Nochmal zur nicht möglichen "Vorhersage" von Leuchtenden Nachtwolken in Ergänzung zu
http://www.digicamclub.de/showthread...l=1#post260994
Wie Zeitraffer-Videos von NLC schön zeigen, "leben" die Eiskristalle in NLC nicht wirklich lange.
Größenordnung Minuten. Das Muster, die hellen Bänder, Knoten, sonstige Formen bleibt aber teilweise
länger, machmal über Stunden sichtbar.
Es ist, als würden sich ein Wellenfeld durch so ein NLC-Feld hindurchbewegen, die die Bedingungen für das
Entstehen und Vergehen der Eiskristalle modulieren. Tatsächlich gibt es diese Wellen. Die Erdatmosphäre
schwingt wie eine Wasseroberfläche, und analog zur Wasseroberfläche sind es in der Atmosphäre auch
sogenannte Schwerewellen. Ohne Gravitation gäbe es diese Wellen, dieses auf und ab, nicht.
Interessant für das Bauchgefühl, wann es denn wieder NLC geben könnte: Das irdische Schwerewellensystem
rotiert in Draufsicht im Uhrzeigersinn um den Nordpol. Ich wollte mich da schon immer mal tiefer einlesen.
Vorerst nur die Erkenntnis: Dieses System rotiert in ca. 4...5 Tagen einmal um den Pol.
Es gab tolle NLC in der Nacht vom 30.6 zum 1.7., bei uns in D wegen Bewölkung nicht sichtbar, aber
in Südostpolen und UK ein Spektakel. Die zwei Folgenächte 1./2.7. und 2./3.7. brachten einen extremen
NLC-Ausbruch. Danach kehrte die (nach meinen Erfahrungen ebenfalls typische) vollkommene Ruhe ein.
Vergangene Nacht am Morgen des 6.7. wurden wieder (schwache Helligkeit = 1) NLC über der Ostsee,
und etwas bessere Helligkeit = 2) im Baltikum gesichtet.
Die kommende Nacht ist nun 5 Tage nach dem kräftigen Ausbruch. Ich würde da mal ein Auge werfen. ;)
Wünsche allen Beobachtern eine wundervolle Zeit unterm Sternenzelt und Herzliche Grüße!
der Waldschrat