dann nach oben klappt, wenn der Permanentmagnet den Anker freigibt.
Nachgestellt mit der Sonde - der Anker wurde mechanisch vom Magnet gelöst - und per Aktivierung des Magneten mit Strom, was den Anker wie vorgesehen trennt.
Dh es geht darum, den Anker vom Magnet zu lösen.
Warum klappt das mit der magnetisierten Schraubendreherklinge?
Verstärkt sie den Permanentmagnet?
Nein, denn sonst würde sich der Anker erst recht nicht lösen.
Es kann daher nur so sein, dass der Anker tatsächlich magnetisiert ist und das Magnetfeld der Klinge das Magnetfeld des Ankers aufhebt. So kann sich der Anker lösen.
Diese Schlussfolgerung wird durch einen zweiten Fix bestätigt.
Hier wird empfohlen, die Kamera hart aufzusetzen, damit sie auslöst.
Warum funktioniert das?
Der mechanische Impuls löst den Anker, und zwar auch, wenn einer oder beide Verschlussmagnete den Anker fixieren. Denn beide Verschlussmagnete funktionieren nach demselben Prinzip, dem auch der Spiegelauslösemagnet folgt: Aktion durch Freigabe des Ankers.
Dh der Autor des italienischen Beitrages zur T90 hat Recht.
Das Problem mit den Magneten ist eine Magnetisierung der Anker.
Von dieser Hypothese gehe ich aus.
Mit dem Entmagnetisierer müsste das Problem, wie vom Autor empfohlen, zu lösen sein.
Vielleicht auch durch das Gehäuse.
Und das probiere ich aus :yes:
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Versuch mit der Löschdrossel
Heute habe ich mich mit dem Entmagnetisierer - der Löschdrossel - experimentell dem Spiegelauslösemagnet und den beiden Verschlussmagneten genähert.
Ich wollte herausfinden, ob sich das zugeführte Magnetfeld auf die Permanentmagnete auswirkt.
Anhang 146657
Die Löschdrossel verstehe ich als Spule, die beim Anschluss an Netzspannung durch Selbstinduktion ein Magnetfeld aufbaut.
Dieses Magnetfeld soll unerwünschte Magnetisierungen - hier des Ankers am Elektromagnet*- aufheben.
Anhang 146658
Dazu ist die Drossel einige Sekunden nahe über dem magnetisierten Bauteil zu bewegen und dann langsam auf einen Meter Distanz zu bringen und danach vom Netz zu trennen.
Über den Magneten spürte ich beim „Drosseln“ eine leichte Abstoßung.
Danach hatte ich den Eindruck, dass der Permanentmagnet den Anker stärker hält. Aber bei Stromdurchfluss durch die beiden Spulen am Magnet (Aufheben seines Magnetfelds) ließ sich der Anker leicht wie auch zuvor vom Magnet wegbewegen.
So ganz überzeugt bin ich nicht.
Ich werde daher im nächsten Schritt versuchen, den Spiegelauslösemagnet bei der Arbeit bzw. bei seiner Blockade zu beobachten und daraus weitere Schlüsse ziehen.
* Laut Canon sollte es sich um einen hybriden Magnet handeln.
Im Ruhezustand hält er als Permanentmagnet den Anker. Bei Durchfluss von Strom durch beide Spulen am Magnet, wird seine Magnetisierung aufgehoben und der Anker löst sich.
Der herkömmliche Elektromagnet verhält sich umgekehrt.
Bei Aktivierung wird das Joch aus Eisen, um das die Spule(n) gewickelt ist, magnetisch und zieht den Anker an.
In beiden Fällen ergibt sich ein Schaltvorgang.
Zum Beispiel wird der Verschluss freigegeben oder ein Kontakt geschlossen.
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Exkurs zu weiteren Bauteilen
Anhang 146659
Ansicht des Spiegelkastens von oben.
BLAU: die LCD-Balkenanzeige ua. zur Spotmessung.
GELB: die 7-Segment-LEDs zur Anzeige von Ziffern und Buchstaben im Sucher