AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
Wahre Worte, Henry, denen ich gerne zustimme.
Ich ertappe mich aber selbst immer wieder dabei, ganz begeistert, ja beinahe schwärmend, eine wunderschöne alte Kamera oder ein feines Exemplar eines Objektivs in die Hand zu nehmen und es genussvoll (und mit beinahe allen Sinnen - geschmeckt habe ich noch nicht daran!) zu hantieren. ;)
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
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LucisPictor
Wahre Worte, Henry, denen ich gerne zustimme.
Ich ertappe mich aber selbst immer wieder dabei, ganz begeistert, ja beinahe schwärmend, eine wunderschöne alte Kamera oder ein feines Exemplar eines Objektivs in die Hand zu nehmen und es genussvoll (und mit beinahe allen Sinnen - geschmeckt habe ich noch nicht daran!) zu hantieren. ;)
Klar kann ich das verstehen und es geht mir oft auch so, wenn ich mein Leica Gerödel in der Hand habe, das ich ehrfurchtsvoll vor diesem Haufen erlesener Technik in Reinkultur stehe oder eine Hasselblad 500 C in den Händen halte (hatte selbst mal so eine absolut geile Maschine mit einem 80er und einem 150er für Portraits). Oft auch nur das Wissen darum, welche absolut geilen Möglichkeiten mit der Benutzung solcher Kameras einher gehen könnte. Ein ehrerbietiges "Erstarren" vor der "Feinwerktechnik" gepaart mit dem Wissen, was erlesene Meisterhände mit derartigen technischen Gerätschaften bereits fotografisch erschaffen und umgesetzt haben.
Das hat allerdings meinen fotografischen Blick nicht geschult, sondern hat, das ist vielleicht die Triebfeder des Umganges mit der Technik, mich angespornt, diese Kameras so zu nutzen, das wirklich gute Bilder entstehen.
Sie haben in einer Art "Eigenleben" dafür gesorgt, mich bewußter mit dem fotografischen Sehen auseinander zu setzen, weil ich mit einer Leica oder Hasselblad nun gerade nicht die Kinderbildchen "knipse" sondern in ihnen das Werkzeug für "höhere Weihen" der Fotografie sehe.
Da muss dann mein Auge entsprechend mithalten, die Technik einer Leica, einer Hasselblad oder auch unsere heutigen Kameras können das meiste ohnehin. Sie sind in Wahrheit "seelenlose Werkzeuge" denen der Fotograf das "Leben einhaucht".
LG
Henry
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Ich denke, dass ein Profi mit einer (brauchbaren) Handycam einen Anfänger auf einer EOS1D mit L-Linse sicher übertrumpfen kann (nehmen wir an, beide fotografieren auf einem Fest die diversen Szenen).
Die Bilder des Profis werden mehr Spannung erzeugen, und den Betrachtern dadurch besser gefallen, egal wie technisch schwach sie sind.
Ein entfesselter und geschulter Fotograf kann mit einer Einwegkamera faszinieren. Da bin ich sicher.
Ich würde mich nicht mit solchen Fotografen messen wollen.
Wenn jemand davon lebt, es täglich macht, unendlich viel Praxis hat, dann kann man als Hobbyfotograf nur zuschauen und lernen.
Allein die Präzession beim Fokussieren und Zoomen, der Bildauschnitt, die Einstellung, Fremdlichter, das Drumherum, der Standort (es gibt ja diese blöden Menschen, die immer ins Bild hechten), da braucht man Jahre, um das einigermaßen zu beherrschen.
Je mehr ich fotografiere, umso schwerer kommt es mir vor, die Technik, die ich habe, überhaupt richtig zu nutzen.
Mit jedem Bild werde ich kritischer und erkenne noch mehr Potential, welches ich (noch) nicht ausreizen kann.
Aber je gespannter ich mich auf der anderen Seite der Bildgestaltung widmet, umso verkrampfter werde ich, und die Bilder sind dann zum werfen.
Daher ist Lockerheit für mich wichtig, wenn ich fotografiere. Erfahrung und Geschick kommt mit der Zeit, das kann man nicht erzwingen.
Ein toller Satz von Henry über die Kameras:
Sie sind in Wahrheit "seelenlose Werkzeuge" denen der Fotograf das "Leben einhaucht".
Das ist so - egal welche TopCam man hat.
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
Außer die Cams fangen in Zukunft selber zum fotografieren an, GPS-gesteuert :blah:
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
"Ich spiele zwar Fussball, aber mit Ballaks Schuhe ganz sicher auch nicht besser"...:peace:
Soll heißen, man(n) muß mit der ihm verfügbaren Technik auch umgehen können.
Ich habe mal mein 500er jemandem an seine Cam geschraubt, nur weil er sagte: "Ja mit so nem Rohr, könne er das auch!"
Nicht ein Flieger war auf dem Sensor, der nicht angeschnitten war...:lolaway:
Training...Training...und nochmals Training!
Die Bilder dann selbstkritisch betrachten und die Fehler suchen, merken und beim nächsten Shooting drauf achten nicht zu wiederholen.
Und meine Einstellung zu meinen Bildern ist, dass es "Das Perfekte Bild" nicht gibt...aber ich arbeite dran! :blah:
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
Moinsens Ihr Lieben :)
also muss ich jetzt doch mal eine Lanze für das weibliche Geschlecht brechen (obwohl ich doch der Quotenschwule hier bin :D)
Ich habe jetzt keine Lust zu googeln und Namen kann ich mir wahrlich nicht gut merken (jeden morgen im Spiegel: "Wer bist denn Du??"). Aaaaber es gibt mehr bedeutende Fotografinnen, als es auf den ersten Blick aufgrund fehlender Selbstpromotion (DAS können wir Männchen nun wahrlich) für möglich erscheint :eek:.
Ich denke mir, jeder Fotograf kennt das Bild "die Immigrantin" aus den 20ern des letzten Jahrhunderts des vorigen Jahrtausends. Den Namen der Fotografin habe ich selbstverständlich vergessen :o.
Aber es gibt unzählige Beispiele von Topfotografinnen...
Was sicherlich stimmt ist, dass mehr Männer Bücher über die Fotografie schreiben (statt welche zu schießen :rolleyes:) und als Presse- und Reportagefotografen, als Sport- und Krisenfotografen unterwegs sind. In der Kunst sieht es aber wieder anders aus...
Die Technikverliebtheit (und jaaaaa: das bin ich auch :hehehe:) ist etwas, was uns in der Tat ausbremsen kann...
Unter meinen Foto-Freundschaften sind über die Hälfte weiblichen Geschlechts (und das liegt garantiert nicht daran, dass ich schwul bin - ich passe nämlich nicht in das typische Raster eines solchen :lolaway:)
Zum anderen Thema:
Guido Karp war es, glaube ich, der mal bewiesen hat, was mit 'nem Fotohandy geht. Er hatte vor 1-2 Jahren in der Foto-Hits mal eine Akt-Serie mit irgend'nem Ericson-Handy gemacht, die viele von uns mit Top-Technik verzweifeln ließen :motz
Oder anders: Nachdem Hemut Newton in einem Restaurant vom Koch mit dem Spruch bedacht wurde (jetzt wird's sinngemäß): "Sie machen schöne Bilder, sie haben bestimmt eine tolle Kamera", antwortete er trocken: "Das Essen hat sehr gut geschmeckt, Sie haben bestimmt tolle Töpfe!"
Here we go :D
Liebe Grüße
Henrik
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
Toller Beitrag, Henrik!
Genau - in der Kunstfotografie (da kenne ich die Szene nicht), da sind sicher viel mehr Damen dabei.
Die technisch-optische Fraktion wird wieder von den Männern gebildet.
Newtons Vergleich ist einmalig -
genau das wollte ich bei diesem Thema herausarbeiten.
Das Spektrum, welches die Fotografie bietet, spannt sich von Technik bis Kunst.
Eines hängt vom anderen ab.
Aber wie wir hier lesen können, ist der Mensch wertiger und wichtiger als die Technik dahinter.
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
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Fehlfokus
...Oder anders: Nachdem Hemut Newton in einem Restaurant vom Koch mit dem Spruch bedacht wurde (jetzt wird's sinngemäß): "Sie machen schöne Bilder, sie haben bestimmt eine tolle Kamera", antwortete er trocken: "Das Essen hat sehr gut geschmeckt, Sie haben bestimmt tolle Töpfe!"
So überzeugend diese Antwort auch ist, es gibt Grenzen.
Manchmal kann man ein bestimmtesm Bild eben nur mit einer bestimmten, oft auch hochwertigen Ausrüstung machen.
Versuche mal Sportfotogrtafie mit einer Holga. Du wirst ganz eigene Bilder kriegen, die aber nicht für den Sportteil der Zeitung geeignet sind. ;)
AW: das "Werkzeug" und "das Auge"
Stimmt, es gibt Grenzen, die gibt es aber auf beiden Seiten. Es gibt Situationen, in welchem man das Bild mit einer DSLR Ausrüstung nicht machen kann. Weil zu gross, zu auffällig, zu schwer, usw. Dafür gibt es dann die Kompaktcam oder Bridge.
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Hercules
Stimmt, es gibt Grenzen, die gibt es aber auf beiden Seiten. Es gibt Situationen, in welchem man das Bild mit einer DSLR Ausrüstung nicht machen kann. Weil zu gross, zu auffällig, zu schwer, usw. Dafür gibt es dann die Kompaktcam oder Bridge.
Völlig richtig! Und deshalb wehre ich mich dagegen, wenn jemand sagt die Ausrüstung spiele überhaupt keine Rolle.
Der Fotograf ist das wichtigste Glied der Kette, doch ohne eine geeignete, passende Ausrüstung steht er mit leeren Händen da.
Nehmt mal einen Vergleich zu Autorennen: gebt Michael Schumacher ein Bobbycar und mir einen Porsche. Was glaubt ihr, wer schneller ist? ;)
Wenn der Weg aber nur einen Meter breit ist, dann stehe ich mit meinem Porsche geküsst da und Schumi düst mir davon. :lolaway: